rainbar

eines von den des Schöpfers Sprachrohre.....  (lesen / schreiben / (möglichst) merken)

 

für Verbesserungen / Anregungen / Rückmeldungen (gerne): amuk@sprachrohr.ch

 

 

Montag, 29.2.2016:


Dann ging er zum zweiten Mal weg und betete: Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, geschehe dein Wille. (Matth. 26.42)

 

Vor ein paar Jahren schrie ein Mann namens Antonio (der Name wurde geändert, um seine Arbeit zu schützen) zum Herrn: „Wenn du real bist, dann sprich zu mir!” Er war gerade im Aufzug auf dem Weg zu einem Hotelzimmer. Er war 27 Jahre alt, hochgebildet und unterrichtete Chemie und Mathematik an einer katholischen Schule in Spanien. Er hatte von Gott gehört, kannte Ihn jedoch nicht persönlich. Der Hotelpage führte ihn in sein Zimmer, wo er eine Gideon-Bibel auf seinem Bett liegen sah. Als er fragte, warum die Bibel auf dem Bett lag, antwortet ihm der Page, dass die Bibel für diejenigen bestimmt war, die „hören wollten, dass Gott mit ihnen spricht“. Noch am selben Tag nahm Antonio Jesus als seinen Herrn und Erlöser an, und er predigte das Evangelium seiner gesamten Familie. Innerhalb von einer Woche wurden 35 von seinen Familienmitgliedern gläubig. Parallel zu seiner Familie begann Antonio die Gute Nachricht auch anderen zu erzählen. Nach nur wenigen Wochen waren 200 Menschen wiedergeboren worden. Und das ist noch nicht alles. Antonio begann in zwei Bezirken in Spanien in den Gefängnissen zu predigen und viele Insassen übergaben Christus ihr Leben. Mit der Zeit weitete er seine Einsätze auf andere Gefängnisse in Spanien aus und heute gibt es mehr als 100 Hausgemeinden in diesen Gefängnissen. Antonio führt immer noch jede Woche zwischen 10 und 15 Leute zum Herrn. Die Erweckung weitet sich auch über die Grenze nach Marokko hin aus, weil muslimische Frauen in der Stadt Ceuta (spanisches Territorium in Nordafrika) Jesus kennengelernt haben. Sie gaben die Botschaft dann an andere Frauen in Marokko weiter. Durch Antonios Wirken existieren heute mehr als 100 Hausgemeinden in Marokko und es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Entwicklung nachlässt. Weil ein einheimischer Mann das Evangelium mit seiner Familie teilte und diese Einheimischen loszogen und es ihren Freunden und Nachbarn erzählten, kamen tausende Menschen zu Jesus. Diese erstaunliche Bewegung hat sich vollkommen organisch entwickelt. (Quelle: Brittany Tedesco/JoelNews)

 

Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis. Die Toren verachten Weisheit und Zucht. (Sprüche 1, Vers 7)

Es gibt Dinge, die sind richtig und es gibt Dinge die sind falsch! Solcherart Erkenntnis zu äußern ist heutzutage umstritten. Wer solches sagt, gilt schnell als „intolerant“ und „überheblich“. Denn „modern“, „fortschrittlich“ und „weltoffen“ ist, wer das, was er als richtig erkannt hat, sofort wieder in Frage stellt und „offen“ lässt. Auch wenn die Bibel davon weiß, dass unser Wissen Stückwerk ist und deshalb Bescheidenheit angebracht ist, wird nicht dem ständigen Zweifeln das Wort geredet, sondern, ganz im Gegenteil, ein festes und beständiges Herz wird als ein „köstlich Ding und Gnade Gottes“ gepriesen. Wir nehmen an Erkenntnis zu, wenn wir uns dem Wort Gottes öffnen, an diesem orientieren und dabei unsere eigenen vorgefassten Wünsche und Vorstellungen beiseite lassen. Das kann dazu führen, dass wir Dinge annehmen sollen, die für uns zunächst unbequem sind, wobei wir, wenn wir wirklich ehrlich gegen uns selbst sind, erkennen müssen, dass das Wort Gottes recht hat und das unbequem scheinende richtig ist. Tun wir dann das auf diese Art Richtige, akzeptieren wir damit die Autorität Gottes, was gleichbedeutend mit „Furcht des Herrn“ ist, und indem wir das Richtige getan haben, hat die „Furcht des Herrn“ bereits zur Erkenntnis und damit zum Erfolg geführt. Durch die „Furcht des Herrn“ merken wir auch, wann das Wort Gottes hingebogen wird, um menschlichen Wünschen zu entsprechen. Wenn zum Beispiel gesagt wird, dass alles, was in der Liebe geschieht, keine Sünde ist, obwohl gerade das, um was es dabei geht, ganz deutlich dem Willen Gottes widerspricht, durchschauen wir in der „Furcht des Herrn“ die Scheinlogik solcher Aussagen. Die „Furcht des Herrn“, lehrt die Geister zu scheiden. Gute Fälschungen lassen sich kaum vom Original unterscheiden. Nicht überall wo christlich draufsteht, ist auch Christliches drin. Es gilt das Echte zu erkennen und falsches Evangelium auszusondern. Dank der „Furcht des Herrn“ gelingt dies. Möge uns Gott davor bewahren zu den Toren zu gehören, die sich ihr eigenes Grab schaufeln, indem sie Weisheit und Zucht verachten, wovon der heutige Vers auch spricht. Zucht hört sich nach „Fremdbestimmung“ an und widerspricht damit dem Zeitgeist. Wenn wir dafür aber Begriffe wie, „Gottvertrauen“, Selbstdisziplin“, „Gradlinigkeit“ und „Beständigkeit“ einsetzen, wird Zucht zum Erfolgsrezept. Das Gegenstück sind die Ideale der Toren, die da heißen „Beliebigkeit“ und „Wankelmütigkeit“. Ich füge den Psalm 1 an, der das Thema vertieft. Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des HERRN und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht! Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl. Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut. Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten. Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergeht.

Ihr Abtrünnigen, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein. Oder meint ihr, die Schrift sage umsonst: Mit Eifer wacht Gott über den Geist, den er in uns hat wohnen lassen? (Jakobus 4, Verse 4 bis 5)

Dies ist eine Aussage, die immer wieder zur Kenntnis genommen und bedacht werden sollte. Gerade deshalb, weil wir ständig den vielfältigen Einflüssen des Zeitgeistes ausgesetzt sind, der uns ständig dazu nötigen will uns den Ansichten der Mehrheit und dem was gerade opportun ist, anzupassen. Der Widersacher Gottes geht hier sehr geschickt vor, in dem er an unsere Toleranz, an unseren Verstand, an unsere Vernunft usw. appelliert und uns die Folgen mangelnder Anpassung vor Augen führt. Wir Christen leben in der Welt und können, dürfen und sollen uns keinesfalls von dieser abschotten, sondern ganz im Gegenteil segensreich in diese hineinwirken. Wovor der heutige Vers aber ausdrücklich warnt ist, sich dabei die Ansichten und Anschauungen der Welt zu Eigen zu machen. Wer sich dem Zeitgeist und seinen Maßstäben anpasst, anstelle sich am Wort Gottes zu orientieren und dessen tiefgründige Wahrheiten der Welt gegenüber in Wort und Tat zu bezeugen, um damit seiner Salz- und Lichtfunktion nachzukommen, wird zum Feind Gottes. Der Christ sollte von daher Mut und auch Zivilcourage zeigen wenn es um Dinge geht, die in Gottes Augen Unrecht sind. Dazu bedarf es keiner Polemik „gegen die sündige Welt“, sondern es reicht vielfach schon aus, zu erklären warum man eine bestimmte Sache nicht gutheißen und bei dieser nicht mitmachen kann, was wiederum nicht heißt sich weltfremd von aller Art Gemeinschaft auszuschließen. Christ sein heißt vor allen Dingen, gegen den Strom zu schwimmen und sein Mäntelchen nicht nach dem Wind zu hängen. Das aber ruft den Unwillen und das Unverständnis der Welt hervor, weil im Umkehrschluss Freundschaft zu Gott, die Feindschaft der Welt bewirkt. Und davor fürchtet man sich, und diese Furcht ist sicher nicht immer unbegründet. Bemerkenswert ist die Art und Weise, mit der sich Jakobus auf die Schrift beruft. Seine Aussage, wonach die Schrift es ist, die etwas sagt, zeigt, dass er die Schrift als authentisches Wort Gottes ansieht. Was die Schrift sagt, ist für ihn maßgeblich. Das sind für ihn Worte, hinter denen Gott selber steht. Auch das sollte sehr zu denken geben und uns vor der Auffassung bewahren, dass Gottes Wort so wörtlich nicht zu nehmen ist, sondern hier lediglich die Auffassungen der Schreiber, entsprechend der damaligen Sichtweise, wiedergegeben werden, denen gegenüber wir heute zu völlig anderen Schlüssen kommen müssen. Selbstverständlich muss das Wort Gottes auch immer auf die jeweilige Zeit bezogen gesehen werden, aber nie so, dass die Grundaussage verändert wird. Und da ist es so, dass Gott sehr darauf sieht, dass wir mit dem Geist – hier können, der Auslegung zufolge, der Lebensgeist (Odem), wie auch der Heilige Geist gemeint sein - in der rechten Weise umgehen. Das heißt unserer Berufung würdig zu leben und Botschafter an Christi Statt zu sein. Möge Gott uns zum Wollen das Vollbringen schenken, in dem er uns die Kraft und den Mut schenkt, allen Anfeindungen zum Trotz, getrost und gewiss unseren Glaubensweg zu gehen.

Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen. (5. Mose 30, Vers 19)

Es gibt nicht nur die politischen Wahlen, so bedeutsam diese Wahlen für unser Leben in dieser Welt auch sein mögen. Wir sind zu einer Wahl gerufen, die noch viel bedeutsamer ist, weil wir damit über unser ewiges Wohl und Wehe entscheiden. Ein Gleichaltriger mit dem ich in jungen Jahren einmal darüber diskutierte, dass uns Gott vor diese Wahl stellt, fand das ungerecht. Er meinte, dass man da keine wirkliche Alternative habe. Zwischen Himmel und Hölle wählen zu müssen, sei ja Erpressung. Das sei so, als wenn ihm jemand die Pistole auf die Brust setzt und sagt: „Geld oder Leben“. Da sei es doch klar, dass er lieber das Geld rausrückt, als sich erschießen zu lassen. Eine wirkliche Wahl müsse darin bestehen, zwischen zwei gleichwertigen Alternativen entscheiden zu können. Auf den ersten Blick scheint das sogar irgendwie logisch zu sein. Ist es aber nicht, wenn man genauer hinsieht. Gott ist der und das Absolute. Das Leben und die Quelle des Lebens in Person. Außerhalb von IHM gibt es nichts mehr, für das man sich in einer Weise entscheiden könnte, dass es noch einen Sinn ergibt. Von daher ist es tatsächlich die einzige vernünftige Alternative sich für das Leben und nicht für den Tod zu entscheiden. Was der Freund von damals hier übersehen hat ist, dass das Angebot Gottes mit einem Seenotkreuzer vergleichbar ist, der zu einem sinkenden Schiff entsandt wird. Das Schreckliche an Gott ist nun, dass ER niemanden zwingt, sich retten zu lassen. Gott wünscht sich zwar, dass jeder die Chance zur Rettung nutzt und lädt dazu ein, sich retten zu lassen, überlässt die Entscheidung darüber aber dem Einzelnen. Es geht hier nämlich um Liebe. Um die Liebe zu Gott. Und Liebe kann immer nur freiwillig und von Herzen kommen und niemals erzwungen werden. Auch wenn es IHN schmerzt, nimmt Gott lieber den selbst gewählten Tod eines Menschen in Kauf, als ihn zu etwas, gegen seinen Willen, zu zwingen. "Dein Wille geschehe", gilt auch hier, wenn auch unter anderem Vorzeichen. Das zeigt, wie wichtig und ernst uns Gott nimmt. Das ist nur möglich, weil uns Gott tatsächlich einen freien Willen gegeben hat. Demnach ist es also nicht so, dass wir sklavisch den Impulsen unserer Gene oder „sozialen Prägung“ folgen müssen. Und wenn man manche Menschen hört, wie sie hasserfüllt über Gott reden, entsteht tatsächlich der Eindruck, dass es auch eine bewusste Entscheidung gegen Gott und eine bewusste Entscheidung für die Hölle gibt. So, wenn jemand sagt, dass er lieber in die Hölle geht, als mit "diesem Gott" zusammen sein zu müssen, wie ich es schon gehört habe. So stark kann menschlicher Stolz und menschlicher Eigenwille sein, dass er lieber den ewigen Tod in Kauf nimmt, als sich unter Gott zu beugen. Welch eine schreckliche Verblendung! Ähnliches haben wir im menschlichen Bereich, wenn jemand den Selbstmord einer Unterwerfung vorzieht. Hier gibt es Dinge, die erschaudern und etwas vom undurchschaubaren Geheimnis des Bösen ahnen lassen, mit dem man sich besser nicht näher befasst. Als Kinder des Lichts wollen wir aber Gott, sein Wort und Jesus Christus groß machen, welches für das Gute, Wahre, Schöne, Edle, Liebliche, Liebenswerte, Anheimelnde, Gerechte, Wunderbare, Herrliche, Großartige, Lebendige, Erstrebenswerte usw. steht und dieses beinhaltet. Weil hier alle Menschen wahlberechtigt sind, wollen wir immer wieder dafür werben, dass die Menschen die Wahl treffen, die ihnen selbst ALLES bringt und die sich Gott deshalb so sehr wünscht.

(aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer)

 

 

Dienstag, 1.3.2016:

Gott gab uns nicht den Heiligen Geist um ein nettes, harmloses Kirchendasein zu führen, sondern um die Sprengkraft des Evangeliums dort hin zu bringen wo sie benötigt wird, eine gottlose Welt.

Die Auferstehung Jesu ist der Stempel Gottes das der Erlösungstod für alle die an Ihn glauben gilt! (K-H.Teismann)

Die Handwerker waren gerade dabei, letzte Hand an den Neubau einer Kirche zu legen. Ein Besucher stellte befriedigt fest, dass alles bald fertig sein würde. Alles? Sein Blick fiel auf die hohe Wand hinter dem Altar, die offenbar mit einem großen Christusbild geschmückt werden sollte; denn die Kirche sollte "Zum Guten Hirten" heißen. Man konnte aber nur die Umrisse des Hauptes und der Schultern und einen großen Hirtenstab erkennen. "Schaffen Sie das Bild denn noch bis zur Einweihung?", fragte der Besucher den Bauführer. "Das Bild ist doch fertig!" "Aber ich bitte Sie, das meiste fehlt ja noch: Die Hände, die Füße - praktisch fehlt der ganze Leib." "Nein", beharrte der Bauführer, "das Bild bleibt, wie es ist. Den Leib Christi bilden lebendige Menschen, diejenigen, die hier einmal zur Kirche gehen werden, Christen, die ihr Christsein wirklich ernst nehmen." Der Bauführer hat ganz Recht. Wenn wir nicht die Füße sind, mit denen Jesus durch die Straßen geht, die Augen und Ohren, die sehen und hören, der Mund, der redet, die Hände, die zufassen, dann sind wir mit daran schuld, dass Christi Hände bei uns nicht heilen und halten, nicht mehr trösten und zurechtbringen.

Ich habe keine Religion. Ich habe Christus!

 

 

Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist, so dass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist. (Hebräer 11, Vers 3)

Zu was Glaube und was bewirkt er? Er ist das ganz Entscheidende, auf das es ankommt und ohne den es unmöglich ist, Gott zu gefallen und der allein dazu führt, dass wir vor Gott bestehen können! Eine Frage des Glaubens ist auch die, wie die Welt entstanden ist. Das ist „DIE Frage“, welche die Menschen seit alters her umtreibt. Der Mensch möchte wissen, wie alles geworden ist, wo er herkommt, wo alles hinführt, was die Welt zusammenhält und was der Sinn von Allem ist. Und seit alters her wurden hier die unterschiedlichsten Antworten gefunden ohne dass es je zu endgültigen Antworten gekommen wäre. Und das ist auch nicht zu erwarten, denn jede Antwort wirft eine Vielzahl neuer Fragen auf. Bis zum heutigen Tag werden die gewaltigsten Anstrengungen unternommen und keine Kosten gescheut, denkt man an Weltraumfahrt und Teilchenbeschleuniger, um den Antworten auf all diese Fragen wenigstens ein Stück weit näher zu kommen. Der Eifer, der hier entwickelt wird, entspringt einer inneren Unruhe. Kaum einer fragt, woher diese Wissbegier kommt und was es nützen würde, wenn all diese Fragen beantwortet wären. Dass man solche Fragen stellt, scheint einfach selbstverständlich zu sein. Offensichtlich glaubt man, erst dann Ruhe zu finden, wenn die Antworten gefunden sind. Das lässt darauf schließen, dass es einen Grund für diese Unruhe geben muss. Ich glaube, dass Gott selbst dem Menschen diesen Forscherdrang ins Herz gegeben hat, damit er die Größe und Allmacht Gottes erkennt und damit zu IHM, als dem Urgrund, Sinn und Ziel des Ganzen und damit auch seines Lebens findet. Denn es ist tatsächlich so, dass ohne Sinn, also „sinnlos“, kein Mensch das Leben aushält. Der Weg auf dem heute versucht wird, den Dingen näher zu kommen, ist der, der wissenschaftlichen Forschung. Das ist ein guter Weg, der allerdings leicht ins Gegenteil verkehrt wird, wenn Wissenschaft ihre Grenzen nicht erkennt und meint Gott leugnen oder ersetzen zu müssen. Die auf solch eine verkehrte Weise gewonnenen „wissenschaftliche Erkenntnisse“ und Theorien können deshalb auch nie befriedigen, weil damit die eigentlichen Fragen nach dem Woher, Wozu und Wohin, also die Sinnfrage, nicht beantwortet werden kann. Deshalb ist es gut, dass das Wort Gottes auf die eigentlich entscheidende Erkenntnisquelle, nämlich den Glauben, hinweist, durch den die Zusammenhänge erkannt und die Antworten gefunden werden können, die zum dem Ergebnis führen, das man eigentlich sucht. Die bekannte Aussage „Glauben heißt nicht wissen“, ist demnach falsch. Im Glauben erfahren wir zwar nichts darüber, wie Gott im Einzelnen vorgegangen ist, aber es reicht zu wissen, dass Gott der Schöpfer und Erhalter von allem ist. Dass ER es ist, der auch uns hält und an den wir uns halten müssen, weil nur ER die brennende Sinnfrage beantworten kann. Der Hebräerbrief zeigt anhand des Alten Testaments auf, wie viele Glaubenszeugen, gerade durch diesen Glauben ganz entscheidend weitergekommen sind. Und so ist das bis heute geblieben. Im Glauben wird erfahrbar, dass es neben der vordergründigen sicht- und messbaren Welt, also der Welt, die der wissenschaftlichen Forschung zugänglich ist, noch eine andere, unsichtbare aber dennoch ebenso reale Wirklichkeit gibt, zu der wir durch den Glauben Zugang haben und wo wir durch den Heiligen Geist erkennen, wie die Dinge wirklich liegen. Und das Unsichtbare ist es, worauf es ankommt. Paulus schreibt: Was sichtbar ist, das ist zeitlich, was aber unsichtbar ist, das ist ewig (2. Korinther, 4,18). In IHM und seinem Wort, das aus der Unsichtbarkeit kommt, finden wir die entscheidenden Antworten. Hier finden wir Frieden. Die Fragen nach dem „Wie“ sind dann zwar auch noch sehr interessant, aber eigentlich nur noch Beiwerk. Das ist die gesunde, heilsame und bekömmliche Form der „Bewusstseinserweiterung“, die uns durch den Glauben geschenkt wird. Danach lasst uns allezeit streben. Besonders schön hat das Ernst Moritz Arndt in dem Lied "Ich weiß woran ich glaube" beschrieben, von dem ich hier den ersten Vers einfüge:
Ich weiß, woran ich glaube,
ich weiß, was fest besteht,
wenn alles hier im Staube
wie Sand und Staub verweht;
ich weiß, was ewig bleibet,
wo alles wankt und fällt,
wo Wahn die Weisen treibet
und Trug die Klugen prellt.

(aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer)

 

 

Mittwoch 2.3,2016:

Ein Specht klopfte mit seinem Schnabel, wie es so seine Art ist, an einen Baumstamm. Im gleichen Augenblick schlug der Blitz in den Baum ein und ließ ihn krachend zerbersten. Der Specht flog ein Stück weiter und meinte dann zu den anderen Vögeln: "Ich wusste gar nicht, dass ich so viel Kraft in meinem Schnabel habe."  (Corrie ten Boom)

Dankt dem Herrn, ruft seinen Namen an, macht unter den Völkern seine Taten bekannt (Psalmen 105.1)


Die Henne ist das klügste Geschöpf im Tierreich. Sie gackert erst, nachdem das Ei gelegt ist.  (Abraham Lincoln)

 

Gustav Benz erzählt von einer Schulklasse, die vor der Schulentlassung stand. Der Lehrer fragte jeden Schüler, was er werden wolle. Sie berichteten fröhlich von dem Beruf, den sie gewählt hatten, von dem Meister, bei dem sie in die Lehre gehen würden, und von dem, was sie da alles lernen wollten. Einer der Schüler gab nicht gleich seine Antwort. Auf mehrmaliges Fragen sagte er: "Ich will ein Segen werden!" Da lachten die anderen Jungen schallend hinaus. Der arme Junge wurde blutrot - aber der Lehrer sagte, indem er ihm über den Scheitel strich: "Du hast die allerschönste Antwort gegeben!"

Es ist eine der großen, unerzählten Geschichten: Millionen von Juden haben sich auf die Suche nach ihrem Messias gemacht. Die Zahl der Juden, die nach Antworten auf die tiefsten und wichtigsten Fragen des Lebens suchen, ist so groß wie nie zuvor. Manche von ihnen suchen in den Hebräischen Schriften, andere lesen zum ersten Mal das Neue Testament. Sie suchen bei Google nach Informationen über den Messias oder schauen eine neue Videoserie von Juden, die behaupten, die Antworten gefunden zu haben. Manche dieser Videos verbreiten sich binnen Sekunden im Internet und werden von einer Webseite produziert und hochgeladen, die sich „I Met Messiah“ (dt. „Ich traf den Messias“) nennt. Betrachten wir zum Beispiel die Geschichte von Mitch Forman, der in einer jüdisch-religiösen Familie aufwuchs. Er war ein überaus erfolgreicher Koch, bis sein ausschweifender Lebensstil ihn seinen Traumjob kostete. Er hatte das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren und sein Leben zu verschwenden. Eine christliche junge Frau, die er traf, machte ihn eifersüchtig, weil sie mehr über die Hebräischen Schriften zu wissen schien als er selbst. So begann er schließlich, das Neue Testament zu lesen und fand heraus, dass es von Juden geschrieben worden war und dass der Messias, der in der Hebräischen Bibel prophezeit wird, kein anderer ist als Jesus von Nazareth.

C.S. Lewis’ Schriften öffneten sein Herz für Jesus“: Steve Fenchels Leben änderte sich mit dem Tod seines Vaters. Er begann, sich die „falschen“ Freunde zu suchen und langsam, aber sicher löste sich sein Leben auf. Er fing an, Drogen zu nehmen, um der Dunkelheit und der Depression zu entkommen. C.S. Lewis’ Schriften öffneten sein Herz für Jesus. Seine Freunde fingen an, Jesus nachzufolgen und in ihren Zeugnissen fand er die Antwort auf seine Suche nach Freude und Sinn. Da sie in einer jüdischen Familie in Columbus, Ohio aufgewachsen war, in der jeder immer zur gleichen Zeit zu reden schien, war es keine Überraschung, dass Diane Cohen Anwältin wurde und in der Synagoge in die aktive Leitung einstieg. Ihre etwas in die Tage gekommene Großmutter hatte sie zwar vor christlichem Antisemitismus gewarnt, aber dennoch wurde Diane neugierig auf ein Buch namens „Rabbi Jesus“. Sie las es eines Tages im Flugzeug und fing dadurch ein Gespräch mit einer Christin an, die selbst Autorin war. Anschließend begann für Diane eine sehr schwere Phase, da ihre 28-jährige Ehe auseinanderging. Einige Zeit später erhielt sie ein Päckchen mit der Post – von der Frau, die sie im Flugzeug getroffen hatte. Es enthielt eines ihrer Bücher und eine Karte mit dem Vers: „Er wird jubelnd über dich frohlocken“ (Zephanja 3:17). Es war genau der Vers, den Diane an eben diesem Tag beim Aufwachen im Kopf gehabt hatte. Tief bewegt ging Diane mit ihrer gläubigen Schwester zum Gottesdienst, ließ für sich beten und wurde Christin.

„Jesus nachfolgen ist das Jüdischste, was man überhaupt tun könnte“: Während seiner Kindheit war Mottel Balestons einziger Kontakt mit Christen der mit italienischen Katholiken. Deshalb stellte er sich Jesus immer als Italiener vor. Er war schockiert, als er herausfand, dass Jesus Jude war und dass das Neue Testament von Juden geschrieben wurde. Als er anfing, es zu lesen, erwartete er ein antisemitisches Handbuch. Zu seiner Überraschung fand er jedoch eine Aussage über drei jüdische Männer (David, Abraham und Jesus) und darüber, wie einer von ihnen der erwartete Messias Israels ist. Mottels Leben nahm eine Kehrtwende, als er verstand, dass Jesus nachzufolgen das Jüdischste war, was ein Mensch tun konnte. Er fand eine kraftvolle Wahrheit für sein jüdisches Volk. Professorin Rose Harrison wuchs während des Zweiten Weltkriegs auf und erlebte viel Not, unter anderem durch Antisemitismus. Obwohl sie viel Schweres überwunden hatte, fühlte sie sich leer. Rose war zielstrebig und leidenschaftlich – sie machte ihren Doktor und wurde Professorin an der Universität. Doch immer noch hatte sie das Gefühl, dass etwas fehlte. In einer ihrer Vorlesungen schrieb ein Student eine Hausarbeit, die ihr Leben veränderte. Er schrieb über Tugenden und Werte. Diese Hausarbeit war so anders als jede andere, die sie jemals über dieses Thema gelesen hatte. Rose und ihr Student wurden schließlich Freunde und er erzählte ihr, wie sein Glaube an den Messias ihn verändert und ihm Sinn und Erfüllung für sein Leben gegeben hatte. Nachdem sie eine Gemeinde besuchte und eine Glaubensgemeinschaft erlebte, die liebevoll und fürsorglich war, wurde Rose bewusst, dass an Jesus und dem Christentum mehr dran sein musste. Sie fand den Frieden und die Erfüllung, nach der sie suchte, in einer Beziehung zu ihrem Messias.

„I Met Messiah“ ist eine von mehreren evangelistischen Webseiten, die Eitan Bar entwickelt hat, ein in Tel Aviv geborener und aufgewachsener jüdischer Israeli. Er hat einen Hintergrund in Multimedia-Design und visueller Kommunikation und außerdem einen Master in Theologie. Derzeit ist er der Leiter für Medien und Evangelisation von: „One For Israel“.

Auf der ganzen Welt gibt es viele große Gemeinschaften von jüdischen Yeshua-Gläubigen. In Israel gibt es viele Gemeinden und Hausgemeinschaften für messianische Juden. (Quelle: Eitan Bar / JoelNews)

 

Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands Jesus Christus. (Titus 2, Verse 11 bis 13)

Jesus Christus ist uns auf vielfältige Weise erschienen. Als Ausdruck der Liebe Gottes, als Fürst des Lebens, als wahrer Mensch und wahrer Gott, als derjenige, der die Werke des Teufels zerstört, als das Lamm Gottes, das unsere Schuld gesühnt und uns als unser Hohepriester vor Gott vertritt. Alles in allem ist ER als die heilsame Gnade Gottes, als eine einzige Wohltat, für uns erschienen. In Jesus Christus streckt uns Gott seine Hand zur Versöhnung entgegen, in die wir einschlagen sollen. Der von Gott getrennt lebende und damit verlorene Mensch kann in die Gemeinschaft mit Gott zurückkehren und damit zu seiner eigentlichen Bestimmung finden. Gott lädt uns deshalb zur Umkehr ein, damit er uns zu völlig neuen Menschen machen kann. Und das ganz real: Neuschöpfungen Gottes, die das ewige Leben bereits in sich haben, und über das der erste Tod, unser natürlicher Tod, keine Macht mehr hat. Der Tod wird für uns dann zum Tor in ein neues Leben. Das sind keine Phantastereien, sondern eine der roten Linien, die sich, in Gestalt zahlreicher, gleichartiger Aussagen, durch das gesamte Neue Testament ziehen und damit zu einem Fundament des Glaubens und der Hoffnung werden, ohne das dem Glauben Entscheidendes fehlen würde. Wer als Christ wiedergeboren wurde – das Neue Testament spricht hier von Wiedergeburt, durch die wir zu einer neuen Kreatur werden – kann in allen Lebenslagen immer sagen: Das Beste und Schönste kommt ja erst noch. Kann es einen größeren Trost geben, als diesen? Neuwerden heißt, dass wir zwar noch in der Welt leben, gleichzeitig aber auch die aus der Welt Herausgerufenen sind, die sich deshalb aber nicht von der
Welt isolieren, sondern für diese Salz und Licht sind und zum Wohl der Menschen in die Welt hineinwirken. Dabei warten wir auf die letzte und endgültige Erscheinung unseres Heilandes Jesus Christus, den uns das Neue Testament als den Herrn aller Herren, den König aller Könige, als den, der die Schlüssel des Todes und der Hölle hat, als den Weltenrichter und den Ewigen, der von allem das A und O ist, bezeugt. Wenn ER erscheinen wird, dann gelangen wir vom Glauben zum Schauen, dann hat alle Not für ein- und allemal ein Ende. Diesem großen Ereignis gehen wir entgegen. In allen Nöten, Zweifeln und Anfechtungen, denen wir bis dahin ausgesetzt sein werden, soll uns die folgende Aussage aus dem Hebräerbrief stärken. Das ist wichtig, weil ein Abfall vom Glauben auch zum Verlust des ewigen Lebens führen würde. Nicht jede Glaubensnot ist dabei ein „Abfall“. Abfall wäre ein gewolltes sich Abwenden von Gott. Ein Rückfall in die Gottlosigkeit.
Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. Denn »nur noch eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und wird nicht lange ausbleiben. Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm« (Habakuk 2,3-4). Wir aber sind nicht
von denen, die zurückweichen und verdammt werden, sondern von denen, die glauben und die Seele erretten. (Hebräer 10, Verse 35 – 39)

(aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer)

 

 

Donnerstag, 3.3.2016:

 

„Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!“ (Johannes 16.33) 

Eine Untersuchung zeigte, daß ein durchschnittlicher amerikanischer Christ, der 75 Jahre alt ist, seine Jahre folgendermaßen verbrachte:
23 Jahre mit Schlafen = 31% der Zeit
19 Jahre mit Arbeiten = 25%
9 Jahre mit Fernsehen oder anderen Zerstreuungen = 12%
7 Jahre mit Ankleiden und Körperpflege = 10%
6 Jahre mit Essen = 8%
6 Jahre auf Reisen = 8%
½ Jahr im Gottesdienst und im Gebet = 0,7%

 

Ehe denn die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. (Psalm 90, Vers 2)

Wenn ich heute ein kleines Kind sehe, stelle ich mir immer vor, wie es wohl in 80 Jahren aussehen mag, wenn es überhaupt so alt wird. Und wenn ich einen alten Menschen sehe, dann versuche ich mir vorzustellen, wie dieser wohl als Kleinkind ausgesehen hat. Mir fallen dann die Erzväter das Alten Testaments ein: Abraham, Isaak, Jakob, dann Mose und die vielen anderen Gestalten der Bibel, die uns von deren Leben, von der Geburt bis zum Tode, berichtet. Sie lebten zu den unterschiedlichsten Zeit, haben sich zum Teil nie persönlich kennen gelernt, und so ist es bis in unsere Tage geblieben. Wenn wir die Bekanntschaft eines Menschen machen, dann ist das wie eine Momentaufnahme. Und so ist es mit allem. Nichts bleibt wie es ist. Aber da ist Gott. Bei IHM bleibt alles wie es ist. Von IHM gibt es keine „Momentaufnahme“. Er ist ewig. ER ist der, der da war und der da ist und der da kommt. Gott bleibt sich ewig gleich und ist immer derselbe. Gestern und heute und in Ewigkeit. Gott ist nicht der „Alte Mann“, wie sich das manche vorstellen. Er ist zeitlos. Steht über Zeit und Raum. Für IHN gilt nicht, was für Menschen gilt, die scherzhaft sagen können: "Komisch, dass ich auf den ältesten Fotos immer am jüngsten aussehe!" Die Bibel macht deshalb einen deutlichen Unterschied, zwischen dem vergänglichen Menschen und dem ewigen Gott, der keinen Anfang und kein Ende hat. Das ist und bleibt unvorstellbar und, wie alle Glaubensinhalte, ein Stein des Anstoßes, an dem sich Zweifel entzünden. Aber es ist unverzichtbar, sich den unüberbrückbaren Unterschied zwischen Gott und uns, immer wieder ganz bewusst zu machen. Denn dieser Gott, der vielen Generationen treu geblieben ist und diese hindurch getragen hat, will auch unser treuer Gott sein. Das zeigt sich in der ganzen Heilsgeschichte, die in Jesus Christus ihre krönende Mitte hat. Ein Gott, so wie unser Gott, der durch sein Wort, die Bibel, zu uns spricht, der ewig und allmächtig ist, dem kein Ding unmöglich ist, vor dem nichts verborgen ist, außer und über dem es keinen Gott gibt – der durch und durch licht und wahrhaftig ist, ein solcher Gott, der für uns da sein will, der hält, was er verspricht – so einem Gott kann man nur bedingungslos vertrauen. Deshalb können wir nichts Besseres tun, als dass wir uns, soweit es an uns liegt, ganz fest an diesen Gott binden und täglich, in Gebet und Bibellese, das Gespräch mit IHM suchen. So wird unser Leben nicht nur reich und erfüllt – sondern wir werden dereinst auch bei IHM anlangen, IHN von Angesicht zu Angesicht sehen und Teil an seiner Zeitlosigkeit haben.

(aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer)  

 

 

Freitag, 4.3.2016:

 

Kalte Gleichgültigkeit, das war die Atmosphäre hier in Yonderton, als Pfarrer Wright sein Amt antrat. Am ersten Sonntag predigte er in einer völlig leeren Kirche. Am zweiten Sonntag war es genauso. Und wenn der Pfarrer an den Werktagen seine Gemeindeglieder besuchte, erging es ihm nicht besser. "Die Kirche ist tot", so sagte man ihm. Aber am Donnerstag nach jenem zweiten trostlosen Sonntag geschah's, dass eine Todesanzeige in der Zeitung erschien. Dort konnte man lesen: Mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns und der Zustimmung meiner Gemeinde gebe ich den Tod der Kirche zu Yonderton bekannt. Die Trauerfeier findet am Sonntag um 11 Uhr statt. Herbert Wright, Pfarrer zu Yonderton. Die Anzeige löste lebhafte Diskussionen aus. Am Sonntag war bereits um halb elf die Kirche gedrängt voll. Als ich die Kirche betrat, sah ich einen Sarg auf einer Bahre vor dem Altar stehen. Pünktlich um 11 Uhr bestieg Pfarrer Wright die Kanzel: "Meine Freunde, Sie haben mir klar gemacht, dass Sie überzeugt sind, unsere Kirche sei tot. Sie haben auch keine Hoffnung auf Wiederbelebung. Ich möchte nun diese Ihre Meinung auf eine letzte Probe stellen. Bitte gehen Sie einer nach dem anderen an diesem Sarg vorbei und sehen Sie sich die Tote an. Dann verlassen Sie die Kirche durch das Ostportal. Danach werde ich die Trauerfeier allein beschließen. Sollten aber einige unter Ihnen Ihre Ansicht ändern und wären auch nur wenige der Meinung, eine Wiederbelebung der Kirche sei vielleicht doch möglich - dann bitte ich diese, durch das Nordportal wieder hereinzukommen. Statt der Trauerfeier würde ich dann einen Dankgottesdienst halten." Ohne weitere Worte trat der Pfarrer an den Sarg und öffnete ihn. Ich war einer der letzten in der Reihe vor dem Sarg. So hatte ich Zeit, darüber nachzudenken: "Was war eigentlich die Kirche? Wer würde wohl im Sarg liegen? Würde es vielleicht ein Bild des Gekreuzigten sein?" Die anderen in der Reihe dachten wohl ähnlich, ich merkte, wie uns ein Schaudern überkam, je mehr wir uns dem Sarg näherten. Zudem erschreckte uns ein Knarren und Quietschen. Die Tür des Nordportals drehte sich in ihren verrosteten Angeln. Herein trat eine kaum zu zählende Menge. Nun war es soweit, dass ich die tote Kirche sehen sollte. Unwillkürlich schloß ich die Augen, als ich mich über den Sarg beugte. Als ich sie öffnete, sah ich mich selbst - im Spiegel.

Ein kleiner Junge, der auf Besuch bei seinem Großvater war, fand eine kleine Landschildkröte und ging gleich daran sie zu untersuchen. Im gleichen Moment zog sich die Schildkröte in ihren Panzer zurück und der Junge versuchte vergebens sie mit einem Stöckchen herauszuholen. Der Großvater hatte ihm zugesehen und hinderte ihn daran, das Tier weiter zu quälen. "Das ist falsch", sagte er, "komm' ich zeig' dir wie man das macht." Er nahm die Schildkröte mit ins Haus und setzte sie auf den warmen Kachelofen. In wenigen Minuten wurde das Tier warm, steckte seinen Kopf und seine Füße heraus und kroch auf den Jungen zu. "Menschen sind manchmal wie Schildkröten", sagte der Mann. "Versuche niemals jemanden zu zwingen. Wärme ihn nur mit etwas Güte auf und er wird seinen Panzer verlassen können.

 

Wenn unser größtes Bedürfnis Wissen gewesen wäre, dann hätte Gott uns einen Lehrer geschickt. Wenn unser größtes Bedürfnis Technologie gewesen wäre, dann hätte Gott uns einen Wissenschaftler geschickt. Wenn unser größtes Bedürfnis Geld gewesen wäre, dann hätte Gott uns einen Banker geschickt. Wenn unser größtes Bedürfnis Spaß gewesen wäre, dann hätte Gott uns einen Entertainer geschickt. Aber unser größtes Bedürfnis war (und ist) Vergebung, deshalb schickte Gott uns einen Erlöser.

 

 

Da fürchtete er sich, machte sich auf und lief um sein Leben und kam nach Beerscheba in Juda und ließ seinen Diener dort. Er aber ging hin in die Wüste eine Tagereise weit und kam und setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter. Und er legte sich hin und schlief unter dem Wacholder. Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf und iss! (1. Könige 19, Vers 3 bis 5)

Und ich will übriglassen siebentausend in Israel, alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat. (1. Könige 19, Vers 18)

In dieser Geschichte aus dem Alten Testament geht es um den Propheten Elia. In Israel war man vom Glauben an den lebendigen Gott abgekommen und betete zu dem Götzen Baal und der Himmelskönigin Astarte, denen man Opfer darbrachte. Elia lag daran, das Volk zum lebendigen Gott zurückzubringen. Auf dem Berg Karmel sollte sich, in Gegenwart des Volkes, der wahre Gott dadurch zeigen, dass er das ihm zugedachte Opfer annahm. So bereiteten sowohl die Baalspriester, für Baal, wie auch Elia, für Jahwe, jeweils ein Opfer zu, wobei auf das Gebet Elias, Feuer vom Himmel fiel und das Opfer mitsamt dem gesamten Alter verzehrte. Die Beschwörungen der Baalspriester hingegen blieben vergeblich. Hier tat sich überhaupt nichts, so laut die Baalspriester auch riefen. Das führte beim Volk zu einer Umkehr zum lebendigen Gott. Elia ließ daraufhin die Baalspriester ergreifen und tötete sie. Als die heidnische Königin Isebel, die in Israel das Sagen hatte, davon erfuhr, schwor sie, mit Elia ebenso zu verfahren. Als Elia das gesagt wurde, flüchtete er voller Angst. Soviel zur Vorgeschichte, an die sich die heutigen Verse anschließen. In diesem Text aus dem Alten Testament, ist nichts von Toleranz gegenüber "Andersgläubigen", so, wie wir das kennen, zu spüren. Die Götzendiener "werden ganz einfach beseitigt". Man muss deshalb fragen, ob denn dieser Text für uns heute überhaupt noch bedeutsam sein kann. Ich meine, dass diese Frage falsch gestellt ist, weil es eigentlich um etwas ganz anderes geht, nämlich um das Spannungsverhältnis zwischen Glaube und Unglaube/Götzendienst, das durch die Zeiten hindurch gleich geblieben ist, weshalb uns der Text nach wie vor etwas zu sagen hat. Man könnte zunächst anmerken, dass niemand den Elia aufgefordert hatte, gegen die Baalspriester auf die Weise, wie er es getan hat, vorzugehen und dass der Text deshalb keine Aufforderung sein kann, es Elia in diesem Punkt gleichzutun. Insoweit ist das sicher, aus heutiger Sicht, richtig. Das Handeln Elias kann einerseits als "Rache" für die Verfolgung der Propheten Jahwes durch Isebel, andererseits aber auch als Erfüllung des Gesetzes, das für falsche Propheten den Tod forderte (5. Mose 7,2 f. 13,13 ff.), gesehen werden. Aus der Aussage des Elia, "ich bin allein übrig geblieben als Prophet des Herrn", (1. Könige 18, 22) kann im übrigen geschlossen werden, dass man auch gegenüber den Parteigängern Elias nicht allzu "zimperlich" war. Und daran hat sich im Laufe der Zeit, bis hin in unsere Tage, eigentlich nicht viel geändert, denkt man an die mittelalterliche Inquisition, durch welche bibelgläubige Christen verfolgt wurden und an die Christenverfolgungen der Neuzeit. Allerdings gab es auch das Umgekehrte, dass die "Frommen" die "Ungläubigen bedrängt haben. Da gab und gibt es auf beiden Seiten, bis heute, allenfalls graduelle Unterschiede. Nach wie vor gilt: Wer sich, ohne Wenn und Aber, für die Sache des lebendigen Gottes einsetzt, muss mit erheblichen Schwierigkeiten rechnen - man muss hier nur an antichristliche Polemik im Inland und Christenverfolgung im Ausland denken. So war es, so ist es und so wird es bleiben, bis der Herr wiederkommt, der uns das auch ganz klar vorausgesagt hat. Die Belastungen können, für viele, die sich für das Evangelium eingesetzt haben, so massiv sein, dass manchem wirklich aller Mut sinkt und sich sogar lebensüberdrüssige Gedanken einstellen, so wie bei Elia: "Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter." Da half es ihm auch nichts, dass er sich vorher "erfolgreich" für die Sache des lebendigen Gottes eingesetzt hatte. Und die Verfolgung seitens der Isebel hatte er sich aufgrund seines Übereifers eigentlich selbst zuzuschreiben. Er spürte nun deutlich, dass er in erste Linie ein schwacher Mensch ist, der nur etwas ist, wenn er von Gott geleitet und gehalten wird. Ganz ähnlich erging es dem Pfarrer Wilhelm Löhe (1808 - 1872), der in Neuendettelsau wirkte und dem von der eigenen Kirche erhebliche Probleme bereitet wurden. Er wurde als "Fanatiker", "Ultralutheraner", "der von allen kirchlichen Ämtern entfernt gehört", bezeichnet und abgeschoben. Das wäre im übrigen heute nicht anders!! Er sah sein Wirken deshalb als vergeblich an. Erst heute entdeckt man, was Löhe Großartiges geleistet hat. Aber dann das Wunderbare, was sowohl Elia wie auch Löhe und andere immer wieder erfahren durften und dürfen: Gott lässt die Seinen nicht fallen, sondern sie werden in der Wüste, die für manchen die "Wüste des Lebens sein mag" gestärkt, und es wird deutlich, dass noch große Aufgaben warten, für die sie dann von Neuem zugerüstet werden. Elia erfährt, dass er nicht alleine ist. Nicht nur Gott ist auf seiner Seite, sondern es gibt in Israel noch Siebentausend, die Gott treu geblieben sind. Warum es gerade Siebentausend sind, will ich offen lassen, da diese Zahl, die aus sieben und tausend besteht, auch symbolisch, im Sinne einer große Menge von Menschen, gemeint sein kann. Auch daran hat sich nichts geändert: Wenn wir uns alleine auf weiter Flur fühlen und uns als den "einzigen Dummen" und den "letzten hoffnungslosen Außenseiter" sehen, hat Gott doch mehr Getreue und Gleichgesinnte auf seiner Seite, als wir in unserer Not meinen. Und wenn man durch das Internet blättert erfährt man, dass es auch hierzulande eine ausgedehnte "Untergrundkirche" gibt, die sich treu zu Gott und seinem Wort hält. Es war, ist und wird auch so bleiben, dass die lebendigen Christen zwar eine kleine Herde, aber deshalb trotzdem immer in ausreichender Menge vorhanden sein werden. So wie es sich auch mit dem Salz verhält, von dem ganz wenig ausreicht, um eine Speise zu würzen. Wir Christen werden durch diese "Knappheit" übrigens vor Überheblichkeit bewahrt. Es hat also auch sein Gutes. Gott weiß, warum das so ist. Wie der heutige Text zeigt, hat sich im Verhältnis Glaube / Unglaube nichts geändert und es gilt weiterhin, für die Sache des Glaubens einzutreten, wobei wir fest mit der Durchhilfe Gottes rechnen können, und es gilt auch hier: Wer nicht gekämpft trägt auch die Kron des ewgen Lebens nicht davon.

(aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen Bauer)