rainbar

eines von den des Schöpfers Sprachrohre.....  (lesen / schreiben / (möglichst) merken)

 

für Verbesserungen / Anregungen / Rückmeldungen (gerne): amuk@sprachrohr.ch

 

 

Montag, 18.4.2016:

Sicher gibt es Stellen in der Heiligen Schrift, die Sie nicht verstehen. Lesen Sie ruhig weiter. Mir hat ein Farmer aus Brasilien erzählt, wie er drüben anfing, sein Land urbar zu machen. Er musste Bäume roden und Felsbrocken ausgraben, bis er eines Tages mit zwei Ochsen pflügen konnte. Nach drei Schritten saß der Pflug fest. Was sollte er machen? Mit Dynamit den Stein samt Pflug und Ochsen in die Luft sprengen? Nein, er führte den Pflug geduldig um den Fels herum und pflügte weiter. Als er fertig war, sah das Ganze kläglich aus. Aber er säte, und im Sommer erntete er auch einiges. Im nächsten Jahr hatte er mehr Brocken ausgegraben, und im dritten Jahr gewann sein Land ein gutes Aussehen. - So sollten Sie die Bibel lesen. (Wilhelm Busch)

"Lächerlich", wie leicht es den Menschen fällt, Gott loszuwerden und sie plötzlich verwundert sind, weshalb sich die ganze Welt zur Hölle verwandelt. "Lächerlich", wenn wir den Zeitungen und dem Fernsehen glauben, aber das anzweifeln, was die Bibel sagt. "Lächerlich", wenn alle in den Himmel kommen wollen, aber dabei nicht glauben, nicht denken, nicht sprechen und nichts davon tun, was die Bibel sagt! "Lächerlich", wenn jemand sagt: "Ich glaube an Gott", aber in Wirklichkeit durch seine Lebensweise Satan folgt, der übrigens auch an Gott glaubt. "Lächerlich", wenn wir so einfach über andere Menschen urteilen, aber selbst nicht verurteilt werden wollen. "Lächerlich", wenn dumme Witze sich mit Lichtgeschwindigkeit verbreiten, aber Menschen zweimal darüber nachdenken, eine Statusmeldung oder einen Beitrag zu teilen, welcher sich auf Gott/ Jesus bezieht. "Lächerlich", wenn alles, was obszön, profan, unanständig und vulgär - jede Zeit einfach im Internet zu finden ist, während in der Schule oder bei der Arbeit offene Diskussion über Gott unmöglich ist. "Lächerlich", wenn man an Sonntagen mit "allen Händen" für Jesus Christus ist, doch den Rest der Woche als unsichtbarer Christ leben kann. (Anne Graham; Übersetzung aus dem Englischen, by: "Just Jesus-No Religion" Admins).

Wenn Gott nicht in meinem Büro, in meiner Küche und im Schlafzimmer ist, dann bleibt er auch in jenen Verschnaufpausen meist fort. Wenn ich ihn aus der Mitte meines Lebens verbanne, dann ist er auch nicht mehr an den Rändern zu finden. Dieser harmlose Gott des religiösen Gefühls ist ein sehr windiger Geselle. Darum ist es kein Wunder, dass er mir tatsächlich „Luft“ wird. Er ist mir kein Widerstand, kein Halt und erst recht kein Schrecken.“  (aus/von: Helmut Thielicke)

Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohns: Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. Ebenso, wie es geschah zu den Zeiten Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. Auf diese Weise wird's auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden. (Lukas 17, Verse 26-30)

Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. (Matthäus 24, Vers 42)

Soll uns mit diesen Aussagen Jesu, die uns sowohl im Matthäus-, als auch im Lukasevangelium überliefert sind, Angst gemacht werden? Oder sollen wir vielleicht einen wohligen Schauer empfinden, angesichts der Menschen, die hier ahnungslos auf einem Vulkan tanzen? Ich denke, dass weder das eine noch das andere zutrifft, sondern wir in eine heilsame Unruhe versetzt werden sollen. Man hat unsere Zeitgenossen schon mit Menschen verglichen, die durch ein Minenfeld irren, wo es jeden Augenblick krachen kann, die dabei aber an nichts anderes als an ihre Alterssicherung denken können. Genau so verhält sich der Gottlose, der nicht mit Gott und seiner Wirklichkeit rechnet. Jesu Worte sollen uns aufhorchen lassen. Wir sollen nicht so dahinleben, als wenn alles so bliebe, wie es ist, sondern mit überraschenden Entwicklungen rechnen. Als Menschen neigen wir dazu immer nur an das Nächstliegende zu denken, uns um allerlei Dinge zu sorgen und dabei das Wesentliche und eigentlich Entscheidende aus dem Blick zu verlieren. Viel wichtiger als unser kurzes Erdenleben ist die Frage wo wir die Ewigkeit zubringen werden. Jesus spricht von den Menschen zu den Zeiten Noahs, die ebenso, wie die Menschen zu Zeiten Lots absolut nicht das Geringste von dem Verhängnis ahnten, das über sie hereinbrechen würde, ja die entsprechende Warnungen als lächerlich abtaten, so wie Lots Schwiegersöhne in spe. Jesus spricht an mehreren Stellen davon, dass er eines Tages ganz plötzlich da sein wird, zu einem Zeitpunkt an dem selbst die Seinen, das für absolut unmöglich gehalten hätten. In dem Text, um den es heute geht, spricht Jesus auch davon, dass dann, wenn er kommt, nichts mehr geht, will heißen, nichts mehr in Ordnung gebracht oder korrigiert werden kann. Auch heute erleben wir genau dasselbe, wie zu Zeiten Noahs und Lots. Mit der Botschaft der Wiederkunft Christi kann man niemanden erschrecken. Man wird allenfalls nicht für voll genommen. Aber Jesus beharrt darauf, dass er ganz plötzlich kommen wird und dass dies absolut gewiss ist und dass wir vorbereitet sein sollen. Erfreulich für die, die hierfür bereit sind, höchst unerfreulich für diejenigen, die das für „Unsinn“ gehalten haben. „Du kommst zum Weltgerichte, zum Fluche, der dir flucht, zu Gnad und süßen Lichte, dem der dich liebt und sucht“, heißt es in einem Liedvers. Deshalb ist es immer wieder wichtig, die richtigen Maßstäbe im Auge zu behalten. Dazu soll uns der heutige Text wieder den Blick weiten und schärfen, damit wir über unsern Tellerrand und das Alltägliche hinausblicken. Was zählt am Ende? Auf was kommt es wirklich an? Für was müssen wir uns bereit halten? Rechnen wir mit Überraschungen und dem „absolut Unmöglichen“? Dafür sollten wir uns und andere immer wieder sensibilisieren.

 

Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist Not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden. (Lukas 10, Verse 41 und 42)

Jeder dürfte diese Geschichte kennen: Eine Frau namens Marta nahm den vorüberziehenden Jesus in ihr Haus auf und machte sich sofort an die Arbeit um den hohen Gast gebührend zu bewirten. Ihre Schwester Maria hatte stattdessen nichts Besseres zu tun, als sich Jesus zu Füßen zu setzen und auf seine Rede zu hören. Das Verhalten ihrer Schwester Maria machte Marta, die alles allein machen musste, unwillig - "Herr, kannst du meine Schwester nicht dazu bringen, dass sie mir hilft?" - worauf Jesus mit den obigen Worten antwortete. Marta verhält sich, ganz ohne Zweifel, sehr lobenswert. Aber wäre es manchmal nicht besser, sich einem lieben Besuch voll und ganz zu widmen? Und was erwarten wir, wenn wir zu jemandem kommen, der uns sehr Nahe steht? Wünschten wir uns da nicht, dass er sich in allererster Linie mit uns befasst und wir uns gegenseitig austauschen? Und wenn jemand kommt, um uns in einer wichtigen Sache zu beraten, lassen wir da auch nicht alles stehen und liegen? Das ist jetzt die menschliche Ebene. Aber was ist, wenn der Herr selbst kommt? Ist das, was er uns zu sagen hat nicht viel wichtiger als alles andere, was es sonst noch zu tun gäbe? Ich erinnere mich hier an eine Begebenheit aus dem Gideondienst: Die Gideons verteilten in einer Schulklasse Schülertestamente, verbunden mit einem persönlichen Glaubenszeugnis. Dadurch wurde der Mathematikunterricht unterbrochen. Die Gideons entschuldigten sich anschließend für die Unterbrechung des Unterrichts, worauf der Lehrer sagte: "Das was Sie zu sagen hatten, ist wichtiger als Mathematik!" Heute spricht Gott, spricht Jesus Christus, durch sein Wort, die Bibel, zu uns. Es ist hier Jesus, der uns dienen will. Nicht umgekehrt! Sollten wir das Hören auf sein Wort auch hier nicht auch wichtiger nehmen, uns Zeit dazu lassen und andere Dinge zurückstellen? Wenn wir die Prioritäten hier richtig setzen, erwählen wir das gute Teil, das
uns viel Kraft gibt und mehr als sonst gelingen lässt.

 

Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht; (1. Petrus 2, Vers 9)

Was für große Worte! Was für gewaltige Aussagen! Welch hohe Berufung! Es ist kaum zu fassen: Damit sind wir gemeint, wenn wir Christus angehören! Dann gehören wir auf die Seite Gottes, dann sind wir Königskinder, dann sind wir von wahrem Adel, auch dann, wenn wir äußerlich noch so unscheinbar und ärmlich aussehen mögen und auch sonst nichts Besonderes zu sein scheinen. Aber ist das vielleicht auch nur ein "billiger Trost", etwas, womit wir uns selbst etwas vormachen? Etwas, woran wir uns "hochziehen" und, wenn es schlimm kommt, größenwahnsinnig, selbstgerecht und überheblich werden lässt? Eine Art von Opium, mit dem wir uns selbst berauschen, um unsere eigene Bedeutungslosigkeit ertragen zu können? Alles dieses ist ja schon behauptet worden, und die Gegner des Christentums werden auch weiterhin nicht müde, die Christen als Sonderlinge vorzuführen, die nicht alle fünf Sinne beisammen haben, die als "nicht ganz recht" und mitunter sogar als "gefährlich" anzusehen sind. Mit solchen "Beurteilungen" werden wir Christen auch in Zukunft leben müssen, wobei die Feindschaft gegenüber den Christen, und damit auch gegen Gott, eher noch zunehmen wird. Grund genug zu fragen, warum uns im Wort Gottes solche Zusagen gemacht werden. Bei Licht besehen, haben diese Aussagen allerdings überhaupt nichts Überzogenes an sich, sondern sind nüchterne Feststellungen, die voll und ganz auf der biblischen Linie liegen und uns Trost und Ermutigung, aber auch Verpflichtung sind, denn der Vers gliedert sich in zwei Teile, wobei im ersten Teil gesagt wird, wer wir sind und im zweiten welche Folgen das hat und was der Grund für unsere Berufung ist. Da sind zuerst die vier Eigenschaften: Auserwähltes Geschlecht, königliche Priesterschaft, heiliges Volk und Volk des Eigentums. Über jeden dieser Titel könnte man eine riesige Abhandlung schreiben. Deshalb hier nur in aller Kürze: Auserwähltes Geschlecht: Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt, sagt Jesus seinen Jüngern, und im Römerbrief lesen wir von Gottes freier Gnadenwahl. Es ist nicht unser Verdienst und unsere Leistung, wenn wir zu Gott gehören, und es bleibt ein Geheimnis, wo die Schnittstelle zwischen dem Ruf Gottes und unserer Entscheidung, diesem Ruf zu folgen, liegt. Königliche Priesterschaft: Seit Jesus Christus als unser Hoherpriester in das himmlische Heiligtum eingegangen ist (wie es im Hebräerbrief ausgeführt wird) und unser Mittler - nichts anderes ist ein Priester - geworden ist, brauchen wir keine menschlichen Priester mehr. Jeder Glaubende hat unmittelbar selbst Zugang zu Gott. Was uns heute selbstverständlich erscheint, war nicht immer so! Als zu Christus, dem königlichen Herrn, gehörend, sind wir selber zum Priesterdienst für andere gerufen, in dem wir ihnen, vollmächtig ausgestattet, selbst den Weg zu Gott weisen, Trost und, im Namen Gottes, sogar Vergebung zusprechen können. Als das heilige Volk und das Volk des Eigentums, sind wir für Gott ausgesondert, sind wir die aus der Welt Herausgerufenen, die zwar noch in dieser Welt leben, aber doch nicht mehr zu ihr gehören. Das wird in zahlreichen Bibelstellen ebenso bestätigt, wie auch, dass dieses zur Feindschaft seitens der Gott abgestorbenen Welt führt, für die wir Fremdkörper sind. Die gottferne Welt ist voll Finsternis. Ohne Gott geht es immer in den Abgrund. Davon gibt das Geschehen in der Welt täglich ein beredtes Zeugnis. Deshalb sollen wir Salz und Licht sein und das Evangelium der Welt gegenüber klar und eindeutig bezeugen. Und das deshalb, weil wir aus der Finsternis der Welt herausgenommen und in das herrliche Licht der Erkenntnis Gottes gestellt wurden, und damit "mehr wissen", als die gottferne Welt; wir sind verpflichtet, diese "aufzuklären". Eines dürfen wir aber dabei nie vergessen: Trotz unserer hohen Berufung sind wir keine "besseren Menschen". Es ist Gnade, dass uns Gott, trotz unserer weiterhin bestehenden Unzulänglichkeiten, gebrauchen will. Das muss bei uns wiederum zu einer unaufdringlichen, verstehenden Liebe, ohne den geringsten Anflug von Druck und Zwang, gegenüber den Verlorenen führen. Schon deshalb, weil wir selbst auch nur aus der Vergebung, der Nachsicht und Güte Gottes leben, ehemals selbst Verlorene waren und das auch wieder werden können, wenn wir abfallen sollten! Dabei sollten wir aber unbedingt ein ernstes Wort Jesu beherzigen, der sagte, "wenn das Salz kraftlos wird, dann wird es unter die Leute geworfen und zertreten". Wenn wir nicht entsprechend zeugnishaft leben und handeln, werden wir zum Gespött der Leute und sind zu nichts mehr zu gebrauchen, als eben nur dazu, platt gemacht zu werden. Hier frage ich mich manchmal, warum wohl der christliche Glaube in unseren Breiten an Überzeugungskraft verloren hat. Deshalb heißt es auch hier, aufsehen zu Jesus, als den Anfänger und Vollender unseres Glaubens und treu an seiner Seite zu bleiben. (aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer)

 

Dienstag,19.4.2016:
Zu dem bekannten Professor Tholuck, der viel von der Notwendigkeit der „Bekehrung“ redete, kam einst ein Student mit der spöttischen Frage: „Herr Professor, wann soll ich mich eigentlich bekehren?“ Tholuck blickte den Spötter ruhig an und sagte: „O, das hat noch Zeit bis einen Tag vor Ihrem Tode!“ Verblüfft und etwas nachdenklich ging der Frager seine Wege. Komisch, er hatte gedacht, der Herr Professor werde ihn eifrigst ermahnen: „Heute – heute noch musst du dich bekehren!“ Und nun hatte die Antwort ganz anders gelautet. – Einen Tag vor seinem Tode? Das war ja noch unübersehbar lange. Hatte die Sache bis dahin Zeit, so war alles gut. Jawohl! Oder – oder am Ende doch nicht? Der Student grübelte. Wie kam der Professor zu dieser merkwürdigen Antwort, die allem widersprach, was er von Tholuck erwartet und gehört hatte. Es hatte noch Zeit bis – bis – bis einen Tag vor dem Tode? Mit einem Mal blieb der junge Mann erschrocken stehen. War nicht neulich sein Freund ganz plötzlich beim Baden ertrunken? Wenn er nun an dessen Stelle gewesen wäre? Einen Tag vor seinem Tode? Kann er nicht morgen sterben? Dann war der “Tag vor seinem Tode“ – heute! Also hatte Tholuck doch nichts anderes gesagt als was er immer lehrte: „Heute, so ihr Gottes Stimme höret, verstocket eure Herzen nicht!“

Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, begannen die einen zu spotten; die andern aber sprachen: Wir wollen dich darüber ein andermal weiter hören. (Apostelgeschichte 17, Vers 32)

Der Bibelleser kennt die Geschichte von der Missionsreise des Paulus, die ihn auch nach Athen führt und um die es auch im heutigen Vers geht. Die Apostelgeschichte, in der uns die Methodik vermittelt wird, mit der Paulus und seine Mitbrüder bei ihrer Missionstätigkeit vorgingen, ist bis heute ein guter Leitfaden und dazu Wort Gottes. Deshalb hat das, was Paulus in Athen tat und erlebte, nichts an seiner Aktualität verloren, zumal wir uns, als bekennende Christen, heute in einer ganz ähnlichen Lage befinden. Athen war damals das geistige Zentrum der antiken Welt und eine weltoffene, aufgeschlossene Stadt, in der man stets auf Neues aus war. Heute würde man dazu „multikulturell“, „pluralistisch“ und „fortschrittlich“ sagen. Nach biblischen Maßstäben war Athen allerdings eine durch und durch heidnische Stadt. Aber nicht alles was die Griechen erdacht haben, war deshalb schlecht. Vieles war sehr gut und beeinflusst bis heute unser abendländisches Denken. Auch daran erkennbar, dass unsere Sprache überaus reich an Worten ist, die aus dem Griechischen stammen und manche der griechischen Vorstellungen sogar Eingang in die christliche Theologie gefunden hat. Aber das ist nur die eine Seite. Die andere, noch viel bedeutsamere, ist die, dass unsere Zeit genau so heidnisch ist, wie es damals in Athen der Fall war, was für Christen eine besondere Herausforderung ist. Es ist so geblieben, dass diejenigen, die voll und ganz in menschlicher Weisheit, Erkenntnis und Kultur aufgehen, blind für das werden, was uns Gott, in seinem, über den Dingen stehenden, zeitlos gültigen Wort, zu sagen hat. Der Mensch, der sich selbst als „herrlich“ und „großartig“ wahrnimmt und auf diese Weise „selbstgenügsam“ ist, vermisst Gott nicht. In einem so unfruchtbaren Umfeld lässt sich deshalb nur schwer eine Gemeinde gründen. Und in Athen entstand keine Gemeinde. Folgerichtig erstreckte sich das Interesse der Athener an Paulus nur darauf, ob er eine neue und diskussionswürdige menschliche Lehre bringt. Und als er dann damit anfing von der Auferstehung zu sprechen, winkte man dankend ab. Wie zu allen Zeiten, zeigen sich auch hier drei Gruppen von Menschen. Zuerst die, die ablehnen und vielleicht sogar spotten, dann die Unentschlossenen, die vielleicht später noch mal davon hören wollen – um diese beiden Gruppen geht es im heutigen Vers – und dann die Dritten, die sich gewinnen lassen, von denen im Vers 34 wie folgt berichtet wird: Einige Männer schlossen sich ihm an und wurden gläubig; unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen. Für uns ergibt sich daraus die Schlussfolgerung, dass Mission, und sei es nur das Bezeugen des eigenen Glaubens, nicht vergeblich ist, weil etwas von dem ausgestreuten Samen immer auch auf gutes Land fällt. Unterschiedlich groß ist lediglich die fruchtbare Bodenfläche. In Athen war sie klein, und bei uns ist das ganz unterschiedlich. Wie groß die fruchtbare Ackerfläche auch sein mag: Das Säen bleibt immer unsere Sache, und das Wachsen und Gedeihen liegt immer in Gottes Hand. Wir können nur darum beten, dass die Saat aufgeht und bleibende Frucht wächst. (aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer)

 

 

Mittwoch, 20.4.2016:

Schwein zu Kuh: ,Die Menschen sprechen immer nur über deine Freundlichkeit. Zugegeben: Du gibst Milch! Doch von mir haben sie viel mehr: Schinken, Speck, Borsten. Und selbst meine Füße verspeisen sie. Und doch hat mich niemand gern. Für alle bin ich bloß das Schwein. Warum?' - Die Kuh dachte einen Augenblick nach und sagte dann: "Vielleicht ist das so, weil ich gebe, während ich noch lebe.'"

"Gebt mir einhundert Männer, die nichts fürchten außer der Sünde und nichts verlangen außer Gott, und ich werde die Welt erschüttern."  (John Wesley)

Heute morgen bin ich früh erwacht. Ich bin gespannt auf alles, was mir bis zum Ende des Tages begegnen wird. Ich weiß, dass ich für meinen Tag verantwortlich bin. Ich kann selbst darüber entscheiden, was für einen Tag ich heute haben werde: Ich kann bedauern, dass es wieder einmal regnet - oder dankbar dafür sein, dass der Rasen kostenlos gesprengt wird. Ich kann traurig darüber sein, dass ich nur so wenig Geld zur Verfügung habe - oder mich darüber freuen, dass meine finanzielle Lage dazu beiträgt, weise einzukaufen und nichts zu verschwenden. Ich kann über meine schlechte Gesundheit jammern - oder Gott dafür danken, dass ich lebe. Ich kann mich darüber beklagen, dass meine Eltern sich mir gegenüber nicht immer richtig verhalten haben, als ich noch bei ihnen wohnte -
oder dafür dankbar sein, dass sie mir das Leben schenkten. Ich kann weinen, weil Rosen Dornen haben - oder feiern, weil Rosen Dornen tragen. Ich kann mich selbst bemitleiden, weil ich nur wenige Freunde habe - oder versuchen, neue Beziehungen aufzubauen. Ich kann meckern, weil ich zur Arbeit gehen muss - oder vor Freude jubeln, weil ich eine Aufgabe habe. Ich kann mich darüber beschweren, dass ich zur Schule gehen muss - oder meinen Verstand öffnen und ihn mit neuer Erkenntnis füllen. Ich kann im Selbstmitleid baden, weil die Hausarbeit so öde ist - oder mich geehrt fühlen, weil Gott mir ein Zuhause für meinen Körper, meine Seele und meinen Geist geschenkt hat. Der heutige Tag liegt vor mir. Er wartet darauf, von mir gestaltet zu werden. Ich kann selbst entscheiden, wie mein Tag aussehen wird. Es liegt ganz allein an mir. Ich wünsche ihnen einen schönen Tag.....es sei denn, Sie haben etwas anderes vor.

 

Wenn man jemand, der nicht verheiratet ist, „ledig“ nennt, nennt man einen Verheirateten dann „erledigt“? (Albert Einstein)

 

übrigens: Einstein glaubte nicht an „einen persönlichen Gott“; ich sehr wohl (und seinen von Ihm gesandten Erlöser Jesus Christus); „er hielt einen kirchlichen Glauben für „kindisch“ (usw.); das denke auch ich;Pfingsten“ („Schawuot“; das Wochenfest) ist ein jüdisches Fest (an dem die ersten Apostel versammelt waren) („Passah“ hat nichts mit Ostern zu tun); die ersten Christen hatten gar keine Fest-/Feiertage; (damit macht sich die Kirche auch heute noch, wie damals die „Gläubigen“ Pharisäer etc., lächerlich); aber auch Einstein glaubte an einen Schöpfer; in noch mehr & gewichtigeren Fällen erwies/erweist sich Gott sehr wohl als starker Problemlöser; Er hilft/half (auch) mir! Er hört Gebete; (.....wenn jemand diese Feste in Gedenken an Jesus Christus feiert..... schön); auch ich feierte früher (allerdings nicht im Gedenken an Jesus) sehr gerne Familienfeste (als ich noch Mutter & Vater hatte; mit der elterlichen Familie); von „aussen“ (einsam), ist dies sehr traurig zum Zuschauen.....; (ich muss mich da eines Besseren belehren lassen?) (Kurt Amacker)

 

Liebe deckt alle Übertretungen zu. (Sprüche 10, Vers 12)

Vor allen Dingen habt untereinander beständige Liebe; denn »die Liebe deckt auch der Sünden Menge«. (1. Petrus 4, Vers 8)

Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe. (1. Johannes 4, Vers 17)

Kürzlich las ich von jungen Ehepaaren, wo beide Partner im Glauben stehen, es aber wegen unterschiedlicher Frömmigkeitsstile“, die jeweils sehr wichtig genommen werden, zu Zerwürfnissen kommt. Ein junger Vikar sagte mir mal, dass er dazu angehalten worden sei, bei seinen Predigten Rücksicht auf die unterschiedlichen „Frömmigkeitsstile“ zu nehmen und bemerkte dazu, dass er davon nichts halte, weil es nur eine unteilbare Wahrheit des Evangeliums gebe und deshalb keine „Frömmigkeitsstile“ geben könne. Damit hat er absolut recht, und wir müssen uns fragen, ob wir nicht selbst bestimmte „Frömmigkeitsstile“ pflegen, wobei wir bestimmte Verhaltensmuster oder Anschauungen für so wesentlich und unabdingbar halten, dass wir geneigt sind, anderen, die das anders sehen, den rechten Glauben abzusprechen. Zu denken ist hier an endlose Streitereien, wie sie sehr leicht zwischen den Angehörigen unterschiedlicher Konfessionen, Denominationen oder „Sondergemeinschaften“ möglich sind, wo es die unterschiedlichsten Anschauungen über die Taufe, über die Heiligung, den Heiligen Geist und anderes gibt. Zu denken ist auch an Zerwürfnisse innerhalb einer Glaubensgemeinschaft, in der es ständig zu Spaltungen kommt, weil sich die „Ganz Frommen“ von den „Nur Frommen“ und diese wiederum von den „Weniger Frommen“ absondern und jeweils eigene, konkurrierende Grüppchen bilden. Kürzlich las ich einen Beitrag in dem von einem ernsthaften Zerwürfnis und der Aufkündigung der Beziehung berichtet wurde, weil hinsichtlich der Entrückung gegensätzliche Auffassungen bestanden. Gleiches ist auch möglich wenn die 6-Tage-Schöpfung unterschiedlich verstanden wird. Wie schnell wird dabei gleich in der Art hochgerechnet, dass man sagt, „wer in einem einzelnen Punkt abweicht, wird bald den ganzen Glauben infrage stellen“, weshalb ihm gleich mal vorsorglich der Glaube abgesprochen wird. Und hier kann dann der Begriff „Fundamentalismus“ tatsächlich einen bitteren Beigeschmack bekommen. Bei all diesen Rechthabereien wird aber etwas ganz Entscheidendes und Wesentliches übersehen: Nämlich die Liebe, einschließlich der vergebenden Liebe Gottes (griechisch: Agape), die das alles zusammenhaltende Band ist. Alle Gebote, alle göttlichen Ordnungen, ja die ganze Bibel und aller Glaube bekommen ihren Sinn und ihr Wesen nur durch die Liebe! Die ganze Welt, einschließlich uns selbst, wird nur durch die Liebe und das Erbarmen Gottes gehalten, wobei die Liebe Gottes vergleichbar ist, mit einer sich verströmenden Kraft, die alle Welt erhält und trägt. Liebe ist konstruktiv, aufbauend und schöpferisch, deshalb: Gott ist die Liebe (1. Johannes 4, 16). Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Römer 5, 8). Und bezogen auf uns, fasst das der Herr Jesus Christus so zusammen: Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt« (5. Mose 6,5). Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (3. Mose 19,18). In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. (Matthäus 22, Verse 37 und 40). Deshalb wollen wir folgendes Bedenken: Gott sieht das Herz an und richtet anders, als wir meinen. Unser Wissen – auch aller Glaube - bleibt Stückwerk und deshalb können wir uns so annehmen, wie auch Christus uns angenommen hat. Wer sich am meisten darüber freut, wenn „christlich“ gestritten wird, ist der Teufel, denn er weiß die Menge an Munition, die ihm damit frei Haus geliefert wird, durchaus zu schätzen. Daran lasst uns denken, wenn wir wieder mal dabei sind uns aufzuregen. Zuerst sollte nach tragfähigen Gemeinsamkeiten gesucht werden. Erst wenn es solche nicht gibt, kann über weitere Schritte nachgedacht werden. Für junge, gläubige Ehepaare besteht also gar kein Anlass sich in gesetzlicher Weise zu streiten, weil sie sich in der vorbehaltlosen Liebe Gottes geborgen wissen dürfen. (aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer)

 

Donnerstag, 21.4.2016:

Und wenn sie in ein paar Jahren zu alt und zu schwach sind, noch das zu leben, was sie hofften, dann schweigen sie mit leeren Augen und zerknitterter Haut den Träumen nach, die sie hätten leben können, wenn sie nicht auf ein Später vertraut hätten.

Moody erklärte einer großen Zuhörerschaft die Bedeutung des Erfüllt-werdens mit dem Heiligen Geist. Er hob ein halbvolles Glas Wasser hoch und fragte: „Wie kriege ich die Luft aus dem Glas.“ „Verschließe es und pump sie raus!,“ rief ein Mann aus dem Publikum. „Das würde ein Vakuum erzeugen und das Glas zerbrechen,“ war Moodys Antwort. Dann nahm er einen Krug und füllte das Glas bis zum Überlaufen mit Wasser. „Jetzt ist alle Luft draußen,“ sagte er und fuhr fort zu erklären, dass es nicht für ein siegreiches, christliches Leben reicht, hier und da Sünde auszurupfen und abzusaugen. Wichtig für ein blühendes geistliches Leben ist es, mit dem Geist Gottes erfüllt zu sein. Moody erklärte an anderer Stelle, dass sobald wir unser Herz leeren von Stolz, Selbstsucht, Ehrgeiz und allem anderen, das sich gegen Gott stellt, unser Herz erfüllt wird mit Seinem Geist. Wenn unsere Herzen mit den Dingen der Welt belegt sind, bleibt kein Platz für Ihn. Wir müssen zuerst leer werden, bevor Er uns erfüllen kann.

 

Menschenfurcht bringt zu Fall; wer sich aber auf den Herrn verlässt, wird beschützt. (Sprüche 29, Vers 25)

Ist das eine Aussage, auf die man sich wirklich verlassen kann? Ist es manchmal nicht überlebenswichtig, sich bedeckt zu halten, und hat nicht schon mancher vergeblich auf Gottes Schutz gehofft, wenn man z.B. an die Märtyrer denkt? Wenn wir die Bibel lesen - was wir täglich tun sollten - lernen wir viele Berichte kennen, die uns zeigen, dass der heutige Vers tatsächlich so zu verstehen ist, wie er hier steht. Mir fällt das Volk Israel ein, das dem Befehl Gottes, das Land Kanaan in Besitz zu nehmen, aus Furcht vor den dortigen Bewohnern nicht folgte und dafür 40 Jahre in der Wüste verbringen musste. Oder der Prophet Jona, der sich dem Auftrag Gottes, nach Ninive zu gehen, um den Bewohnern Gottes Gericht anzusagen, aus Furcht vor den mächtigen Assyrern, entziehen wollte, was ihn in erhebliche Probleme brachte. Es ist aber nicht so, dass Gott ständig nur zum entschlossenen Einsatz auffordert. Auch das Gegenteil ist möglich. So gebot Gott Elia, weg zu gehen und sich am Bach Krit zu verbergen und dem Josef gebot Gott, zusammen mit Maria und dem Kind, nach Ägypten zu fliehen, um sich dort in Sicherheit zu bringen. In all diesen Fällen geht es immer um das Eine: Gott sogleich zu gehorchen, IHM mehr als den Menschen oder dem eigenen Verstand zu vertrauen und sich dabei nicht vor Menschen zu fürchten. Auch das ist eine der roten Linien, die sich durch die Bibel ziehen. Es gibt zahllose Verse, die sich damit direkt oder indirekt befassen. Es gehört Mut dazu, sich in einer bedrohlichen Situation zu Gott zu bekennen. Es hat sich aber immer wieder, auch in jüngerer Vergangenheit, gezeigt, dass ein entschiedenes Bekenntnis Eindruck auf die Widersacher macht, die dann oftmals perplex sind und dem nichts entgegensetzen können. In die Klemme kommt eher der, der sich herauswinden möchte, und durch sein Herumeiern erst recht jede Menge Angriffsfläche bietet. Auch von daher bestätigt sich der heutige Vers. Ob wir bald Gelegenheit bekommen neuerlich die Richtigkeit des heutigen Verses, allerdings unter etwas härteren Bedingungen, zu erproben, liegt auch an uns, denn der Vers hat noch eine andere, weiter reichende Dimension: Wenn wir uns weiterhin fürchten, uns öffentlich zu Gott und seinem Wort und zur Wahrheit des Evangeliums zu bekennen, was derzeit noch möglich ist, ohne schwerwiegende Probleme zu bekommen, werden wir zu Fall kommen. Wenn wir aber im Vertrauen auf Gott mutig handeln, werden wir beschützt und, so Gott will, sogar an Boden gewinnen. (aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer)

 



Freitag, 22.4.2016:
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Römer 5.8)  Ich kenne in der ganzen Bibel keine Wahrheit, die so gewaltig und schön ist wie die, dass Gott uns liebt. Und es gibt in der ganzen Bibel keine Wahrheit, die der Teufel lieber auslöschen möchte. Seit über sechstausend Jahren versucht er, den Menschen einzureden, dass Gott sie nicht liebt. Es gelang ihm, unseren allerersten Vorfahren, Adam und Eva, diese Lüge zu verkaufen, und nur zu oft gelingt es ihm auch bei ihren heutigen Nachkommen. Oft ist die Vorstellung, dass Gott uns nicht liebt, das Ergebnis falscher Lehre. Da sagt eine Mutter ihrem Kind: "Wenn du böse bist, hat der liebe Gott dich nicht mehr lieb." Das steht nirgends in der Bibel. Wir bringen unseren Kindern ja auch nicht bei, dass wir sie hassen, sobald sie etwas falsch machen. Ihr Fehlverhalten verwandelt unsere Liebe nicht in Hass; wäre es anders, wir würden dauernd zwischen Liebe und Hass zu unseren Kindern hin und her pendeln.
Weisen wir einem quengeligen oder ungehorsamen Kind die Tür, als ob es nicht mehr zu uns gehört? Natürlich nicht! Es ist immer noch unser Kind, und wir lieben es. So ist es auch bei Gott. Wenn wir unsere eigenen Wege gehen, folgt daraus nicht, dass Er uns hasst. (wie bereits geschrieben: Gott hasst die Sünde - aber nie den Menschen, der sie begeht). (Dwight L. Moody)

“Ernstgemeinte Vergebung ist nicht durch die Erwartung gefärbt, dass die andere Person sich verändern oder entschuldigen sollte. Frage dich nicht, ob sie dich am Ende verstehen wird. Liebe sie und befreie sie. Das Leben gibt auf seine eigene Art Wahrheit an die Menschen zurück.” (Sara Paddison)

Pastor Saïd war erschüttert, als er hörte, dass sein Neffe Ismael einer der Terroristen war, die das Bataclan-Theater in Paris angegriffen und dabei 129 Menschen getötet hatten. „Als ich ihn auf der Hochzeit meiner Nichte traf, wirkte er nicht wie ein radikaler Moslem. Er tanzte zu säkularer Musik, war modern gekleidet und liebte das Leben. Als ich ihm ein paar Jahre später wieder begegnete, fühlte er sich in meiner Gegenwart unwohl und lief vor mir davon. Ich bereue es nun, dass ich ihm nicht nachgegangen bin.“ Im Fernsehen bat Saïd die Opfer des Angriffs um Vergebung für die Terrorhandlungen seines Neffen. „Vergebung braucht Zeit, doch sie ist notwendig, um frei zu werden. Ich kann niemals ihr Leid wegnehmen, doch ich kann ihrer Seele helfen, indem ich sie um Vergebung bitte.“ Saïds eigene Familie hat ebenfalls Mühe, die Dinge loszulassen, die geschehen sind. „Meine Nichte und ihr Ehemann haben eine sehr schwere Zeit. So sehr, dass sie nicht länger leben wollen. Gleichzeitig öffnen sie sich jedoch für das Evangelium – und das ist erstaunlich.“ „Ich habe keine Angst”, sagt Pastor Saïd. „Der Satz, der mir seit den Angriffen ständig im Kopf herumgeht, lautet: ‚Die perfekte Liebe treibt alle Furcht aus.‘ Warum haben so viele Christen Angst? Weil sie ihre Identität in Christus nicht kennen. Wenn wir unsere Identität in Christus kennen, dann fürchten wir uns nicht vor den Moslems. Wir können diese Extremisten nur durch Liebe und Gebet besiegen. Deshalb sollten wir uns jetzt mehr davor fürchten, dass wir zu wenig Liebe und Glauben haben.“ Saïd holt sein Smartphone heraus und zeigt uns Bilder, in denen er radikale Moslems freundschaftlich umarmt. „Kontakte sind der Schlüssel, selbst wenn wir mit jemandem nicht übereinstimmen. Wir müssen Beziehungen zu Moslems aufbauen. Wenn wir Moslems lieben, dann ist alles möglich. Letzte Woche wurde ein befreundeter Pastor in eine Moschee eingeladen, um dort das Evangelium zu predigen. In eine Moschee! Ich hätte nie gedacht, dass so etwas möglich sein würde!“ (Visie Magazin /JoelNews)

Und nun ihr, die ihr sagt: Heute oder morgen wollen wir in die oder die Stadt gehen und wollen ein Jahr dort zubringen und Handel treiben und Gewinn machen-, und wisst nicht, was morgen sein wird. Was ist euer Leben? Ein Rauch seid ihr, der eine kleine Zeit bleibt und dann verschwindet. Dagegen solltet ihr sagen: Wenn der Herr will, werden wir leben und dies oder das tun. (Jakobus 4, Vers 14 bis 15)

Pläne schmieden und Pläne machen, das gehört zu einem gesunden Leben dazu und ist keine Frage des Alters. Wer keine Pläne mehr hat und seien sie noch so bescheiden, ist eigentlich schon tot. Mir fällt da immer ein alter, zwischenzeitlich verstorbener Kollege ein, der hinsichtlich seines Ruhestandes die schönsten Pläne hatte, die er aber nicht verwirklichen konnte, weil er überraschend sehr krank wurde. Das hört man ja immer wieder, dass jemand, kaum im Ruhestand, einen Herzinfarkt erleidet oder dass der Ehepartner, mit dem man gemeinsame Unternehmungen vorhatte, überraschend gestorben ist. Ich erinnere mich an einen Bürger unserer Stadt, von dem berichtet wurde, dass er sein Haus aufgemöbelt und neu eingerichtet hatte und kurz danach, ganz überraschend, todkrank wurde und sterben musste, "wo er doch so gerne lebte!" "Wie ungerecht!" Das erinnerte mich an das Gleichnis vom reichen Kornbauern. Und wieviel Anklagen wurden hier schon gegen Gott erhoben, weil die schönsten Pläne durch "Schicksalsschläge", wie man dazu sagt, zunichte gemacht wurden! Dabei könnte man es eigentlich besser wissen, denn das Wort Gottes schenkt uns hier reinen Wein ein und sagt uns, dass wir Gäste auf Erden sind und dass wir hier keine bleibende Stadt haben, weil Gott noch etwas Besseres für uns bereithält. Wir sollen deshalb auch "allzeit bereit sein, da wir weder Tag noch Stunde kennen." Die heutigen Verse stehen in der Lutherbibel deshalb unter der Überschrift, "Warnung vor falscher Selbstsicherheit". Und diese Warnung ist, trotz aller Fortschritte, Vorsorgemaßnahmen und sozialen Sicherungssysteme, so aktuell wie damals, als der Apostel Jakobus diesen Brief schrieb. Und falsche Selbstsicherheit gibt es ja nicht nur in Bezug auf Leben und Sterben! Die heutigen Verse ermutigen deshalb dazu, alle Dinge in Gottes Hand zu legen. Das heißt nicht, auf fatalistische Weise alles als "unabänderlich gottgewollt" hinzunehmen, sondern mit der Wirklichkeit Gottes zu rechnen, der alle Dinge sowohl zum für uns Angenehmen, als auch zum für uns Schmerzlichen wenden kann, wobei wir auch hier gewiss sein dürfen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen - auch das, was zunächst als schmerzlich empfunden wird. Was bedeutet dies für unser Leben? Wir dürfen und sollen planen und Dinge verwirklichen, von denen wir glauben, dass sie richtig sind - aber wir dürfen dieses nie als absolut und endgültig ansehen. Wir müssen dafür offen bleiben, dass Gott, als der Herr über alles, also auch als Herr über unser Leben, andere Pläne mit uns hat. Nicht wir bestimmen was letztendlich geschieht. Gott ist es, aus dessen Hand jedwede "Handlungsvollmacht" kommt, auch wenn Menschen das anders sehen. Und das große Vorrecht, das wir haben, ist, dass wir mit Gott im Gebet über all diese Dinge sprechen können. Gott erhört die Gebete seiner Kinder - wenn auch manchmal anders, als gedacht - und ich glaube im Übrigen, dass Gott viel barmherziger ist, als wir uns das denken können. Nicht Menschen, dunkle Schicksalsmächte oder ein ferner, weltabgewandter Gott bestimmen deshalb unser Leben, sondern ein Gott, der sich uns offenbart hat und mit dem man über alles reden kann. Wenn wir glaubend darauf vertrauen, Gott alles zutrauen, IHM alles im Gebet vorlegen, dann kann alles was uns bewegt und beschäftigt eigentlich immer nur eine Wende zum Guten nehmen. (aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer)