rainbar

eines von den des Schöpfers Sprachrohre.....  (lesen / schreiben / (möglichst) merken)

 

für Verbesserungen / Anregungen / Rückmeldungen (gerne): amuk@sprachrohr.ch

 

 

Dienstag, 17.5.2016:

„Darum, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; denn der Zorn des Mannes vollbringt nicht Gottes Gerechtigkeit! Darum legt ab allen Schmutz und allen Rest von Bosheit und nehmt mit Sanftmut das [euch] eingepflanzte Wort auf, das die Kraft hat, eure Seelen zu erretten! Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wer [nur] Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut; er betrachtet sich und läuft davon und hat bald vergessen, wie er gestaltet war.“ (Jakobus 1.19-24)

Über den alternden Missionar Karl Studd lesen wir, dass er viele Beschwerden mit seinen Zähnen, von denen die meisten schon ausgefallen waren, hatte, so dass er sich längere Zeit von dünnen Suppen ernähren musste. Man riet ihm deshalb, heimzufahren und sich einer Zahnbehandlung zu unterziehen. Aber er antwortete: „Wenn Gott mir neue Zähne schenken will, so kann Er sie mir ebenso leicht hierher senden.“ Wenige Monate später bot ein Zahnarzt namens Buck dem Heimatkomitee seine Dienste in Innerafrika an. Aber dieses wies ihn zurück. Er sei 10 Jahre zu alt. Er jedoch spürte Gottes Ruf und machte sich auf eigene Faust auf den Weg, indem er seine Praxis verkaufte und aus dem Erlös seine Reisekosten deckte. An der Kongomündung begegnete er zu seiner Freude dem Missionsehepaar Studd in einem Eingeborenenboot. Nachdem sie zusammen gebetet hatten, eröffnete ihnen Buck: „Gott hat mich nicht nur nach Afrika gesandt, um das Evangelium zu predigen, sondern auch um Studd ein Gebiss zu bringen. Ich habe alles nötige mit, um es anzufertigen und einzusetzen.“ „Ist das nicht wunderbar?“ staunte der greise Missionar. „Gott schickt einen Zahnarzt in das innere Afrikas, um nach den Zähnen seines Kindes, dass nicht heimreisen kann, zu sehen!“ Der Prophet Jesaja sagte einmal: Wir verlassen uns auf den Herrn, unsern Gott! (Jes. 36. 7).

 

Viele haben es schon unternommen, Bericht zu geben von den Geschichten, die unter uns geschehen sind, wie uns das überliefert haben, die es von Anfang an selbst gesehen haben und Diener des Worts gewesen sind. So habe auch ich's für gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang an sorgfältig erkundet habe, es für dich, hochgeehrter Theophilus, in guter Ordnung aufzuschreiben, damit du den sicheren Grund der Lehre erfahrest, in der du unterrichtet bist. (Lukas 1, Verse 1-4)

Man darf alles Fürwahrhalten und die unsinnigsten Dinge glauben und auch tun, solange man nicht darauf besteht, dass dies die absolute Wahrheit oder das einzig Richtige ist. Das hat durchaus seine Vorteile, sofern diese relativierende Sichtweise nicht absolut gesetzt wird, wie es leider oft geschieht. Deshalb ist und bleibt Jesus Christus, ob seines Absolutheitsanspruches, ein Stein des Anstoßes und ein Fels der Ärgernisses, wie es bereits in der Bibel gesagt wird. Jesus sagt seinen Jüngern deshalb voraus, dass sie ebenfalls erhebliche Probleme bekommen können, wenn sie für die Wahrheit des Evangeliums eintreten. Von interessierter Seite wird jede sich bietende Gelegenheit, egal ob berechtigt oder nicht, genutzt, um gegen den christlichen Glauben Front zu machen. Dabei wird deutlich, wie wichtig es ist, fest in den Grundlagen des christlichen Glaubens verwurzelt zu bleiben. Als Christen müssen wir uns deshalb immer wieder auf den sicheren Grund der christlichen Lehre besinnen, in dem es eben nicht um ein „Fürwahrhalten“, um „seelische Krücken für schwache und unsichere Menschen“ oder um „Privatsachen“ geht, wie das immer wieder behauptet wird, sondern um letzte Dinge, an denen kein Mensch vorbeikommen wird. Wir Christen haben der Welt gegenüber Bringschulden, und wir müssen darum ringen und beten, dass Gott unseren schwachen Glauben stärkt (denn wenn etwas schwach ist, dann unser Glaube) und ER uns in seinem Geist erhält und kräftigt, damit wir treue Zeugen sein können. Damit wir zu Menschen werden, die nicht danach fragen, was gerade opportun oder „politisch korrekt“ ist, die sich nicht am Zeitgeist und der öffentlichen Meinung orientieren, sondern die nach Gott und seinem Willen fragen und Gott mehr als den Menschen gefallen und gehorchen wollen. Der Evangelist Lukas war Arzt und ein gebildeter Mann, der gründlich recherchierte, bevor er, geleitet vom Geist Gottes, die Ergebnisse im Lukasevangelium schriftlich niederlegte. Leichtgläubigkeit ist kein Merkmal der Christen. Der Christliche Glaube steht auf einem sicheren Fundament. Dass dies neuerlich bewusst und tief ins Herz versenkt wird, ist ein besonderes Anliegen.

 

Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit; und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden. Der geistliche Mensch aber beurteilt alles und wird doch selber von niemandem beurteilt. (1. Korinther 2, Verse 14 und 15) 

Warum reden Christen und Atheisten immer aneinander vorbei? Das liegt daran, dass im bekennenden und gläubigen Christen der Heilige Geist wohnt. Dieser Sachverhalt wird im Neuen Testament ständig bezeugt, wenn es zum Beispiel heißt, dass unser Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, dass wir Jesus nur durch den Heiligen Geist als unseren Herrn erkennen können, der Christ mit dem Heiligen Geist versiegelt ist und viele andere Aussagen in dieser Art. Der Heilige Geist verhilft uns zu einer anderen Sichtweise und lässt uns Zusammenhänge erkennen, die dem Ungläubigen verborgen bleiben. Die Erkenntnisse und Beurteilungen eines Christen werden von dem Ungläubigen deshalb als Unsinn, als Torheit, wie Paulus schreibt, angesehen. Deshalb macht man die Erfahrung, dass mit Ungläubigen über den Glauben
zu reden, genauso vergeblich ist, wie mit einem von Geburt an Blinden über Farben sprechen zu wollen. Was aber nicht ausschließt seinen Glauben dennoch zu bezeugen. Denn es ist auch hier der Heilige Geist der den Ungläubigen anrühren muss, um das zuwege zu bringen, was uns selbst nicht möglich ist. Der Heilige Geist, der die Schreiber der Bibel inspiriert hat, ist es auch, der uns das Wort Gottes beim Beten und Lesen aufschließt, so dass wir erkennen können, was gemeint ist. An Pfingsten wurde der Heilige Geist über die Jünger ausgegossen, so wie es Jesus vor seiner Himmelfahrt versprochen hatte. Seitdem bekommt jeder, der zum Glauben an Jesus Christus kommt, die Gabe des Heiligen Geistes. Einer gesonderten Geistestaufe bedarf es dazu nicht. Der Heilige Geist ist ein Geschenk an uns und eine sehr wertvolle Gabe, die uns in alle Wahrheit leitet, weshalb wir den Heiligen Geist nicht betrüben und dämpfen sollen. Dass weiterhin Menschen zum Glauben kommen und die Sache Jesu Christi weitergeht und die Christen weiterhin auf wunderbare Weise hindurchgetragen werden, zeigt, dass der Heilige Geist als eine reale Kraft weiterhin in der Welt wirksam ist. Wir wollen Gott dafür besonders danken und ihn bitten, dass er uns mit der Fülle seines Geistes ausrüstet. Denn es ist der Heilige Geist der uns dazu befähigt unseren Glauben zu bekennen und Wegweiser auf Jesus Christus zu sein, wozu der Heilige Geist jeden Christen mit besonderen Gaben ausstattet. Ohne den Heiligen Geist wären wir tote Christen.

Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst. Denn wenn jemand ein Hörer des Worts ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein leibliches Angesicht im Spiegel beschaut; denn nachdem er sich beschaut hat, geht er davon und vergisst von Stund an, wie er aussah. Wer aber durchschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seiner Tat. (Jakobus 1, Verse 22 bis 24)

"Nicht schwätze, schaffe", sagt eine der kurzen aber treffenden schwäbischen Redewendungen. Der "schaffige Schwabe" hält nicht viel von großen Worten, für ihn zählt die Tat. Ob das immer richtig ist, will ich mal dahingestellt sein lassen. Einfach deshalb weil auch das Reden, das sich Aussprechen und das Zuhören sehr wichtig sind. Und die schwäbische Aussage, "nicht geschimpft ist gelobt genug" wird sicher nicht allen Situationen gerecht. Mir geht es aber nicht darum schwäbische Sprach- oder Volkskunde zu betreiben, sondern darauf hinzuweisen, dass ein Bewusstsein dafür vorhanden ist, dass es letztlich die Tat ist, die zählt. Viele geflügelte Worte wie: "es gibt nichts Gutes, außer man tut es" oder "es nützt nichts, etwas zu wollen, man muss es auch tun", zeugen davon. Das wird vom Wort Gottes bezeugt und bestätigt. Heute wird uns zudem deutlich gesagt, dass man sich regelrecht selbst betrügt, wenn man nur Hörer und kein Täter, in diesem Fall des Wortes Gottes, ist. So wichtig es auch ist, auf Gott und sein Wort zu hören, fängt damit doch der Glaube an, der durchs Hören erhalten wird, ist doch das Hören allein nicht ausreichend. Wie bei einem, der einen Beruf erlernt hat, muss auch der Glaubende das Gehörte und Erlernte in die Tat umsetzen. Der Glaube ohne Werke ist tot, wie es hierzu an anderer Stelle heißt. Der Gläubige muss sich deshalb der Welt gegenüber öffnen und Werke des Glaubens vollbringen. Davon zeugen die zahlreichen Werke der Nächstenliebe und der Mission, die es seit dem Beginn des Christentums gibt. Dazu zählen die Werke der Caritas und die der Inneren Mission ebenso, wie die "barmherzigen Brüder und Schwestern" und vergleichbare Institutionen, die bis zum heutigen Tage in einer Vielzahl der unterschiedlichsten Einrichtungen tätig sind. Das ganze Wohlfahrts- und Sozialdenken, hat so gesehen, christliche Wurzeln. Natürlich müssen wir jetzt keine neuen Hilfswerke gründen. Wenn wir uns im Alltag, entsprechend unseren Möglichkeiten, menschlich und hilfsbereit verhalten, anderen beistehen, ihnen aus Notlagen heraushelfen, sind wir auf dem besten Wege, zu "Tätern des Wortes" zu werden. Die Schrift spricht hier vom vollkommenen Gesetz der Freiheit, von Taten, die selig machen. Nicht in dem Sinn, dass wir uns damit den Himmel verdienen könnten, sondern in dem Sinn, dass man sich selbst beglückt, wenn man anderen, aus freien Stücken, in aller Freiheit, also freiwillig, aus Überzeugung, nicht aus irgendwelchen "frommen Zwängen" heraus, helfen konnte. Im heutigen Sprachgebrauch: Eine gelungene Hilfeleistung vermittelt ein Erfolgsgefühl. Goethe brachte das in den Vers: "Willst du glücklich sein auf Erden, trage bei zu andrer Glück, denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigne Herz zurück." Aber das Wort Gottes wusste dies schon viel früher! Wer sich nur sagen lässt, wie er sein sollte, aber dann nichts ändert, ist wie einer, der kurz in den Spiegel schaut, dabei feststellt, dass er sein "unmögliches Aussehen" ändern müsste, aber dann weggeht und alles belässt, wie es war. Mit Spiegel ist hier an das Wort Gottes zu denken, das uns den Spiegel vorhält und uns zeigt, wie wir wirklich sind und was wir ändern sollten. Lassen wir uns also täglich von Gott zeigen, wie wir zu Tätern des Wortes werden können.

Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich's nicht getan, der HERR? (2. Mose 4, Vers 11)

Kürzlich waren wir in einem Café, als eine Gruppe von Menschen hereinkam, bei der erkennbar war: „Aha, die haben heute Ausgang!“ Bei diesem Gedanken fiel mir der Vers aus 2. Mose 4,11 ein, und ich fragte mich, warum einem eigentlich, beim Anblick einer Behindertengruppe, nichts anderes einfällt. Der Vers, der mir einfiel, steht allerdings in einem anderen Zusammenhang. Es geht um die Berufung des Mose, bei der er sich etwas unwillig anstellte. Aber dieser Umstand ist hier eigentlich nicht wichtig, sondern es geht um die Aussage Gottes, wonach er auch den Behinderten geschaffen hat. Denn die Aussage stumm, taub, blind, lässt sich ganz gewiss auf alle anderen Behinderungen und letztlich sogar auf alle Krankheiten übertragen. Ich finde diese Aussage sehr erstaunlich, und hier wird Gott rätselhaft für uns. Wir erwarten doch, dass Gott gesunde und vollkommene Menschen schafft oder doch zumindest Behinderte gesund werden lässt. Nach dieser Aussage zu urteilen, ist dies aber eine menschliche Wunschprojektion auf Gott, der Gott nicht entsprechen muss. Ein behinderter Mensch ist demnach kein „Betriebsunfall“ oder gar eine „Schlamperei“ Gottes, der damit seine „Unfähigkeit“ bewiesen hat, und es ist auch nicht so, dass daraus geschlossen werden könnte, dass es keinen Gott gibt, weil er sonst so etwas „nicht zulassen würde“ – nein Gott sagt ganz klar: „Ich habe auch diese Menschen gemacht und so gewollt“. Das sollte uns sehr zu denken geben. Demnach hat kein Mensch das Recht hier „korrigierend“ einzugreifen, in dem „unwertes Leben“ vernichtet wird. Und was in unseren Augen „unwert“ erscheint, kann Gott zu seiner Verherrlichung auch „ganz groß“ machen. Beispiele hierfür gibt es genügend. Abgesehen davon hat auch der Behinderte eine Funktion im menschlichen Miteinander. (aus: auftanken@evangelium.de)

 


Mittwoch, 18.5.2016:

Sagt der Mann: "Schatz mit der neuen Brille siehst Du aber schlecht aus!" Die Frau: "Wieso, ich habe doch keine neue Brille!?" Mann: "Du nicht aber ich". Möge Gott uns doch auch eine " neue Brille" schenken damit wir über unseren eignen Tellerrand hinweg schauen können und die Nöte der Geschwister und einer verlorenen Welt wahrnehmen. Wir brauchen geöffnete Augen des Herzens!

Jesus Christus, welcher um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt wurde. (Römer 4, Vers 25)

Allein um diesen Glauben geht es! Haben wir erkannt, dass wir, als geborene Sünder, vor Gott bis in alle Ewigkeit nicht bestehen könnten, sondern einzig und allein dadurch gerettet werden und in den Himmel kommen, weil Jesus Christus stellvertretend für uns die Strafe für
die Sünde auf sich genommen hat und Gott, durch die Auferstehung Christi die Annahme dieses Opfers bestätigt hat, wodurch wir freigesprochen werden, wenn wir das im Glauben annehmen? Das steht im Zentrum des christlichen Glaubens, das ist die Frohe Botschaft,
das Evangelium (Deutsch: ‚gute Nachricht‘; K. Amacker), und das sollte immer wieder verkündet und dabei klar gemacht werden, dass es sonst keinen anderen Weg zurück zu Gott gibt. Aber was wird statt dessen verkündet? Alles andere, nur nicht die Kernbotschaft des Evangeliums. Da wird nach besten Kräften relativiert, die Kernaussagen des Evangeliums und das Glaubensbekenntnis geleugnet, biblische Aussagen dem Zeitgeist entsprechend umgedeutet und hingebogen und damit auf den breiten Weg, der geradewegs in die Hölle führt, gewiesen. Der Apostel Paulus hat (…..) allein Jesus Christus groß gemacht, und er wollte nichts anderes wissen, als allein Jesus Christus, obwohl es auch zu seiner Zeit genügend andere Probleme gegeben hätte. Wir dürfen aber nie vergessen, dass es um ewiges Leben oder ewigen Tod geht, dem gegenüber alle zeitlichen Nöte dieser Welt an Bedeutung verlieren. Paulus ist für uns Christen, so gesehen, ein Vorbild. Heißt das nun, dass wir uns als Christen ins stille Kämmerlein zurückziehen und von der Welt verabschieden? Das heißt es ganz und gar nicht! Wenn uns der Heilige Geist Jesus Christus groß macht, dann werden wir nicht nur zu Bekennern und Wegweisern auf Jesus Christus, sondern dann werden wir auch mit Liebe zu unseren Mitmenschen und sogar zu unseren Feinden erfüllt, und wir erkennen, woran es fehlt und wo unsere Hilfe nötig ist. Aber es wird dabei die richtige Reihenfolge eingehalten: Zuerst Jesus Christus und die Verbindung zu ihm und daraus resultierend das Wirken in die Welt hinein. Wenn es um die Wahrheit des Evangeliums geht müssen Christen intolerant sein und sich nicht durch Toleranz- und Liebesgesülze verführen lassen. Intolerant in der Sache, aber tolerant gegenüber unseren Mitmenschen, die wir als solche in ihrem Menschsein annehmen. Wir wollen Gott täglich um die Fülle seines Geistes bitten, damit wir erkennen, was wirklich nottut. (aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer)

 

 

Donnerstag, 19.5.2016:

Das Christentum begann in Galiläa als Gemeinschaft von Männern und Frauen, die sich um Jesus versammelten. Dann kam es nach Griechenland und wurde eine Philosophie. Es kam nach Rom und wurde eine Institution. Es kam nach Europa und wurde ein Kultur. Es kam in die USA und wurde ein Geschäft Wir müssen zu unseren Wurzeln zurückkehren. (Richard Halverson, ehemaliger Geistlicher des US Senats)

Bei der Olympiade der Behinderten in den USA vor einigen Jahren bewegte die wenigen Zuschauer vor allem der 400-m-Endlauf der Männer. Acht Behinderte laufen los. Sie laufen nicht elegant, aber sie laufen, jeder mit einer anderen Behinderung. Das sieht nicht so schön aus, und mancher wendet sich erschrocken ab. Doch dann schauen wieder alle hin, als kurz vor dem Ziel der führende Läufer stürzt. Der zweite rennt nicht vorbei, um sich den Sieg zu sichern. Er läuft zu dem Gestürzten, richtet ihn mühsam auf, greift unter seine Arme, schleppt ihn mit sich und zu zweit humpeln und stolpern sie weiter. Da kommen die anderen auch schon heran, aber auch sie laufen nun nicht an den beiden vorbei, sondern auf sie zu. Alle greifen sich unter die Arme, den Gestürzten haben sie in der Mitte, und so laufen und schleppen sie sich gemeinsam ins Ziel. Unsere Gemeinden sich ähnlich. Vieles läuft nicht so elegant und schneidig, mehr gebrochen und behindert, oft erbärmlich anzuschauen und eher kümmerlich. Aber der Glanz und die Schönheit unsrer Gemeinden liegt gar nicht in unserem Können, unsrer Eleganz und Kompetenz, unserer Superform und bestechender Cleverness, sondern darin, dass wir Gestürzte aufheben und Behinderte annehmen und Schwache tragen und einander helfen und lieben. In der Gemeinde Jesu kommt es nicht darauf an, dass einer der Beste und der strahlende Sieger ist, sondern dass alle gemeinsam das Ziel erreichen. Der eigentliche Glanz der Gemeinde ist ihre Liebe. „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt!“ Johannes 13, 34.35

 

Ein Evangelist, der in Norditalien unterwegs war, kam an einem sehr gepflegten Obstgarten vorbei. Da der Besitzer gerade in der Nähe war, ergab sich ein Gespräch, wobei der Evangelist auf die inneren Bedürfnisse des Menschen zu sprechen kam und dem Mann eine Bibel mit der Empfehlung anbot, sie doch zu lesen. "Sie haben mir erklärt, dieses Buch sei Gottes Wort, aber wie können Sie dies beweisen?", erwiderte der andere. Der Evangelist antwortete nicht direkt, sondern wandte sich den schönen, reifen Früchten der Obstbäume zu. "Diese Birnen sehen prächtig aus, nur schade, dass sie von so schlechter Qualität sind". "Was sagen Sie?“, rief der andere empört, "Sie haben sie gar nicht probiert. Nehmen Sie ein oder zwei und überzeugen Sie sich selbst". Gesagt, getan. Der Evangelist biss herzhaft in eine der reifen Birnen. "Wirklich, Ihre Birnen sind ausgezeichnet. Aber sehen Sie, Sie behandeln mein Buch wie ich Ihre Birnen. Lesen Sie es, und Sie werden entdecken, dass die Bibel das gute Wort Gottes ist".

Du kannst mehr tun als beten, nachdem du gebetet hast. Aber du kannst niemals mehr tun als beten, bevor du gebetet hast. (Corrie ten Boom)

Glauben bewahrt uns davor, dass uns die Probleme über den Kopf wachsen. Glauben bewahrt in guten Tagen vor Leichtsinn, in schweren vor Verzweiflung. Glaube ist die beste Medizin gegen Traurigkeit. Wer im Glauben lebt, der lernt das Staunen. Glauben öffnet dem Segen Tür und Tor. Wer glauben kann, für den bekommt die Welt ein neues Gesicht. Zum Glauben nach oben gehört auch der Dank zur Seite.

 

Freitag, 20.5.2016:


In London lebte ein armer, kranker Junge, der keinen Vater und keine Mutter mehr hatte, bei seiner unfreundlichen, mürrischen Pflegemutter. Er war sehr elend und sehr unglücklich, seine einzige Freude bestand darin, dass er öfter Besuch bekam von seinem Freunde Hans. Aber einmal kam ein ganz trauriger Tag. Da erzählte ihm Hans, er gehe nun fort aufs Land zu seinem Onkel und könne Tom nie mehr besuchen. Da weinte der arme Tom und sagte: “Jetzt verlier’ ich meinen einzigen Freund, o, was fang ich an?” “Weine nicht,” sagte Hans, “ich habe Geld für dich gespart, eine ganze Mark, die schenk ich dir zum Trost.” Aber Tom jammerte weiter. “Was soll ich mit dem Geld?”, sagte er, “Meinen Freund will ich!” Da dachte Hans ernstlich nach, wie er ihn wohl trösten könnte, und plötzlich rief er: “Weißt du was, Tom? Unten im Laden bei Herrn Fischer hab ich ein dickes Buch liegen sehen, darauf steht “nur eine Mark”, das will ich dir für dein Geld holen, da müssen doch viele, viele Geschichten drinstehen, und du hast einen Zeitvertreib, wenn ich fort bin.” Damit war Tom einverstanden, er trocknete sich die Augen, und bald hielt er das schöne, dicke Buch in den Händen. Es war eine Bibel. Nun begann eine neue Zeit für den armen Tom. Er las und las. Erst las er das Alte Testament, und manche Worte bohrten sich schon in seine Seele. Wie er aber in das Neue Testament hineinkam, da wurde es helle in seinem Herzen, er sah, wie lieb ihn Jesus hatte, und er fing an, Ihn zu lieben von ganzer Seele. Aber nun wollte er etwas für Ihn tun, o was konnte er, der arme, kleine Tom, wohl für den Heiland tun? Sein Herz brannte vor Liebe, und er wollte das dem Heiland so gern, so gern zeigen! Aber wie? Tom fing an zu beten um Arbeit für den Heiland. Jetzt fiel’s ihm ein. Die lieben, schönen Bibelsprüche auf Papierstreifen schreiben und aus dem Fenster auf die Straße hinabflattern lassen, dann mussten die Vorübergehenden sie lesen und auch lieben den Jesus kennen lernen! Aber dazu gehört Papier und Tinte! Tom bittet seine Pflegemutter, ihm zweimal in der Woche statt seiner Morgenmilch Tinte und Papier zu geben; verdrießlich und spottend tut sie’s und nun beginnt Tom seine herrliche Arbeit für den Heiland. Tag um Tag wirft er seine sauber geschriebenen Bibelsprüche zum Fenster hinaus. Eines Tages tritt hastig ein elegant gekleideter, junger Mann ins niedere Stübchen. “Wo ist der Tom?”, fragt er. “Hier liegt er,” sagt Tom und sieht ihn freundlich an. Jetzt setzt sich der feine Herr an sein Bett, küsst sein blasses Gesicht und sagt: “Deine Sprüche haben mich zu Jesus geführt, und heute, Tom, fand ich den Spruch: “Wirke, so lange es Tag ist, es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.” Ich will für Jesus wirken, Tom, ich werde Missionar.” Wie glücklich war unser Tom, und wie dankbar beteten die beiden miteinander! An demselben Tage, als auf Toms Grabhügel die frischen Kränze niedergelegt wurden, kniete in der Kathedrale auf den Stufen des Altars ein ernster, junger Mann und wurde eingesegnet, um auszuziehen als Missionar unter die Heiden. Das war jener junge Referendar, der durch Tom gewonnen war für den Heiland.

 

 

Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk. Ein Tag sagt´s dem andern, und eine Nacht tut´s kund der andern, ohne Sprache und ohne Worte; unhörbar ist ihre Stimme. Ihr Schall geht aus in alle Lande und ihr Reden bis an die Enden der Welt. (Psalm 19, Verse 2 bis 5)

Jede Jahreszeit und jeder Tag haben ihre Schönheiten. Aber wenn an einem Sommertag Schönwetterwolken am blauen Himmel dahin ziehen und in der Natur die unterschiedlichsten Farben prangen, vermeine ich in besonderer Weise etwas von der unhörbaren Sprache zu vernehmen, von welcher der Psalmist spricht. Der heilige Franz von Assisi hat das mal sehr schön auf seine Art zum Ausdruck gebracht, in dem er sagte, dass alle Schönheit der Erde nur ein matter Abglanz der ewigen Schönheit Gottes auf den vergänglichen Dingen dieser Welt ist. Ich glaube, dass er damit etwas Richtiges gesagt hat und manchmal denke ich, dass es so sein könnte, dass das, was wir an Schönem wahrnehmen in einer unvergleichlichen Art in der Ewigkeit Gottes, gewissermaßen im „Original“, vorhanden ist und wir das einmal sehen werden. Im Psalm, in dem der heutige Vers steht, geht es aber nicht nur um die Schönheit der Schöpfung. Als genauso herrlich und schön werden die Gebote und Befehle des Herrn gerühmt, die rein, lauter, richtig und vollkommen sind und damit Herz und Seele erquicken. Sie werden als köstlicher als Gold und süßer als Honig bezeichnet und angefügt, dass man sich dadurch auch warnen lassen soll, weil nur der Lohn erwarten kann, der sich an Gottes herrlichen Ordnungen orientiert und dass Gott vor falschen Wegen bewahren möge. Wenn man das recht bedenkt, ist es tatsächlich so, dass die Schönheit der Schöpfung und Gottes Gebote und Schöpfungsordnungen zwei Seiten derselben Medaille sind und dass das eine ohne das andere nicht denkbar ist, was sichtbar, spürbar und erfahrbar wird, wenn Gottes Gebote missachtet werden. Eine Folge dieser Missachtung göttlicher Gebote ist, dass sich die Erde nicht mehr im paradiesischen Urzustand befindet, sondern der Vergänglichkeit preisgegeben ist. Trotzdem ist nach wie vor die ursprüngliche Handschrift des Schöpfers sichtbar, und es ist geistliche Blindheit, die daran hindert, diese Handschrift zu erkennen. Gott möge uns deshalb den Blick allezeit für seine alles umfassende, sichtbare und unsichtbare Allgegenwart und seine herrlichen Ordnungen und Gebote öffnen. (aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer)