rainbar

eines von den des Schöpfers Sprachrohre.....  (lesen / schreiben / (möglichst) merken)

 

für Verbesserungen / Anregungen / Rückmeldungen (gerne): amuk@sprachrohr.ch

 

 

Montag, 5.9.2016:

 

Charles Haddon Spurgeon:

Ich wollte lieber Gott gehorchen, als ein Weltreich beherrschen.

 

Ein Prinz, der sich auf seine Schönheit, seinen Reichtum und hohen Rang nicht wenig einbildete, jagte einmal in einer einsamen Gegend des Gebirges. Da erblickte er einen alten Einsiedler, der vor seiner Zelle saß und sehr ernsthaft einen Totenschädel betrachtete. Der Prinz ging zu ihm hin und fragte mit einem spöttischen Lächeln: „Warum betrachtest du diesen Schädel so aufmerksam? Was willst du darin sehen?“ Der Einsiedler sah den Prinzen sehr ernsthaft an und antwortete: „Ich möchte gerne entdecken, ob dies der Schädel eines Fürsten oder eines Bettlers sei.“

 

Arno Backhaus:

"Der eine hebt die Hände hoch beim Beten,  der and´re schreibt ein Buch und warnt davor.

 In großen Sälen Seelen zu bekneten,

 kommt wieder and´ren furchtbar peinlich vor.

 

Der eine pflegt begeistert seine Gaben, 

der and´re wittert schon die Dämonie – 

und möchte manche Gabe gerne haben;  das zuzugeben, wagt er aber nie.

 

Die einen hüten wachsam ihre Lehre

Und schlagen gern Alarm um Gottes Wort.

Doch hinter mancher Lehre gähnt die Leere.

Zum Schluß bestehen leere Formen fort.

 

Es könnte einen wirklich deprimieren,

wie lieblos Christen zueinander sind.

Es muss wohl schön sein, endlos zu taxieren,  wer ist nun wie und wann noch Gottes Kind?!"

 

aus: auftanken@evangelium.de:

Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. (2. Korinther 9, Vers 7)

"Alle wollen sie nur mein Bestes - mein Geld!" Wer würde nicht diesen Spruch kennen? Mir fällt hierzu die Weitergabe der Gideon-Schüler-Testamente an einer Schule ein, wo mir ein Schüler sagte, dass er an der Kirche nicht leiden könne, dass sie dauernd Geld wolle. Tatsächlich ist es ja auch so, dass bei allen kirchlichen Veranstaltungen und christlichen Versammlungen, ständig um ein Opfer gebeten wird und auch sonst die Sammelbüchsen umgehen. Dem Schüler sagte ich dann, dass ich eine Einrichtung kenne, die auch dauernd Geld wolle und dazu noch viel gieriger und beharrlicher am Kassieren sei und fragte ihn welche Stelle das wohl sein könnte? Nachdem er nicht gleich drauf kam, half ich ihm weiter, indem ich ihm das Finanzamt nannte, einschließlich sonstiger Steuerämter, Beiträge- und Gebührenkassierer. Darauf konnte er dann nichts mehr sagen, aber ihm wurde klar, dass es ohne Geld nirgendwo geht. Wenn um eine Spende gebeten wird, hört man manchmal die Antwort "Ich gebe nichts, denn mir schenkt auch niemand etwas". Das ist eine der dümmsten Antworten, die ich kenne. Ich denke da immer an die Karikatur von dem Ehepaar, das auf dem Grund einer Gletscherspalte festsaß und auf den Ruf "Hier Schweizer Bergwacht" zurückrief, "Wir gäbe nix!" Alles was wir besitzen ist Gabe Gottes, auch unser Geld. Und wenn wir hiervon etwas abgeben, geben wir Gott nur etwas von dem zurück, was ohnehin IHM gehört und was wir lediglich verwalten. Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb! Geben hat deshalb eigentlich nichts mit "Opfern" zu tun. Manche meinen ja, dass eine Gabe nur dann einen Wert hat, wenn sie einem recht weh tut. Davon lese ich in der Bibel nichts. Jeder soll das geben, was er sich zu geben vorgenommen hat und was er wirklich gerne gibt. Ich sehe es als ein Geschenk an, etwas geben zu dürfen. Es soll nicht so sein, dass der Empfänger "froh sein muss, etwas zu bekommen". Andersherum wird ein Schuh draus. Denn Gott, der selbst unermesslich reich ist, lässt sich nichts schenken. Er gibt, was wir gerne und von Herzen geben, vielfältig zurück. Der Leser mag das mal ausprobieren.

Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. (Psalm 139, Verse 2 und 3)

Interessant, auf was man durch diese Verse alles kommen kann. Der (…..) brachte hierzu vor einiger Zeit eine Postkarte heraus, die ein Klosett, in einer blau gekachelten WC Kabine, zeigt, darunter der Spruch „ob ich sitze oder stehe, du siehst es“. Nun sind wir ganz sicher auch auf dem "stillen Örtchen" nicht von Gott verlassen, wo wir, je nachdem, sitzen oder stehen können. Aber das Wort Gottes ausgerechnet in einen solchen Sinnzusammenhang zu bringen, zeugt zumindest von keinem besonders guten Geschmack. Da fehlt dann nicht mehr viel, und die Blätter einer abgenutzten Bibel werden als Toilettenpapier, mit dem Spruch "dein Wort reinigt mich" verwendet und der Begriff "WC" als Abkürzung für "Waldcapelle" interpretiert. Ich will mich jetzt aber nicht mit Geschmacksfragen befassen, sondern aufzeigen, was diese Verse an Stärkendem und Tröstlichem beinhalten. Diese Verse bezeugen die Allgegenwart Gottes, der auf unfassbare Weise alles durchdringt, uns von allen Seiten umgibt und damit in jedem Augenblick über unsere äußerliche und innerliche Lage Bescheid weiß. Auf der einen Seite ist Gott für uns unerreichbar fern, auf der anderen aber auch ganz nahe und damit in ständiger Rufbereitschaft. Dass Gott immer und jederzeit über uns informiert ist und eingreifen kann, wird so zu etwas Beruhigendem. Ganz anders wäre hingegen eine pausenlose Überwachung und Kontrolle durch Menschen, in Form von in allen Räumen installierten Kameras und Abhöranlagen, einschließlich die Kontrolle und Registrierung aller unserer Bewegungen und unserer gesamten mündlichen, schriftlichen und elektronischen Kommunikation. Das wäre das satanische Zerrbild der göttlichen Allgegenwart, vor dem man sich zu Recht fürchten müsste, denn dies könnte, angesichts der gefallenen menschlichen Natur, zu nichts Gutem führen. Man muss hier nur an die Stasi der untergegangenen DDR denken. Zum Glück kennt Gott aber auch die Gedanken derer, die solche Allmachtsphantasien haben, und wir dürfen wissen, dass auch diese in Gottes Hand sind und Gott auch hier Grenzen setzt. Zwar sind wir hierzulande, trotz entgegengesetzter polemisierender Behauptungen, weit davon entfernt, ein Überwachungsstaat zu sein; zwar würde die Technik das ermöglichen, aber viel bedenklicher sind die Anwendungen, im privaten und kommerziellen Bereich, die es bereits gibt. Wir wollen Gott deshalb bitten, dass ER uns bewahrt, einschließlich vor allen Versuchen, es IHM gleichzutun. Erst in Gottes neuer Schöpfung wird einmal alles durchsichtig, wie Glas sein. Solange wir auf Erden leben, wollen wir darauf vertrauen, dass er uns, in einer bewahrenden Weise, von allen Seiten umgibt und IHN bitten, dass ER allen Formen menschlichen Größenwahns wehrt.

Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt. (Hebräer 13, Vers 2)

Gastfreundschaft steht, nach wie vor, hoch im Kurs. Viele die in fremden Ländern waren, können davon berichten, und auch bei uns gibt man sich Fremden gegenüber gastfreundlich, besonders wenn sie in offizieller Mission kommen, wobei, verfolgt man die Zeitungsberichte, die Intensität der Gastfreundschaft mit der Entfernung, aus der die Besucher kommen, zu wachsen scheint. Aber ich denke, dass es Gastfreundschaft auch im privaten Bereich nach wie vor gibt, wobei zu sehen ist, dass kaum noch jemand auf Gastfreundschaft angewiesen ist, anders als zu Zeiten, als man noch unter weniger komfortablen Bedingungen auf Reisen ging. So beschränkt sich die Gastfreundschaft heute zumeist auf gegenseitige Kaffeebesuche. Auch das Wort Gottes ruft an verschiedenen Stellen zur Gastfreundschaft auf, wobei keine Unterschiede im Ansehen der Gäste gemacht werden, und viele biblische Geschichten berichten davon, dass Gäste aufgenommen und willkommen geheißen wurden. Unter Christen hat die Gastfreundschaft dann noch eine besondere Funktion: Christen sind Wanderer in Richtung Ewigkeit und sollen sich, auf dem gemeinsamen Weg, gegenseitig Unterkünfte und Plätze zum Ausruhen anbieten. Gastfrei zu sein kann heute bedeuten, sein Haus nicht zu verschließen, sondern es für andere offen zu halten. Und da bieten sich viele Möglichkeiten an, und jeder kann selbst herausfinden, wie er das am Besten handhaben kann. Und wenn wir Gäste sind, dann sollen wir die Gastfreundschaft nicht ausnutzen und überstrapazieren, sondern merken, wann es an der Zeit ist, wieder zu gehen. Wie es möglich ist, Engel zu beherbergen, weiß ich nicht. Vielleicht können uns Gäste zu Engeln werden, und vielleicht sind es auch wirklich Boten aus der unsichtbaren Welt, denen das nicht anzusehen ist. Manchmal wird hier ja von merkwürdigen Begebenheiten berichtet. Aber daran sollten wir uns nicht aufhalten, sondern einfach nur gastfrei sein.


Dienstag, 6.9.2016:
Friedrich von Bodelschwingh:

 „Da wird es hell in einem Menschenleben, wo man für das Kleinste danken lernt.“

 

Roy Hession:

"Die Gnade legt das in uns hinein, was Gott von uns haben will."

 

Karl-Heinz Teismann:

Ist der Tod wirklich der große Gleichmacher? Ja und nein, vieles was hier von Bedeutung und wichtig war spielt keine Rolle mehr wie der Text anschaulich beschreibt. Aber auf der anderen Seite macht es sehr wohl einen großen Unterschied ob ich in diesem Leben Frieden mit Gott gemacht habe oder nicht. Nach unserem Tod ist nicht Schluss wie manche meinen. Die Bibel beschreibt sehr anschaulich den Unterschied zwischen Himmel und Hölle und wir müssen hier unsere Entscheidung treffen was wir wollen. Wenn wir in diesem Leben ohne Gott leben werden wir es auch in der Ewigkeit müssen. Gott macht jedem Menschen ein wunderbares Angebot im Evangelium. Durch seinen Tod Jesu am Kreuz hat Jesus den Weg zum Himmel frei gemacht. Bitte Gott um Vergebung deiner Schuld und Jesus dein Leben zu übernehmen. Er wird es tun wenn du es ehrlich meinst und so sicherst du deine ewige Zukunft im Himmel.

 

aus: auftanken@evangelium.de; von: Jörgen Bauer:

Viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zu ewiger Schmach und Schande. (Daniel 12, Vers 2)

Ein lieber Glaubensbruder, der täglich "Auftanken" liest, mailte mir unter anderem folgendes:  "....Allerdings wird mit der Bibelübersetzung oft Allzumenschliches eingefügt. Und somit haben wir kein klares Gottes Wort mehr. Durch die menschliche Übersetzung sind die Bibeln nicht mehr das "reine" Gottes Wort geblieben....." ....und bemerkte dazu, dass das Wort "Hölle" in den biblischen Grundtexten nicht vorkommt. Er sieht hierin einen Übersetzungsfehler, weshalb er den Begriff "Hölle" bei seinem Wortdienst meidet  Was die Übersetzungen - in Sachen "Übersetzungsfehler" - anbelangt ist das richtig! Anders beim Wort "Hölle". (Ich habe einen Nestle-Alland Urtext mit Interlinearübersetzung [Griechisch-Deutsch und Hebräisch-Deutsch] in der das Wort "Hölle" im Griechischen Text allerdings mehrfach vorkommt.) Um es genau zu sagen: "Wir hatten in diesem Sinne noch gar nie ein "klares Gottes Wort". Wer das haben will, muss Hebräisch und Altgriechisch, genau den altgriechischen Dialekt Koine, lernen und die Urtexte lesen, wobei das keine "Urbibeln" sind. Urtexte sind Zusammenstellungen aus vorliegenden Textfragmenten, den sogenannten Kodexi. Und hier gibt es verschiedene Urtexte, an denen ständig gearbeitet wird, weil es weiterhin zu neuen Erkenntnissen kommt. Es ist immer problematisch von einer Ausgangsprache in eine Empfängersprache zu übersetzen, weil die Begriffe in beiden Sprachen nicht immer deckungsgleich sind. Das haben wir bereits bei Englisch und Deutsch, wo sich viele Begriffe gar nicht ins Deutsche übersetzen lassen, weil es im Deutschen hierfür kein Wort gibt. Man denke nur an den Begriff "Camping". Bibelübersetzungen sind deshalb immer Kompromisse zwischen Wortgenauigkeit und Textgenauigkeit, wobei unbewusst die Vorstellungen des Übersetzers mit einfließen, die bei uns vom griechisch-hellenistischen Denken geprägt sind. Um die Bibel richtig zu verstehen, müsste man deshalb zusätzlich "Hebräisch denken" können, um den genauen Sinninhalt eines Wortes zu begreifen. Selbst wenn das Wort Hölle in den Urtexten so nicht vorkäme, heißt das natürlich nicht, dass es diese nicht gibt. Bereits im Alten Testament - hier der Prophet Daniel - wird darauf hingewiesen, dass es eine ewige Trennung von Gott, als der Quelle des Lebens gibt, was die Hölle sein muss. Jesus spricht an vielen Stellen vom "ewigen Feuer": "Es ist besser für dich, dass du lahm oder verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du zwei Hände hast und wirst in das ewige Feuer geworfen" (Matthäus 18, Vers 8). Und in der Offenbarung lesen wir vom "Feurigen Pfuhl", in den die geworfen werden, die nicht im Buch des Lebens geschrieben stehen. Auch wenn das Wort Hölle nicht immer gebraucht wird, ist doch klar, dass es sich hier um äußert unangenehme Orten handeln muss, die man zutreffenderweise als "Hölle" bezeichnet. Eigentlich wird viel zu wenig über die Hölle gepredigt! Nicht um den Leuten Angst zu machen, sondern um auf den Ernst der Lage hinzuweisen. Den christlichen Glauben darf man nicht nur auf Nächstenliebe, humanes Wohlverhalten und einen "lieben Gott" reduzieren, "der uns alle liebt, weshalb wir nett zueinander sein sollen"! Es geht tatsächlich noch um viel mehr! Wir haben in unseren Bibelübersetzungen, bei allen Unzulänglichkeiten, trotzdem zuverlässiges Wort Gottes! Auf den Anhang wird verwiesen.
Anhang für den, den es interessiert: Urtexte. Es gibt keine "Urbibel". Ausgangspunkte für unsere Bibel sind die Kodexi. Das sind alte Abschriften und Fragmente. Aus diesen wird so etwas wie eine "Urbibel" erstellt, der als "Urtext" bezeichnet wird und für deren Herstellung besonders viel Sorgfalt erforderlich ist. Die Urtexte des Alten Testaments werden in Hebräisch abgefasst und die des Neuen Testaments in Griechisch, wobei dies nicht das moderne Griechisch ist, sondern ein Dialekt des Altgriechischen, der als Koine bezeichnet wird. Urtexte sind im Laufe der Jahrhunderte immer wieder neu erstellt und überarbeitet worden um eine möglichst genaue Vorlage für Bibelübersetzungen in die jeweiligen modernen Sprachen zu haben. Die ursprüngliche Bibel hatte keine Verse. Diese nützliche Einteilung in Verse, um Bibelstellen leichter zu finden, geht auf den Buchdrucker Robert Stephanus zurück, der 1503-1559 lebte und in Paris wirkte. Seine Verseinteilung wird bis heute verwendet. Stephanus wurde wegen seiner Bibeltreue verfolgt und musste nach Genf fliehen. Er schrieb viele wissenschaftliche Werke zur Bibel und verfasste auch verschiedene Urtexte. Problematiken der Bibelübersetzung: Zunächst gibt es das Problem, dass gewisse Begriffe einfach nicht exakt so in einer anderen (unserer) Sprache existieren. So ist unsere Sprache stark mit englischen Begriffen durchsetzt wie z.B. "Hobby", "Computer", "Flatrate", "Camping", "Team". Jeder weiß was das ist, aber geeigneten deutsche Begriffe, die ganz exakt das aussagen, was der englische Begriff beinhaltet, kennen wir nicht. Wenn man diese Worte ins Deutsche übertragen will, muss man einen ganzen Satz schreiben. Der bei dem Begriff "Camping" z.B. so lauten könnte: "Wohnen in einer beweglichen Unterkunft in freier Natur zum Zwecke der Freizeitgestaltung unter Mitnahme eines Teils des Hausrats". Für Hobby wurde früher der Begriff "Steckenpferd" verwendet, was bei wortwörtlichem Verständnis allerdings zu Irritationen führen könnte. Wie wir aus der deutschen Sprache wissen, gibt es viele gleich lautende Worte mit völlig unterschiedlicher Bedeutung, wobei oftmals sogar die Groß- oder Kleinschreibung des gleichen Wortes einen völlig anderen Sinn ergibt. Z.B. "Gut" und "gut", "laden" und "Laden". Zudem gibt es doppeldeutige Formulierungen wie "geladene Gäste", "Gewitter im Anzug" oder Sätze die doppeldeutig verstanden werden können wie, "Zum Glück fehlt ihm die Frau", oder "ja, die lieben alten Herrn haben junge Mädels gern". Der Begriff "Kugellager" wurde von Japanern mal mit "rundes Sofa" übersetzt. Gleiches gilt für Satzzeichen, die in den Ursprachen fehlen. "Der Bauer sprach der Knecht ist ein Schwein!" Wer ist das Schwein? Erste Möglichkeit: "Der Bauer, sprach der Knecht, ist ein Schwein!" Zweite Möglichkeit: "Der Bauer sprach, der Knecht ist ein Schwein!" Die Probleme gibt natürlich andersherum, im Bezug Übersetzung des Deutschen in andere Sprachen, genau so und das ist bei der Übersetzung biblischer Texte nicht anders. Um die Bibel wirklich verstehen zu können, müsste man hebräisch denken können. Wer Theologie studiert, muss deshalb die biblische Ursprache Hebräisch und auch Altgriechisch lernen und möglichst beherrschen, wenn er den Urtext wirklich verstehen will. Und nicht nur das. Man sollte auch das kulturelle Umfeld und die Bedeutung von Sitten und Gebräuchen, in den Zeiten von denen die biblischen Berichte handeln, kennen. Wenn es z.B. heißt, dass sich Jesus setzte um zu lehren, dann nicht, weil er müde war, sondern weil man sich zum Lehren setzte. Altgriechisch war vor 2000 Jahren das, was heute Englisch ist. Von daher wimmelt unsere Sprache nur so von griechischen Begriffen. Man denke an Theater, Stadion, Theke, Apotheke, Bibliothek, chronisch, Gymnasium, Grafik, Theologie, Logik aber auch Auto, Kino und Foto und unendlich viele andere Begriffe, bei denen wir es gar nicht mehr merken, kommen aus dem Griechischen. Sogar "Jesus Christus", (eigentlich richtig: "Jeschua der Messias") und "Evangelium" sind griechisch. Unser abendländisches Denken ist sehr stark von der griechischen Philosophie geprägt. Man muss hier nur an den Leib-Seele-Dualismus denken, der, wie unser gesamtes abendländisches Denken dem Hebräischen und damit auch der Bibel fremd ist. Die Übersetzer lassen aber unbewusst ihre abendländischen Vorstellungen in die Übersetzung einfließen, wodurch diese verfälscht werden kann. Es gibt Worte im Urtext, für die es im Deutschen keine Entsprechung gibt. Ein Beispiel ist das hebräische Wort "bara". Dieses wird ausschließlich verwendet, wenn vom Schaffen Gottes die Rede ist. Durch falsche Übersetzungen können erhebliche Irritationen entstehen. Beispiele: Im 2. Buch Mose 34, 30 wird davon gesprochen, dass das Antlitz Mose strahlte, weil er mit Gott geredet hatte. Im Hebräischen ist "strahlen" identisch mit "Hörner" und so wurde von Hieronymus übersetzt "sein Antlitz war behornt", weshalb Mose von Michelangelo mit Hörnern dargestellt wurde. Ganz ähnlich ist es auch mit der "Rippe" Adams, aus der Gott Eva geschaffen hat. Das hebräische Wort das hier verwendet wurde, wird besser mit "Seite" oder "Flanke" übersetzt. Ebenso ist die Verwendung des von Luther verwendeten Wortes "Firmament" für die "Feste des Himmels" im Schöpfungsbericht umstritten, weil dieser Begriff soviel wie "festgehämmerte Platte" bedeutet und damit dazu beiträgt der Bibel ein altertümliches Weltbild, mit der Erde als Scheibe und einem darüber gestülpten käseglockenartigen Himmelsgewölbe, zu unterstellen. Auch stehende Redewendungen können unter Umständen falsch interpretiert werden. Jesus spricht davon, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als ein Reicher ins Himmelreich kommt. Auf aramäisch bediente sich Jesus hier der Redewendung: Eher geht ein Schiffstau durch ein Nadelöhr als dass ein Reicher ins Himmelreich kommt. Infolge eines geringfügigen Übersetzungsfehlers wurde aus Tau (gamta) ein Kamel (gamal). Hinweis: Auf diese Interpretationsfehler weist der jüdische Religionsphilosoph Pinchas Lapide, der es als Hebräer wissen muss, in seinem Buch "Ist die Bibel richtig übersetzt?" hin. Das alles heißt natürlich nicht, dass die Bibel uns etwas Falsches vermittelt. Die Bibel ist und bleibt Gottes unfehlbares und irrtumsfreies Wort. Und diese Übersetzungsfehler betreffen keine fundamentalen Aussagen. Es geht darum aufzuzeigen, dass an den Übersetzungen ständig gearbeitet und geforscht werden muss. Übersetzungsformen: Etwas spitzfindig könnte man sagen, dass nirgendwo von "unfehlbaren und irrtumsfreien Übersetzungen" die Rede ist. Und das mit einer gewissen Berechtigung, denn die Kunst der Übersetzung besteht darin, einen Kompromiss zwischen Worttreue (formorientierte Übersetzung) und Aussagetreue (kommunikative Übersetzung) zu finden, wobei das eine immer auf Kosten des anderen geht. Die absolut perfekte - und damit unfehlbare und irrtumsfreie Übersetzung gibt es nicht. Zu wortgetreu führt zu schwerfälligen fehlinterpretierbaren Aussagen, zu kommunikativ kann wesentliche Begriffe undeutlich werden lassen. Eine weitere Übersetzungsform ist die konkordante Übersetzung, bei der von den vielen Bedeutungen eines Wortes die "Oberbedeutung" gefunden werden soll. Hier ist aber die Gefahr dass die Vorstellungen des Übersetzers einfließen und am Ende etwas Ungenaues herauskommt, besonders groß. Eher konkordante Übersetzungen, sind die Übertragungen der Bibel, wie "Gute Nachricht", "Hoffnung für alle", die streng genommen keine Übersetzungen sind und deshalb mit Vorsicht zu genießen sind. Eher formorientiert sind z.B. folgende Übersetzungen: * Elberfelder Bibel; * Zürcher Bibel; * Schlachter Bibel 2000; * Stier Bibel; * Luther Bibel 1984; Ein Mittelweg zwischen formorientiert und kommunikativ sind z.B. folgende Übersetzungen: * Bruns Bibel; * Menge Bibel; * Bibel Einheitsübersetzung. Eher kommunikativ sind z.B.: * Neue Genfer Übersetzung; * Bibel Mülheimer Ausgabe; * Übersetzung von Zink; Eher abschreckende Beispiele für konkordante Übersetzung sind: * Volxbibel; * Bibel in gerechter Sprache. Eine Sonderstellung nehmen die Studienbibeln ein, die zum Teil mit umfangreichen Kommentaren, Fußnoten und Querverweisen versehen sind, z.B.: * Scofield Bibel; * Thomson Studienbibel; * Wuppertaler Studienbibel; * Neue Jerusalemer Bibel; * Stuttgarter Erklärungsbibel. Für den interessierten Bibelleser können auch Interlinearübersetzungen von Interesse sein. Das sind Bibeln in hebräisch bzw. altgriechisch, in denen unter jedem Wort des Urtextes das deutsche Wort steht. Aber auch das ist nicht vollkommen, weil das grundsätzliche Problem, den eigentlichen Sinninhalt eines Wortes wiederzugeben, damit nicht gelöst ist. In Anpassung an das Computerzeitalter gibt es auch diverse Bibelausgaben in Form von CDs und DVDs. Diese Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig. Die Vielfalt der Übersetzungen ist aber ein Beleg, für die hier gemachten Aussagen, hinsichtlich der Übersetzungsproblematik. Weil das so ist, kann es sich empfehlen über mehrere unterschiedliche Übersetzungen zu verfügen um auf diese Weise dem ursprünglichen Text so nahe wie möglich zu kommen. Was an der Bibel wesentlich ist, sind aber nicht die gedruckten schwarzen Buchstaben auf weißem Grund, sondern die Botschaft, die sie uns vermittelt und hier ist dann immer auch der Geist Gottes am Wirken, daran erkennbar, dass auch die Bibelübersetzungen, trotz mancher Unzulänglichkeiten, Glauben vermitteln und uns im Glauben erhalten und stärken. Wir können darauf vertrauen, dass Gott, der durch seinen Heiligen Geist das Wort der Schrift eingehaucht hat, auch bei den Übersetzungen darüber gewacht hat, dass sein Wort richtig übersetzt wird. Wir müssen uns dabei allerdings vor einem wortklauberischen Dogmatismus hüten, wie er in manchen Kreisen gepflegt wird, der auch Übersetzungen als "unfehlbar" und vom Geist Gottes eingehaucht, verstanden haben will. Weiterführende und empfehlenswerte Literatur und Quellenhinweise: Pinchas Lapiede, "Ist die Bibel richtig übersetzt" (Band 1 und 2) ISBN 3-89350-839-2; Monika und Rainer Kuschmierz, "Handbuch Bibelübersetzungen" ISBN 978-3-417-24966-8; David H. Stern "Das jüdische Neue Testament" ISBN 3-7751-1626-5 (hierzu gibt es eine dreibändige Kommentierung); Praxisbuch "Kurzbibelschule" von Rainer Wagner, Hänssler 1991,ISBN 3-7751-1641-9. (Copyright und Autor: Jörgen Bauer; Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden).
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PS: K. Amacker: (ein „Theologiestudium“ beeindruckt mich nicht; es kann offenbar eher schlecht wirken?); z.B. die (auf meiner HP auch verlinkte) „Interlinear“-scripture (4all) (online) deucht mich erstaunlicherweise sehr gut; sie ist Hebräisch, neutestamentliches Griechisch & Englisch (eben: „interlinear“; also 3 Linien übereinander); z.B. von mir: Englisch: verstanden/gesprochen/geschrieben….. (nicht ganz, fehlerfrei, aber…..), neutestamentliches Griechisch: verstanden/ etwas gesprochen/auch teilweise geschrieben, Hebräisch: teilweise verstanden; es werden die neuesten Ausgangs-/“Grund“-texte zusammengestellt, wobei dies die zurzeit „am neusten“ sind…..(?), keineswegs behaupte ich hiermit, dass solches „das einzig Richtige“ sei; aber: mir tut es gut…..; danke trotzdem für diese Information; die Bedeutungen sind doch klar!; übrigens kommt meines Wissens „Hölle“ so wirklich nicht vor, die Bedeutung ist aber klar (?); es heisst
γέενναν (gehenna) (Griechisch/NT), oder „Scheol“ (Hebräisch/AT); (im „Hades“ kann glaub Freude/Pein sein)  „Hebräisch zu denken“ führt (soviel ich glaube/meine zu wissen) keineswegs zu einem besseren Schriftverständniss, dies schenkt nur Gott.

NESTLE-ALAND (28 habe/kenne ich nur; wenn es aber andere gibt, steht dies glaub gleich…..):

Matthäus 1.1: Βίβλος γενέσεως Ἰησοῦ Χριστοῦ υἱοῦ Δαυὶδ υἱοῦ Ἀβραάμ.

 

Mittwoch, 7.9.2016:
Blaise Pascal:

Einige sagen: Es gibt keinen Gott. Wir sagen: Gott existiert. Es steht also unentschieden! Wenn sie Recht haben, und es gibt wirklich keinen Gott, was wäre dann mit uns? Eigentlich nichts! Wir würden sterben, und alles wäre vorbei. Wir hätten hier vielleicht nicht alles ausgekostet, was man als unverzichtbar hinstellt. Aber ist das ein so großer Verlust? Wenn es Gott aber gibt, dann wäre alles, wirklich alles, für sie verloren! Sie würden sterben und müssten dann vor Gott Rechenschaft ablegen. Oder glauben sie, dass sich Gott ihre Ignoranz seiner Person gefallen lässt? Sie haben dann zwar hier alles mitgenommen und trotzdem alles verloren!

 

nach Martin Buber:

(eine chassidische Erzählung); Rabbi Baruchs Enkel, der Knabe Jechiel, spielte mit einem anderen Knaben Verstecken. Er verbarg sich gut und wartete, dass ihn sein Gefährte suche. Als er lange gewartet hatte, kam er aus dem Versteck; aber der andere war nirgends zu sehen. Nun merkte Jechiel, das jener ihn von Anfang an nicht gesucht hatte. Darüber musste er weinen, kam weinend in die Stube seines Großvaters gelaufen und beklagte sich über den bösen Spielgenossen. Da flossen Rabbi Baruch die Augen über und er sagte: "So spricht Gott auch: Ich verberge mich (manchmal), aber keiner will mich (dann je) suchen."

 

Dale Carnegie:

Fred Fuller Shedd habe ich immer bewundert. Er besaß die Gabe, alte Wahrheiten in ein neues, farbenprächtiges Gewand zu kleiden. Als er Herausgeber des Philadelphia Bulletin war und vor Studenten im letzten Semester einen Vortrag hielt, fragte er: "Wie viele von ihnen haben schon mal Holz gesägt? Heben sie bitte die Hand". Die meisten jungen Leute hatten es schon einmal gemacht. Dann fragte er weiter: "Und wer hat schon einmal Sägemehl gesägt?" Keine Hand hob sich. "Natürlich kann man kein Sägemehl sägen!" erklärte Fred Shedd. "Es ist ja bereits gesägt. Denselben Fall haben wir bei der Vergangenheit. Wenn sie anfangen, sich über Dinge Sorgen zu machen, die längst passiert sind, versuchen sie eigentlich nichts anderes, als Sägemehl zu sägen."

 

Dietrich Bonhoeffer:

Optimismus ist eine Kraft der Hoffnung nicht an den Stellen wo alle hoffen, sondern die Kraft der Hoffnung wo andere resignieren, eine Kraft, den Kopf hochzuhalten, wenn alles fehlzuschlagen scheint, eine Kraft, Rückschläge zu ertragen, eine Kraft, die die Zukunft niemals dem Gegner lässt, sondern sie für sich in Anspruch nimmt.

 

aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer:

Nicht das wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen als von uns selber; sondern dass wir tüchtig sind, ist von Gott, der uns tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. (2. Korinther 3, Verse 5 und 6) 

In Kapitel 3 des 2. Korintherbriefes werden der Alte und der Neue Bund gegenübergestellt. Im Alten Bund lag der Schwerpunkt auf dem Einhalten des Gesetzes. Nun wissen wir alle, dass kein Mensch fähig ist, Gottes Gebote einzuhalten, weil wir von Natur aus alle Sünder sind. Sünde heißt, nicht den Willen Gottes zu tun, sondern das was man selbst für richtig hält. Und das trennt von Gott und führt zur Zielverfehlung des gesamten Lebens. Der Dienst im Alten Bund war deshalb ein Dienst der Verurteilung, weil den Menschen immer wieder gesagt werden musste, dass sie vor Gott nicht bestehen können. Trotzdem hatte auch der Alte Bund seine Herrlichkeit, wie Paulus schreibt, die darin bestand, dass Gott gegenwärtig war und dass es ein reich gegliedertes Regelwerk gab, mittels dessen sich der Hohepriester Gott nahen konnte. Durch entsprechende Tieropfer, wo die Tiere stellvertretend für den Menschen sterben mussten, konnte Vergebung der Sünden erlangt werden, sodass der Sünder vor Gott gerechtfertigt war. Das musste aber ständig wiederholt werden. Im Neuen Bund ist das nun radikal anders. Jesus Christus ist ein für alle Mal für alle Sünden der Welt gestorben und zu unserer Rechtfertigung auferstanden. Durch ihn sind wir, durch den Glauben an ihn, gerecht gesprochen. Gott sieht uns so, wie er seinen Sohn sieht: Völlig gerecht. Jesus Christus ist unser neuer Hohepriester, der im himmlischen Heiligtum für uns eintreten kann, weil er selbst das Opferlamm ist, durch das die Sünden aller vergangenen und kommenden Zeiten hinweggenommen werden. Das ist die überschwängliche Herrlichkeit im Neuen Bund. Und so leben wir ständig aus der Vergebung Gottes. Für uns gilt, dass wir keinerlei Opfer mehr erbringen müssen, mit denen wir uns freikaufen müssten. Unser "Opfer" besteht darin, dass wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen und unser Leben so in der Gemeinschaft mit Gott leben und damit das gesamte Leben unter die Leitung Gottes und damit in seinen Dienst stellen. Ein Dienst, der uns nicht belastet, sondern befreit, weil es Gott ist, der uns dazu befähigt. Das ist ein Wunder des uns von Gott geschenkten Glaubens. Paulus schreibt dazu in Römer 12, Verse 1 und 2: Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. Ich halte es für wesentlich, das Christentum nicht auf "Gute Werke" zu reduzieren, sondern den Gesamtzusammenhang zu sehen. Es geht um das ewige Leben geht, das bereits in dieser Welt beginnt und über das der Tod keine Macht mehr hat. Es geht darum, dass wir bereits zu Gottes neuer Welt gehören.

 

Donnerstag, 8.9.2016:

 

Karl–Heinz Teismann:

Du bist meine Hoffnung - deine Erlösung mein Anker, der mich hält, festgemacht im Allerheiligsten. Du bist der Anfänger und Vollender meines Glaubens. Du bist der treue Hohepriester dein Glaube und dein Gebet reicht auch für mich.

 

 

aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer:

Fürchte dich nicht, glaube nur! (Markus 5, Vers 36)

Der Vorsteher der Synagoge war schwer im Stress! Seine Tochter lag in den letzten Zügen und der Vorsteher Jairus fiel Jesus zu Füßen und bat ihn, seine Tochter zu heilen. Jesus ging daraufhin mit ihm, wurde aber unterwegs von einer blutflüssigen Frau aufgehalten, die vorher noch geheilt werden wollte. Als das geschehen war, kamen einige aus dem Haus des Vorstehers, um ihm zu sagen, "dass jetzt alles zu spät ist", weil die Tochter gestorben sei und man Jesus nicht weiter bemühen solle. Jesus hörte das und sagte dem Vorsteher, die obigen Worte. Aus menschlicher Sicht eigentlich eine Zumutung. Was soll ein solch "salbungsvolles Wort" und scheinbar "billiger Trost", wenn es nichts mehr zu retten gibt? Wie wir aus dem Markusevangelium wissen, war das kein "billiger Trost", denn Jesus hatte das Unmögliche vollbracht und die verstorbene Tochter des Jairus zurück ins Leben gerufen. Bei der Erweckung des Lazarus verlief das ganz ähnlich. Auch da kam Jesus scheinbar "zu spät", erweckte aber dennoch den Lazarus. Die Lehre daraus ist, dass Gott kein Ding unmöglich ist und dass Jesus auch Macht über den Tod hat. Dass dem so ist, wissen wir seit der Auferstehung Jesu und zuletzt sollen wir alle einmal auferstehen und zwar auch dann, wenn sich unsere Leiber bis dahin völlig aufgelöst haben. Es geht darum, sich nicht zu fürchten, sondern fest auf die unbegrenzten Möglichkeiten Gottes zu vertrauen, der bis zum heutigen Tag in für uns aussichtslosen Situationen, überraschend eingreifen kann. Wir werden sicher nicht erleben, dass ein verstorbener Angehöriger plötzlich wieder lebendig wird. Aber wir können erleben, dass Gott aus den sich hieraus ergebenden Problemen heraushelfen kann. Bei dem, was in der Welt um uns herum so alles abgeht, gibt es, menschlich gesehen, genügend Gründe für Angst und Furcht. Und es ist nicht immer leicht, mit den Ängsten, die uns umgeben fertig zu werden. Angst zu haben gehört zur Welt dazu. Jesus weiß das und spricht davon, dass wir in der Welt Angst haben und er die Welt überwunden hat. Ich denke, dass auch wir Angst und Furcht haben dürfen. Wir können Furcht und Angst nicht einfach abschalten. Als Christen, die wir gemeinsam unterwegs sind, sollen wir uns deshalb auf unserem Weg gegenseitig stärken und ermutigen. Auch dazu sind Gemeinden, Gemeinschaften und christliche Kreise da, und auch dazu hat Gott seiner Gemeinde seinen Heiligen Geist verheißen. Denn als Einzelkämpfer kämen wir schnell an unsere Grenzen. Es ist nicht im Sinne Gottes, dass wir Angst und Furcht über uns herrschen lassen und dieses gewissermaßen an die Stelle Gottes setzen. Verzagtsein als Dauerzustand kann uns von Gott trennen, weil es zur Absage an Gott führen kann. Deshalb können wir Gott nur immer wieder um die Fülle seines Geistes und darum bitten, dass er unseren schwachen Glauben stärkt, damit wir uns nicht fürchten, sondern glauben.

Freitag, 9.9.2016:
Ein moderner Mensch verirrte sich in einer Wüste. Tage- und nächtelang irrte er umher. Die unbarmherzige Sonnenglut dörrte ihn aus. Er bekam Fieber. Wenn er erschöpft ein paar Stunden schlief, träumte er von Wasser, Datteln und Orangen. Dann erwachte er ermattet und taumelte weiter. Da sah er in einiger Entfernung eine Oase. Aha, eine Fata Morgana, eine Luftspiegelung, die mich narrt, so dachte er. Er näherte sich der Oase, doch sie verschwand nicht. Im Gegenteil: sie erschien ihm immer deutlicher vor Augen. Er sah die Dattelpalmen, das Gras und die Felsen, zwischen denen eine Quelle entsprang. Natürlich wird das eine Hungerphantasie sein, die mir mein Gehirn vorgaukelt, dachte der moderne Mensch. So etwas kann in meinem Zustand vorkommen. Jetzt höre ich sogar das Wasser sprudeln. Also auch noch eine Gehirnhalluzination! Wie grausam doch die Natur ist! Mit diesem verzweifelten Gedanken brach er zusammen. Einen Tag später fanden ihn zwei Beduinen - er war tot. "Kannst Du so etwas verstehen?", sagte der eine zum anderen: "Die Datteln wachsen ihm beinahe in den Mund! Er hätte nur die Hand auszustrecken brauchen." "Kaum zu glauben! Und dicht neben der Quelle liegt er, mitten in der schönen Oase verhungert und verdurstet. Wie ist das nur möglich?" "Er war wohl ein moderner Mensch. Er traute seinen Augen nicht; er glaubte nicht einmal an seine 5 Sinne. Er hat sich zu Tode gezweifelt."

 

aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer:

Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mir dir in allem, was du tun wirst. (Josua 1, Vers 9)

Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch. (1. Thessalonicher 5, Vers 16)

Trotz aller Nöte und Bedrängnisse, von denen wir nicht nur in der Bibel lesen, sondern die es bis zum heutigen Tag gibt, will uns Gott trotzdem unverzagt, fröhlich und dankbar sehen. Aber kann jemand, dem das Wasser bis zum Halse steht, wirklich unverzagt, fröhlich und dankbar sein? Konnte das etwa ein Hiob, dessen Leidensgeschichte im Alten Testament ausführlich geschildert wird? Und war Jesus fröhlich als er ins schwere Leiden ging? Um was geht es also? Von Hiob steht geschrieben, dass er trotz aller Nöte, mit Gott rechnete und ihm weiterhin vertraute. Von Paulus und Silas lesen wir, dass man sie hart geschlagen, ins innerste Gefängnis geworfen und ihre Füße in den Block gelegt hatte, was sie nicht daran hinderte um Mitternacht zu beten und Gott zu loben (Apostelgeschichte 16, 23ff.). Bis zum heutigen Tag hören wir von Christen, die trotz schwerster Nöte und Bedrängnisse unverzagt und sogar fröhlich bleiben. Wenn also von getrost, unverzagt, fröhlich und dankbar geschrieben steht, geht es hier nicht um das, was die Welt an Fröhlichkeit, Trost und Ermunterung zu bieten hat, sondern um Kräfte, die aus der Ewigkeit in unser Leben fließen. Nur deshalb kann Gott gebieten getrost, unverzagt und allezeit fröhlich zu sein. Aus uns heraus könnten wir das nicht. Wir sollen zudem ohne Unterlass beten und in allen Dingen dankbar sein. Beides ist deshalb unverzichtbar, weil uns über die ständige Verbindung mit Gott, seine Kraft in unser Leben fließt. Das Gebet ist der Kraftschluss
mit Gott. Und Dankbarkeit gegenüber Gott führt zum Lob und zur Anbetung Gottes, wodurch uns Gott groß wird. Grund zum Danken besteht immer. Angefangen bei jedem neuen Tag, den wir noch erleben dürfen. Wir neigen dazu, alles als selbstverständlich hinzunehmen und zu meckern, wenn "berechtigte Erwartungen" nicht sofort erfüllt werden. Sollten wir nicht auch im mitmenschlichen Bereich dankbarer sein und uns für das bedanken, was andere für uns tun, auch dann, wenn es deren "Pflicht" ist, weil wir dafür bezahlt haben? Durch Dankbarkeit können wir viel zu einem angenehmeren menschlichen Miteinander beitragen.