eines
von den des Schöpfers Sprachrohre..... (lesen / schreiben / (möglichst) merken)
für Verbesserungen / Anregungen / Rückmeldungen (gerne): amuk@sprachrohr.ch
Montag, 15.2.2016:
Seit
ich gelernt habe, die Bibel zu lesen, wird sie mir täglich wunderbarer. Ich
lese jeden Tag darin. Ich weiss, dass ich nicht mehr leben könnte ohne sie!»
(Dietrich Bonhoeffer)
P.S.: Zu meinem gottgeschenkten
Glück darf ich in der Bibel viele Male täglich lesen…..
(Kurt Amacker)
»Das
Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache;
und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke zuschanden
mache.« Erich Sauer sagt dazu: Je primitiver das
Material, desto größer (wenn man die Maßstäbe der Kunst darauf anwenden kann)
die Ehre des Meisters. Je kleiner die Armee, desto größer (wenn die Schlacht
gewonnen wird) der Ruhm des Eroberers. <(1,27) Erich Sauer, < >The
Dawn of World Rezeption, S. 91.>
Es stimmt, dass die Christen von Gott völlig angenommen sind, weil Jesus
für sie starb. Für uns gibt es darum keine Verdammung mehr. Aber irgendwo
begreifen wir nicht, was das für uns bedeutet. Wenn Gott uns angenommen hat,
dann sollte die Ablehnung durch einen anderen Menschen uns nicht mehr
erschüttern als der Verlust eines Dollars einen Millionär. Wir jedoch sind so
töricht, zu meinen, unser Wert sei daran zu messen, ob andere Menschen uns
annehmen. Wir fürchten ihre Zurückweisung, und darum verstecken wir uns.
(Lawrence J. Crabb: Einander Mut machen)
„Von
David. Zu dir, o Herr, erhebe ich meine Seele; mein Gott, ich vertraue auf
dich! Lass mich nicht zuschanden werden, dass meine Feinde nicht frohlocken
über mich! Gar keiner wird zuschanden, der auf dich harrt; zuschanden werden,
die ohne Ursache treulos handeln. Herr, zeige mir deine Wege und lehre mich
deine Pfade! Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der
Gott meines Heils; auf dich harre ich allezeit. Gedenke, o Herr, an deine
Barmherzigkeit und an deine Gnade, die von Ewigkeit her sind! Gedenke nicht an
die Sünden meiner Jugend und an meine Übertretungen; gedenke aber an mich nach
deiner Gnade, um deiner Güte willen, o Herr! Der Herr ist gut und gerecht,
darum weist er die Sünder auf den Weg. Er leitet die Elenden in Gerechtigkeit
und lehrt die Elenden seinen Weg. Alle Pfade des Herrn sind Gnade und Wahrheit
für die, welche seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren. Um deines Namens
willen, o Herr, vergib meine Schuld; denn sie ist groß! Wer ist der Mann, der
den Herrn fürchtet? Er weist ihm den Weg, den er wählen soll. Seine Seele wird
im Guten wohnen, und sein Same wird das Land besitzen. Das Geheimnis des Herrn
ist für die, welche ihn fürchten, und seinen Bund lässt er sie erkennen. Meine
Augen sind stets auf den Herrn gerichtet, denn er wird meine Füße aus dem Netz
ziehen. Wende dich zu mir und sei mir gnädig, denn ich bin einsam und elend!
Die Ängste meines Herzens haben sich vermehrt; führe mich heraus aus meinen
Nöten! Sieh an mein Elend und mein Leid, und vergib mir alle meine Sünden! Sieh
an meine Feinde, denn es sind viele, und sie hassen mich grimmig. Bewahre meine
Seele und rette mich! Lass mich nicht zuschanden werden, denn ich vertraue auf
dich! Lauterkeit und Redlichkeit mögen mich behüten, denn auf dich harre ich. O
Gott, erlöse Israel aus allen seinen Nöten!“ (Psalm 25.1-22)
Jetzt helfe euer Überfluss ihrem
Mangel ab, damit danach auch ihr Überfluss eurem Mangel abhelfe und so ein
Ausgleich geschehe. (2. Korinther 8, Vers 14)
Die US-Regierung meinte es gut mit den Armen im Lande. Jeder sollte in den
Besitz eines Hauses kommen. Die Banken wurden angewiesen jeden gewünschten
Kredit zu günstigen Konditionen, ohne Prüfung der Kreditwürdigkeit, zu
vergeben. Und so kam Geld unter die Leute und viele konnten sich ein Haus
kaufen. Allerdings fingen dann auch die begünstigten "Armen" zu
Spekulieren an, was die Preise und Buchwerte in phantastische Höhen trieb und
dann zu der berüchtigten Finanzkrise führte, als die Blase aus heißer Luft platzte,
was auch deutsche Banken, die sich wertlose Luftnummern andrehen ließen, in
arge Bedrängnis brachte. Nachdem in den USA die Zinsen erhöht wurden, konnten
die "Armen" die Kredite nicht mehr bedienen, verloren ihre Häuser und
waren schlechter dran als vorher. Vor mir liegt gerade die Ausgabe Nr. 6/2016
von ideaSpektrum, in der wieder mal das sattsam bekannte Klagelied von
verhungernden Menschen angestimmt wird, wozu angeblich das ungleich verteilte
Weltvermögen entscheidend beiträgt, was durch entsprechend dramatische Zahlen
unterlegt wird, wonach z.B. 62 der reichsten Menschen der Welt soviel Vermögen
besitzen wie der ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen. Man müsste also
nur das Vermögen anders verteilen und schon wären alle Probleme gelöst. Es
fehlt dann auch nicht an den üblichen Klagen in Sachen Steuergerechtigkeit.
Also von den Reichen nur mehr Steuern verlangen und entsprechend umverteilen,
und schon ist alles paletti. Solche Klagen und Vorschläge höre ich nun schon
seit Jahrzehnten. Nur habe ich von solchen Zahlenspielereien, die durchaus
logisch und zwingend scheinen, noch nie viel gehalten. Einfach deshalb, weil
man Geld und Vermögen nicht essen kann. Und selbst wenn die 92 reichsten
Menschen der Welt ihr Vermögen an die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung
verteilen würden, ergäbe das für jeden Armen nur eine sehr geringe
Einmalzahlung, mit der niemandem wirklich geholfen wäre. Aber wie ist das denn
nun mit dem Geld? Der amerikanische Unternehmer Henry Ford sagte, "wenn
die Leute wüssten wie Geld gemacht wird, hätten wir bis Morgen früh eine
Revolution". Wenn man sich mal damit befasst, wie Geld gemacht wird,
stellt man fest, dass das gesamte Geldsystem hauptsächlich auf Luftbuchungen
und Luftnummern beruht. Allenfalls bunt bedrucktes Papier, das seinen Wert
durch den Glauben erhält, dass es etwas wert ist aber so gut wie nicht gedeckt
ist. Wussten Sie, dass jeder Geldschein tatsächlich ein Schuldschein ist weil
es echtes Geld in Form von Gold- und Silbermünzen längst nicht mehr gibt?
Deshalb der sarkastische Spruch: "Nur Amateure überfallen eine Bank.
Profis gründen selbst eine!" Denn Banken können praktisch Geld aus dem
Nichts schöpfen, was bei jeder Kreditvergabe geschieht. Das Wirtschaftsleben
läuft größtenteils über Kredite. Ist ein Kredit zurückgezahlt, dann
verschwindet dieser wieder im Nichts. Was der Mensch braucht ist Essen,
Trinken, Kleidung und Wohnen, und wenn Menschen verhungern, dann liegt das
nicht an der fehlenden Reichensteuer oder an der ungleichen Verteilung des
Vermögens, sondern an Unfähigkeit, Misswirtschaft und Korruption in den Ländern
der Dritten und Vierten Welt, und daran würden auch noch so gewaltige
Umverteilungen nichts ändern, wenn das Geld irgendwo versickert und man mit
Geld nicht umgehen kann. In ideaSpektrum wurde der heutige Vers herangezogen.
Die hier beschriebene Methode war zu Zeiten des Apostel Paulus sicher
praktikabel. In einer globalisierten Welt sind die Vernetzungen um ein
Vielfaches unüberschaubarer und komplizierter. Es hilft den Hungernden in der
Welt also nichts, wenn ich weniger esse. Wie die richtige Lösung aussähe, weiß
ich nicht. Was wir tun können ist, seriöse Hilfsaktionen zu unterstützen. Was
wir nicht sollen ist, uns ständig ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen.
Es gilt aber auch hier, dass der Geist Christi Menschenherzen so verändert,
dass Menschen bereit und fähig sind, sich sozial zu verhalten. Und ich denke,
dass es in erster Linie daran krankt.
Dort schrien die einen dies, die
anderen das, und die Versammlung war in Verwirrung,
und die meisten wussten nicht, warum sie zusammengekommen waren.
(Apostelgeschichte 19, Vers 32)
Altbundespräsident Johannes Rau - wegen seines christlichen Glaubens, auch als
"Bruder Johannes" apostrophiert - konnte nach dem Verlauf und dem
Ergebnis einer Sitzung oder Zusammenkunft befragt, lapidar antworten:
"Apostelgeschichte 19, Vers 32“. Damit war klar, dass ergebnislos leeres
Stroh gedroschen wurde, und wenn man die Debatten heute und früher verfolgt hat
man den unabweislichen Eindruck, dass "Apostelgeschichte 19, Vers 32"
nicht nur in unseren Tagen die Regel zu sein scheint, sondern dass es noch gar
nie anders war. Das dürfte daran liegen, dass tatsächlich keiner bereit und
willens ist, von seinem Standpunkt abzurücken. Das kann man natürlich nicht
offen sagen, weil es dann überflüssig wäre, dass man überhaupt zusammenkommt.
Man möchte aber trotzdem seinen guten Willen zeigen, in dem man vorgibt nach
Lösungen zu suchen. Und dazu gibt es eine Menge von Verschleierungstaktiken,
und dazu werden Unterausschüsse, Arbeits- und Expertengruppen usw. gegründet
bzw. beauftragt, die dann teure Expertisen und Gutachten im Buchformat
verfassen, die dann wiederum Gegenstand weiterführender Beratungen sind. So
braucht man nichts wirklich zu entscheiden, sondern kann immer darauf
verweisen, dass man intensiv an einer Lösung arbeitet. Und wenn man dann doch
eines Tage zu einem Ergebnis kommt, dann ist das äußert mager und so
formuliert, dass es jeder seinen Vorstellungen entsprechend interpretieren
kann. So geht es in der Welt zu. Und wie ist es unter Christen? Jesus sagt:
"Eure Rede aber sei: Ja, ja, nein nein. Was drüber ist, ist von
Übel." Matthäus 5, 37. Jesus ist für klare und eindeutige Aussagen, ohne
taktische Vernebelungs- und Hinhaltemanöver. Derzeit gibt es in der evangelikalen
Welt eine Kontroverse in Sachen "Homoehe". Präses Michael Diener
steht zwar grundsätzlich zu der biblischen Bewertung der Homosexualität, meint
aber, dass man die Bibel unterschiedlich lesen könne, so dass der Einzelne auch
zu dem Ergebnis kommen könne, dass seine Homosexualität "gottgewollt"
und damit akzeptiert ist. Die moderate und gefällige Auffassung von Präses
Diener hat durchaus etwas für sich und findet deshalb auch reichlich
Zustimmung. Der bekannte Pfarrer und Prediger Ulrich Parzany ist völlig
gegenteiliger Meinung. Gottes Wort darf nicht der Beliebigkeit preisgegeben
werden.
Entweder ist die Homosexualität gottgewollter Teil der Schöpfungsordnung oder
nicht. Ein Zwischending gibt es nicht. Also nur ja oder nein. Und wenn es um
eine klare Entscheidung geht, man auf der einen Seite zwar das eine tun aber
das andere nicht lassen will, droht zwangsläufig eine Spaltung. Und hier ist
dann die Frage, soll man es mit dem Wort Gottes so genau nehmen oder muss man
um der "Liebe willen" auch über das eine oder andere hinwegsehen
können? Persönlich meine ich, dass sich die Kirche deshalb in einem so
desolaten Zustand befindet, weil man schon über viel zu viel "um der Liebe
willen" hinweggesehen hat. Versuchungen die zum Abfall führen haben es an
sich, dass sie "süß wie Honig" sind und in aller Unschuld
daherkommen. Es bleibt aber dabei, dass Gott allein die Verbindung zwischen
Mann und Frau gesegnet hat. Eine Kirche die etwas anderes tut ist nicht länger
Kirche Jesu Christi! Was soll das dümmliche Argument, dass Jesus nichts gegen
die Homosexualität gesagt hat? Jesus hat sich auch nicht zur Atomkraft und
Energiewende geäußert, aber er hatte kein Problem damit, dass sich große Teile
der Jünger von ihm abwandten, weil sie mit seiner Rede nicht einverstanden waren.
Also die Einheit nicht der Irrlehre vorziehen.
Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat
einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die
Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu
Christi. (2. Korinther 4, Vers 6)
Wie ist das mit dem „hellen Schein“? Haben wir diesen in unseren Herzen? Die
Antwort darauf kann wahrheitsgemäß nur lauten: Manchmal schon, aber nicht
immer! Aber vielleicht immer öfter? Im letzteren Fall, des „immer öfter“,
würden wir vermutlich annehmen auf einem guten Weg zu sein und darin ein
Zeichen dafür erblicken, dass wir im Glauben wachsen und vorankommen. Das
könnte auch tatsächlich so sein. Davon, dass die Dinge so ablaufen, schreibt Paulus
aber nichts. Er schreibt den Christen in Korinth, dass Gott ihnen einen hellen
Schein in ihre Herzen gegeben hat. Hat! Sie haben diesen hellen Schein bereits!
Und das obwohl die Korinther, wie wir wissen, keinesfalls Musterchristen waren
und sich ebenfalls gefragt haben dürfen, wie es um den „hellen Schein“ in ihren
Herzen bestellt ist. Auch Jesus sagt den Seinen zu, dass sie Licht der Welt
sind. Sind! Darauf liegt die Betonung. Wir müssen es nicht erst werden. Wir
sind es, wenn wir uns zu Jesus bekennen. Und das selbst dann, wenn wir manchmal
davon eben so wenig spüren, wie von dem Salz, das wir ebenfalls sind. Auf
dieser Linie liegt auch der helle Schein in unseren Herzen, von dem Paulus an
die Korinther schreibt. Paulus schreibt dazu passend im 2. Korintherbrief 5,17:
Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist
vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Korinther 5,17) Unser Neuwerden,
unsere Wiedergeburt als Christen, wird als eine Neuschöpfung Gottes bezeichnet.
Und so wie Gott am Anfang der Schöpfung als Erstes das Licht schuf, so beginnt
auch das Christenleben damit, dass es zum Licht für die Welt wird. Das ist ein
gewaltiger Vergleich! Nun sollen wir aber nicht für uns selbst leuchten, also
keine „Selbstleuchter“ sein, sondern so, wie Gottes Sonne die Welt erhellt,
soll unser Licht zur Erleuchtung der Menschen beitragen, damit sie Jesus
Christus als den Sohn Gottes und in ihm (hier stand „ihm“ gross, was ich als
eine Heuchelei empfinde & wogegen ich deshalb allergisch bin; K.Amacker)
die Herrlichkeit Gottes erkennen. Eine große Aufgabe, die uns aber zugetraut
wird, weil wir als wiedergeborene Christen bereits über die entsprechenden
Eigenschaften, nämlich Salz und Licht zu sein, was eine Folge des hellen Schein
in unseren Herzen ist, verfügen. Das haben wir bei unserer Bekehrung bereits
als Geistesgaben mitbekommen. Auch hier passen wieder alle Aussagen der Schrift
zusammen: Als Bekehrte bekommen wir den Geist Gottes, der dann in uns wohnt.
Jetzt liegt es an uns, ob wir den uns geschenkten Geist Gottes dämpfen, unser
Licht unter den Scheffel stellen, als Salz kraftlos werden oder ob wir von den
uns geschenkten Gaben und Fähigkeiten Gebrauch machen. Wollen wir unser Licht
also leuchten lassen und es nicht unter den Scheffel stellen. Gott gebe uns zum
Wollen das Vollbringen.
(aus: auftanken@evangelium.de;
Jörgen Bauer)
Dienstag, 16.2.2016:
Dankbarkeit
ist ein wunderbarer Weg Gottes Gegenwart in unsere Situation zu bringen. Gott
liebt es in der Gegenwart dankbarer Menschen zu sein! (K-H. Teismann)
Alle Wahrheiten, die nicht Heiligkeit und Liebe erzeugen, sind nutzlos. Sie
mögen an der Oberfläche des Verständnißes schwimmen, aber sie nutzen alle
nichts, wenn sie nicht das Herz verändern." (George
Whitefield)
Jeden
Tag wurde Joseph durch eine Frau versucht (1. Mo 39.10). Und er
widerstand. Jeden Tag machte David Musik
für den neidischen, unberechenbaren König Saul (1. Samuel 18.10). Auch der König in Israel sollte täglich in
Gottes Wort lesen (5. Mose 18.1). Jeden Tag trägt Gott unsere Last (Ps 68.20). Jeden Tag soll Gott für seine Rettung gepriesen
werden (1. Chr 16.23; Ps
96.2). Gott bemüht sich täglich um sein Volk, um es auf den rechten Weg zu
führen (Jer 7.25). Jeden Tag sollen wir unser Kreuz aufnehmen (Lk 9.23). Der
Herr lehrte täglich im Tempel. Der Herr tat täglich zu der Versammlung hinzu
(Apg 2; Apg 16.5). Die Beröer untersuchten täglich die Schriften (Apg 17.11).
Jeden Tag wird der innere Mensch erneuert (2. Kor 4.16). Damit dieser Prozess
„gut funktioniert", müssen wir auf das sehen, was man mit den natürlichen
Augen nicht zu sehen ist (Vers 18). Paulus starb täglich, während er sich rühmte,
was Gott in den Korinthern gewirkt hatte (1. Kor 15.31). Paulus bedrängte
täglich die Sorge um alle Versammlungen (2. Kor 11.28). Jeden Tag wurde die
Seele Lots durch das Böse gequält (2. Pet 2.7). (z.T. v.: Gerrid Setzer)
Einst sprach jemand in London über den Kommunismus. Von
seiner Kiste herab zeigte er auf einen zerlumpt aussehenden Mann, und rief:
'Der Kommunismus kann diesen Mann in einen neuen Anzug stecken!' Ein Christ,
der dieser Versammlung beiwohnte, rief im Anschluss daran: 'Und Jesus Christus kann
in diesen Anzug einen neuen Menschen stecken!'
Der Mann am Rednerpult vor einer Gruppe von Trinkern war
entschlossen, seiner Zuhörerschaft ein für allemal
schlagend zu beweisen, dass der Alkohol das schlimmste Übel sei. Er hatte zwei
Glasgefäße vor sich aufgebaut, die scheinbar beide die gleiche durchsichtige
Flüssigkeit enthielten. In dem einen Glas sei klares Wasser, verkündete der
Redner, jedoch im andern reiner Alkohol. Darauf
tauchte er einen kleinen Wurm in das erste Glas. Alle sahen zu, wie der Wurm
alsbald zum Rand hinschwamm und seelenruhig daran hochkroch. Nun setzte der
Mann den Wurm in das Gefäß mit Alkohol. Vor aller Augen zerfiel das Tier.
“Also!” sprach der Mann, “was sehen wir daraus?” Von der Rückwand des Raumes
her sagte eine Stimme ganz deutlich: “Völlig klar – Trink Alkohol, und du
kriegst keine Würmer.“
Ich aber habe für dich gebeten, dass
dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder. (Lukas 22, Vers 32)
(…..) Oft hört man die Aussage "ich habe mich bekehrt", "ich
habe mich für Jesus entschieden", "ich habe die Wahrheit
gefunden" und ähnliches. Eigentlich ist es gerade andersherum richtig: Ich
wurde bekehrt, Jesus hat sich für mich entschieden, die Wahrheit hat mich
gefunden usw. Natürlich bedarf es dazu auch unseres Mitwirkens. Wo aber die
Schnittstelle zwischen dem Wirken des Heiligen Geistes und unserem Ja ist,
bleibt uns verborgen. Es ist gut, das immer wieder zu bedenken, weil uns das
davor bewahrt, den Glauben als eine persönliche Leistung zu sehen und zu
meinen, ständig irgendwelche Kraftanstrengungen vornehmen zu müssen. Der Glaube
ist nicht machbar, sondern ein Geschenk Gottes an uns. (…..) Gott schenkt auch
uns immer wieder einen Neuanfang, wenn wir ihm gegenüber ehrlich sind, Ihm unser
Versagen bekennen und umkehren. Zu solchem Tun möge uns der Geist Gottes immer
wieder verhelfen, denn, und auch das muss deutlich gesagt werden: Bekehrung ist
kein einmaliger Vorgang! Kein „einmal bekehrt sein und dann ist alles gut“,
sondern ein Zustand in dem wir uns ständig befinden!
(teilweise weggelassen & sonst übernommen aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen
Bauer)
Mittwoch, 17.2.2016:
Ein
Pastor ist auf dem Weg, sich von einer Klippe zu stürzen. Unterwegs hält er
noch am Haus eines befreundeten Pastoren an, um auf
Wiedersehen zu sagen. Ihm erzählt er schließlich die Geschichte seines
traurigen Lebens: Wie wenig er Gott geliebt und den Menschen gedient hat. Wie
er alle Gebote brach und den Leuten zum Ärgernis wurde. Seine Schuld sei zu
groß, um noch mit dem Erbarmen Gottes rechnen zu können. Sein Freund entgegnet
ihm: »Aber du weißt doch, die Barmherzigkeit Gottes ist unvorstellbar groß. Er
bietet uns immer seine verzeihende Liebe an. Wir brauchen sie nur anzunehmen.»
Aber der Pastor ist untröstlich: »Mein Herz ist wie ein Eimer voller Risse und
Löcher. Sobald Gott seine Vergebung hineingießt, geht sie verloren!» Da
ergreift der Freund seine Hand: »Vielleicht ist dein Herz vergleichbar mit
einem Eimer voller Risse und Löcher. Aber wenn er geworfen wird in das Meer der
barmherzigen Liebe Gottes, ist es gleich, wieviel Risse darin sind; denn das
Meer der Liebe Gottes umschließt dich von innen und außen, von unten und oben
und von allen Seiten.»
Ich erinnere mich, dass unter den Ratsuchenden, die zu mir kamen, eine alte
Dame war, die klagte: "Vierzehn Jahre lang habe ich fast ununterbrochen
gebetet, doch nie habe ich ein Gefühl von der Gegenwart Gottes gehabt." Da
fragte ich sie: "Haben Sie Ihm Gelegenheit gegeben, ein Wort
einzuwerfen?" "Wie das?", entgegnete sie. "Nein, ich habe
die ganze Zeit zu Ihm gesprochen, ist das nicht etwa Beten?" -
"Nein", sagte ich, "ich glaube nicht, und was ich ihnen
empfehle, das ist, dass sie sich täglich eine Viertelstunde nehmen sollten und
einfach dasitzen vor dem Angesichte Gottes." So machte sie es. Und was war
das Ergebnis? Schon bald kam sie wieder und sagte: "Es ist merkwürdig:
Wenn ich zu Gott bete, indem ich spreche, fühle ich nichts; doch wenn ich still
dasitze, Ihm gegenüber, dann fühle ich mich in Seine Gegenwart
eingehüllt." (Metropolit Anthony Bloom)
Ein
sterbender alter Mann sagte: Ich kann mich nicht mehr auf Gottes Verheißungen
besinnen. Aber das macht nichts: Gott hat nicht eine einzige vergessen. (Corrie
ten Boom)
Und wie es geschah zu den Zeiten
Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohns: Sie aßen, sie
tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah
in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. Ebenso, wie es
geschah zu den Zeiten Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften,
sie pflanzten, sie bauten; an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete
es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. Auf diese Weise
wird's auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden.
(Lukas 17, Verse 26 bis 30)
Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. (Matthäus
24, Vers 42)
Soll uns mit diesen Aussagen Jesu, die uns sowohl im Matthäus-, wie auch im
Lukasevangelium überliefert sind, Angst gemacht werden? Oder sollen wir
vielleicht einen wohligen Schauer empfinden, angesichts der Menschen, die hier
ahnungslos auf einem Vulkan tanzen? Ich denke, dass weder das eine noch das
andere zutrifft, sondern wir in eine heilsame Unruhe versetzt werden sollen.
Man hat unsere Zeitgenossen schon mit Menschen verglichen, die durch ein
Minenfeld irren, wo es jeden Augenblick krachen kann, die dabei aber an nichts
anderes als an ihre Alterssicherung denken können. Genauso verhält sich der
Gottlose, der nicht mit Gott und seiner Wirklichkeit rechnet. Jesu Worte sollen
uns aufhorchen lassen. Wir sollen nicht so dahinleben, als wenn alles so
bliebe, wie es ist, sondern mit überraschenden Entwicklungen rechnen. Als
Menschen neigen wir dazu immer nur an das Nächstliegende zu denken, uns um
allerlei Dinge zu sorgen und dabei das Wesentliche und eigentlich Entscheidende
aus dem Blick zu verlieren. Viel wichtiger als unser kurzes Erdenleben ist die
Frage wo wir die Ewigkeit zubringen werden. Jesus spricht von den Menschen zu
den Zeiten Noahs, die ebenso, wie die Menschen zu Zeiten Lots, absolut nicht
das Geringste von dem Verhängnis ahnten, das über sie hereinbrechen würde, ja
die entsprechende Warnungen als lächerlich abtaten, so wie Lots Schwiegersöhne
in spe. Jesus spricht an mehreren Stellen davon, dass er eines Tages ganz
plötzlich da sein wird, zu einem Zeitpunkt an dem selbst die Seinen das für
absolut unmöglich gehalten hätten. In dem Text, um den es heute geht, spricht
Jesus auch davon, dass dann, wenn er kommt, nichts mehr geht, will heißen,
nichts mehr in Ordnung gebracht oder korrigiert werden kann. Auch heute erleben
wir genau dasselbe, wie zu Zeiten Noahs und Lots. Mit der Botschaft der Wiederkunft
Christi kann man niemanden erschrecken. Man wird allenfalls nicht für voll
genommen. Aber Jesus beharrt darauf, dass er ganz plötzlich kommen wird und
dass dies absolut gewiss ist und dass wir vorbereitet sein sollen. Erfreulich
für die, die hierfür bereit sind, höchst unerfreulich für diejenigen, die das
für „Unsinn“ gehalten haben. „Du kommst zum Weltgerichte, zum Fluche, der dir
flucht, zu Gnad und süßen Lichte, dem der dich liebt und sucht“, heißt es in
einem Liedvers. Deshalb ist es immer wieder wichtig, die richtigen Maßstäbe im
Auge zu behalten. Dazu soll uns der heutige Text wieder den Blick weiten und
schärfen, damit wir über unsern Tellerrand und das Alltäglich hinausblicken.
Was zählt am Ende? Auf was kommt es wirklich an? Für was müssen wir uns
bereithalten? Rechnen wir mit Überraschungen und dem „absolut Unmöglichen“?
Dafür sollten wir uns und andere immer wieder sensibilisieren.
(aus: auftanken@evangelium.de;
Jörgen Bauer)
Donnerstag, 18.2.2016:
Ein
Freund von mir erzählte mir eine aufrüttelnde Wahrheit: "In Deutschland
besuchen wöchentlich mehr Menschen IKEA als die Kirche." Was ist der
Grund? "Da kann man wenigstens etwas Praktisches nach Hause nehmen."
Zeit, etwas zu verändern. (Dan Schmid)
Gott liebt nicht nur eine verlorene Welt sondern auch seine Problemkinder!
(K-H.Teismann)
Gott
redet oft durch sein Wort, aber er kann auch durch die Schöpfung, Umstände usw.
zu uns reden. Wichtig ist, dass das Reden Gottes unser Herz erreicht und wir reagieren.
Bloßes Kopfwissen nützt gar nichts. So wichtig richtige Information ist, es
geht Gott um mehr, es geht um Transformation. Sein Wort ist ohne Frage von sehr
großer Bedeutung und ich würde jedem raten die Bibel gründlich zu lesen aber
ich glaube nicht dass man alles wissen kann und muss um mit Gott in Ordnung zu
kommen. Es gibt im Griechischen 2 Begriffe die im Deutschen mit Wort übersetzt
werden: ‚Logos‘ und damit ist der allgemeine Ratschluss Gottes gemeint; und
‚Rhema‘ das ist das spezielle Wort Gottes für den Augenblick, für eine
bestimmte Situation. Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Der
Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem
Mund Gottes hervorgeht!« (Matth.4.4). Hier steht für
Wort ‚Rhema‘. Wir leben allso nicht von Information
sondern von dem uns von Gott zugesprochenen Wort, in unser Herz gesprochenes
Wort. (K-H. Teismann)
Wer nun mich bekennt vor den
Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich
aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem
himmlischen Vater. (Matthäus 10,32-33)
Ich sage euch aber: Wer mich bekennt vor den Menschen, den wird auch der
Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen,
der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. (Lukas 12, Verse 8 und 9)
(…..) das passt so gar nicht in das von manchem gepflegte Bild vom
"harmoniesüchtigen, lieben Jesulein" (…..)
(aus: auftanken@evangelium.de; (sehr gekürzt) von:
Jörgen Bauer)
Freitag, 19.2.2016:
Vor
vielen Jahren fanden Polizisten bei der Verhaftung seines Stiefvaters den
kleinen fünfjährigen, verwahrlosten Jungen. Eingesperrt in einen Kleiderschrank,
kauerte er still vor sich hin. Von der Mutter fehlte jede Spur. Der Junge wies
schwere Verletzungen auf, die auf massive sexuelle und körperliche
Gewalteinwirkungen schließen ließen. Ein kleines, fünfjähriges Kind.
Misshandelt, missbraucht, von den Menschen um sich herum, wie ein Stück Vieh
behandelt, das aus dem Schrank gezogen wird, wenn es zu sex. Handlungen
herhalten muss. Tim kam zu einer Familie die Krisenkinder aufnahm. Tim war noch
immer sehr abgemagert. In seinem Elternhaus bekam er nur das allernötigste zu
essen. Soviel, dass er nicht verhungerte. So wenig, dass er nie satt wurde. Die
Wunden von all den Misshandlungen waren noch nicht alle verheilt. Er selber
glich einem misshandelten Hund. Immer in Deckung, auf der Flucht, leise winselnd.
Und trotz all der guten Therapien, schien es oft einfach nur hoffnungslos.
Ohnmächtig standen alle Beteiligten so manches mal einfach nur da und es ging nicht vor und nicht
zurück. Was Obst oder Limonade ist, das hat Tim nicht gewusst. In meinen Augen
dauerte es viel zu lange, bis er überhaupt diese ihm fremden Sachen zu sich
nahm. Am liebsten aß er anfangs altes trockenes Brot und trank Wasser, direkt
aus dem Wasserhahn. Ich war dabei, als er seine erste Banane aß. – Manche
Bilder tätowieren sich in die Seele ein. Später begann Tim zu hamstern. Er war
es nicht gewohnt, dass er von nun an immer etwas zum Essen bekommt, wenn er
Hunger hatte. Und so war es nicht ungewöhnlich, dass er Käse, Wurst, Obst in
seinem Kleiderschrank, unterm Bett, in den Schuhen, in irgendwelchen Schubladen
versteckte. Und dann fing Tim an zu klauen. Er ging in den Laden und steckte
sich alle Süßwaren die er fand unter seinen Pullover. Es war schwer Tim
beizubringen, dass die Zeit des Hungerns vorbei ist. Dass jetzt große Menschen
um ihn sind, die auf seine Bedürfnisse eingehen. Verständnislos reagierte er
auf die Frage, was er denn essen möchte. Er verstand nicht, dass man ihm sein
Lieblingsessen kochen möchte. Dass er dabei sogar helfen darf. Ein in sich
zusammen gekauertes Kind, das ängstlich den Rührlöffel anstarrte, mit dem man
ihm eigentlich Pudding kochen wollte. Und man verstand, dass seine Eltern den
Rührlöffel zu etwas anderem gebrauchten. Tim musste erst noch lernen, wozu ein
Rührlöffel da ist. Dass man damit kocht und niemanden schlägt oder andere Dinge
damit tut. Auch war es schwer, mit Tim überhaupt zu
reden. Anfangs kam nur Ja aus seinem Mund. Dass er auch einmal Nein sagen darf,
hat er nicht gewusst. Und es dauerte viele Jahre, bis er das „Reden“ lernte. Zu
schwer lag das Geschehen auf seinem kleinen Kinderherzen. Für all das, gab es
keine Worte mehr. Sein Wortschatz beschränkte sich auf Angst, Hunger, nicht
hauen. Doch, auch wenn man sich fast nichts schlimmeres
vorstellen kann, empfand ich eines am allerschlimmsten. Tim verschwand immer im
Kleiderschrank, wenn ihm irgendetwas Angst einflößte. Dann sprang er auf,
rannte zu einem Schrank und versteckte sich im Kleiderschrank. Dabei hatte er
unendliche Panik vor der Dunkelheit, vor Enge. Jahrelang war so ein Kleiderschrank
sein Gefängnis. Und obwohl er Angst vor diesem Kleiderschrank hatte, zog er ihn
in den Momenten der Angst vor. Das einzige, was wir als Erwachsene in diesem
Momenten tun konnten, war auszuhalten. Die eigene Hilflosigkeit und seine Angst
aushalten. Ja, es zerreißt einen, wenn man vor einem Kleiderschrank steht, in
dem ein kleines, zitterndes Kind drin sitzt. Wenn man die Türe aufreißen
möchte. Das Kind aus der kleinen dunklen Hölle holen, in den Arm nehmen und
festhalten, einfach nur festhalten möchte. Aber die Vernunft das Herz
ausbremst. Einem erzählt, dass dieses Kind Zeit braucht. Und man so einfach nur
vor diesem Schrank ausharren kann. Leise zu diesem Menschenkind reden. Ihm
erzählen, wie schön die Welt außerhalb vom Kleiderschrank ist. Dass jetzt große
Menschen da sind, die alles dransetzen, dass ihm nichts mehr passieren wird.
Und man nur warten kann, warten muss. Aber es hat sich immer gelohnt
auszuhalten, zu überwinden. Jedes Mal ging der Kleiderschrank irgendwann ein
Spalt auf. Und irgendwann verließ Tim sein Gefängnis, das ihm trotz allem zur
sicheren Burg wurde. Unendliche Monate hat es gedauert, bis Tim sich von seiner
Pflegemutter in den Arm nehmen ließ. Und dann kam das andere Extrem. Tim wurde
ein Schoßkind pur. Er glich wirklich einer Klette. Wie ein Baby musste man ihn
auf den Arm tragen. Und sein Gesicht verbarg er in den Haaren seiner
Pflegemutter. Seine Augen waren in dieser Zeit immer verweint. Ich habe selten
ein Kind so oft und so leise herzzerreißend weinen gesehen. Und wieder galt es
auszuhalten, mit ihm auszuhalten. Dazu bleiben, nichts zwanghaft verändern zu
wollen. Sondern einfach aushalten. Das schwerste und dennoch schönste Geschenk,
das man einem Betroffen machen kann. Mittlerweile sind viele Jahre vergangen.
Tim hat es geschafft. Wurde von seinen Pflegeeltern adoptiert und steht jetzt
selber kurz vor seiner eigenen Hochzeit. Und obwohl es nach einem Happy End
aussieht, merkt man doch immer wieder, dass Tim die Narben seiner Kindheit noch
ganz schön wehtun. Wir haben in unserem Umfeld ganz viele so kleine Tims.
Vielleicht sind sie nicht wirklich jahrelang in einem Kleiderschrank
eingesperrt worden. Aber wir haben diese Kinder. Und wir haben Erwachsene, die
nie die Chance hatten wie Tim. Die nicht als Kind befreit wurden und Pflegeeltern
bekamen, die alles dransetzten, damit sie ein gutes Leben erleben dürfen. Die
innerlich noch immer wie der kleine Tim sind. Diese Menschen fliehen noch immer
bei jedem für sie angsteinflößenden Geräusch oder in einer bestimmten Situation
sofort innerlich in ihren Schrank. Sie haben zwar Panik vor der Dunkelheit in
diesem Schrank. Sie haben da drin Atemnot, Platzangst. Fühlen sich dort
eingekerkert. Dennoch ziehen sie ihn vor. Weil sie keinen anderen Zufluchtsort
haben. Diese Erwachsenen haben überlebt. Sie haben Grausames erlebt aber auch
überlebt. Sie haben sich angepasst. Die meisten leben mittlerweile als
Erwachsene ein relativ normales Leben. Haben
vielleicht einen guten Job, eine eigene Familie. Kleine Tims im Erwachsenkörper
leben mitten unter uns. Von außen merkt man ihnen vermutlich gar nichts an.
Aber innerlich sind sie ein kleiner Tim. Sie verbringen noch sehr viel Zeit im
Schrank des Grauens. Sie geben, was sie geben können, weiter. Von klein auf
mussten sie perfekt sein. Von klein auf haben sie gelernt zu dienen, sich
herzugeben. Haben gelernt stark zu sein und zu kämpfen. Sich zu tarnen und
andere zu schützen. Da ist die junge Frau, die auf einmal selber Mutter ist.
Jetzt ist sie es, die die Chance hat anders zu sein als ihre Eltern, die
Missbraucher. Sie ist eine gute Mutter. Sie unternimmt viel mit ihren Kindern.
Schenkt ihnen sehr viel Geborgenheit und Zuwendung. Keines ihrer Kinder wird
mit einem Gürtel halb tot geprügelt. Keines ihrer Kinder wird sex. missbraucht.
Sie nimmt ihre Kinder in die Arme. Sie sagt ihnen, wie sehr sie sie liebt. Und
sie meint es ehrlich. Und die Liebe zu ihren Kindern befähigt sie, dass sie
ihnen so begegnen kann. Aber innerlich ist da dieses kleine Kind. Das kleine
Kind, das sich so sehr nach Wärme sehnt. Das immer noch nicht weiss, wie es
sich anfühlt, wenn man in den Arm genommen wird. Und das sich unendlich danach
sehnt erleben zu dürfen wie sich solch eine Umarmung anfühlt. Jetzt ist sie
diejenige, die in den Arm nimmt. Die stark für die Kleinen ist. Aber hat sich
irgendetwas geändert? Hat sie irgendwann einmal die Chance gehabt schwach sein
zu dürfen? Musste sie nicht von klein auf stark sein? War sie nicht immer eine
Art Beschützerin? Früher hat sie ihren Missbraucher schützen müssen. Früher
hiess es: “Wenn du nicht mitmachst, dann stirbt deine Mama. Dann nehme ich mir
deine Schwester. Dann kommst du in die Hölle. Dann kommst du ins Gefängnis…”
Sie umarmt, sie sieht und spürt, den Kindern tut es gut. Aber sie hatte nie die
Chance zu erfahren, wie es ist, wenn man klein ist und umarmt, geschützt und
beschützt wird. Da ist eine Frau die ihren Mann über alles liebt. Die ihm so
gerne wirklich als Ehefrau und Liebende, Geliebte begegnen möchte. Doch sobald
ihr Mann sie berührt, entfernt sich ihr Mann von ihr. Sie spürt nicht mehr die
Hände ihres Mannes auf der Haut, nach denen sie sich so sehr sehnt. Auf einmal
sind es die Hände des Missbrauchers die streicheln… Das Gesicht ihres Mannes
verwandelt sich immer mehr, wird zum Gesicht des Peinigers. Der Geruch ihres
Mannes verwandelt sich immer intensiver in die Gerüche von einst. Und die
Panik, das machtlose erinnern, die Erinnerungen werden lebendig und sie kann
nur noch innerlich fliehen. Automatisch treibt es sie innerlich weg. Sie
verlässt das momentane Geschehen. Sieht von Außen,
wie im Traum der Puppe im Bett zu. Dort im Bett liegt der Kokon, ihr Körper.
Wie früher fühlt sie sich wirklich wie eine Puppe und sie weiss: sie muss nur
regungslos liegen bleiben, damit es schneller vorbei ist. Sie hat gelernt so zu
reagieren, damit es schneller vorbei ist. Und danach liegt sie neben ihrem Mann
und fühlt sich genauso verletzt, beschmutzt und schlecht wie damals. Und da ist
wieder eine Mutter. Auch sie liebt ihre Kinder. Auch sie hat von klein auf
Schmerzen, Pein und Qual aushalten müssen. Sie hat so viel Wut in sich. Da ist
so viel Zorn, soviel blinde Ohnmacht. Sie fühlt sich oft schlecht, weil sie
wieder ihre Kinder angeschrien hat. Weil ihr die Hand wieder viel zu schnell
ausgerutscht ist. So, so wollte sie doch nie sein. Sie wollte doch so ganz
anders sein. Und jetzt, jetzt ist sie die Zerstörerin in ihren Augen. Jetzt ist
sie diejenige, die mit allen Mitteln ihren Willen versucht durchzusetzen. Sie
hat gelernt mit Schlägen und Schmerzen zu leben. Sie kennt nichts anderes. Und
sie fühlt sich überfordert mit ihrem Leben, mit den Kindern, mit dem Mann der
so viel von ihr erwartet und der sie oft so behandelt, wie es ihr Peiniger
immer tat. Da ist eine Frau, die jeden Abend auf den Strich geht. Ja, sie ist
das geworden, zu das sie gemacht wurde, eine Hure. Sie fühlte sich schon immer
wie eine Hure. Warum nicht damit Geld verdienen? Warum nicht durch das Geld
erleben, dass sie ihren Job so gut kann, dass sie dafür Geld anstatt Schläge
bekommt? Da ist eine Frau. Sie sieht die Welt von klein auf nur durch einen
schwarzen Schleier. Das Leben hat sie noch nie richtig erreicht. Von klein auf
will sie weg. Sie hat keinerlei Erwartungen mehr an das Leben. Da ist keine
Sehnsucht in ihr nach Veränderung. Sie kennt nur die Dunkelheit. Dass es Licht
gibt, das weiss sie nicht. Sie hat es nie gesehen. Und weil sie es nie gesehen
hat, kann sie nicht daran glauben, dass es Licht gibt. Und wenn es Licht gibt,
dann sicher für die anderen Menschen. Aber nicht für sie. Ihr Urteil wurde am
Tag ihrer Zeugung gefällt, dass sie in der Dunkelheit zu leben hat. Ein
lebenslanges qualvolles Sterben, bis der Tod Erlösung mit sich bringt. Wenn wir
uns ehrlich unsere eigene Vergangenheit ansehen, werden wir feststellen, dass
unsere jetzigen Reaktionen auch auf die Erlebnisse unserer Vergangenheit
zurückzuführen sind. Wenn wir von Menschen enttäuscht wurden, wird es uns
schwerer fallen, Menschen in der Unbefangenheit zu begegnen wie wir es
eigentlich gerne tun würden. Wir alle haben irgendwo in unserer Seele einen
Kleiderschrank, in den wir immer mal wieder fliehen. Darum sind wir so sehr auf
Menschen angewiesen, die sich vor unseren verschlossenen Kleiderschrank setzen,
leise mit uns reden und warten, bis wir unsere Angst überwinden und einen Spalt
unseres Schrankes öffnen. Ich wünsche Dir solch einen Menschen an Deine Seite.
Und glaube daran, dass Du nicht an verschlossenen Kleiderschränken vorbei
läufst. (zum Teil gekürzt, aber sonst übernommen von: ©Michaela Ender)
Wer den Spötter belehrt, der trägt
Schande davon, und wer den Gottlosen zurechtweist, holt sich Schmach. (Sprüche
9, Vers 7)
Diesem Vers wohnt eine Spannung inne. Zum einen sind wir zu einem furchtlosen Bekennen
aufgefordert, weil es Gottes Wille ist, dass allen Menschen geholfen wird und
sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, und zum anderen wird uns hier
Zurückhaltung empfohlen. Ja, wie nun? Sollte die Bibel tatsächlich Widersprüche
enthalten, wie oft behauptet wird? Für mich wäre eine solche Erklärung
allerdings viel zu einfach und zu vordergründig. Ich sehe hier etwas ganz
anderes: Die Bibel ist eben gerade kein Buch, das auf simple Weise vereinfacht,
wie manche meinen, sondern Gottes Wort, das sich an der Realität der gefallenen
Schöpfung orientiert und damit das Sowohl als Auch
kennt. Kurzum: Das Handeln zu rechten Zeit am richtigen Ort. So wird im Buch
der Sprüche, Kapitel 9, zur Weisheit eingeladen und gleichzeitig eine Grenze
zur Torheit gezogen. In Vers 8 wird zwischen dem Spötter und dem Weisen
differenziert, in dem es heißt: Rüge nicht den Spötter, dass er dich nicht
hasse; rüge den Weisen, der wird dich lieben. Jesus vertieft das in seiner Aussage
in Matthäus 7, Vers 6: Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure
Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit
ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen. In der Wuppertaler Studienbibel
wird das so kommentiert: "Jesus meint damit, dass bei manchen Menschen ein
solcher Zustand der Unempfänglichkeit gegenüber allem Göttlichen eingetreten
sein kann, dass ein solches Herz so beziehungslos zum Evangelium steht wie das
Schwein zur Perle und der Hund zum Heiligtum. Diese Beziehungslosigkeit braucht
nicht nur bei lasterhaften Menschen vorhanden zu sein, sondern findet sich auch
bei sogenannten feingebildeten Menschen. Das Schweigen und Zurückhalten der
heiligen Botschaft des Evangeliums solchen Menschen gegenüber ist keine
Feigheit oder mangelnder Eifer für den Herrn oder versäumte Bekenntnispflicht. Es
gibt Stunden, wo man einfach schweigen muss! Auch Jesus schwieg vor dem
Hohenpriester und antwortete zunächst nichts und sprach auch nichts zu den
Kriegsknechten, die ihn verhöhnten, anspieen und schlugen und gab ebenso
zuletzt dem Pilatus keine Antwort mehr, weil hier alles Reden umsonst war und
einem „Perlen vor die Säue werfen“, gleichgekommen wäre. Wenn wir erleben
müssen, wie unser Berichten von dem, was unser Heiligstes und Köstlichstes ist
und was uns so reich und glücklich gemacht hat, bei dem andern nicht das
geringste Verständnis findet, sondern uns nur Verachtung und Verhöhnung
einbringt, dann zeigt uns Jesus in unsere Trauer und Ohnmacht hinein die einzig
wahre und wirkliche Quelle der Kraft und des Trostes. Es ist das Gebet." Wir
müssen also im Dienst für das Evangelium nichts Unmögliches zu vollbringen
versuchen. Es gibt eine Grenze, bei der wir ruhigen Gewissens aufhören sollen
und sogar aufhören müssen. Wir können zwar für Menschen beten; dafür, wie sie
sich persönlich entscheiden, sind wir nicht verantwortlich. Das ist gut und
tröstlich zu wissen.
(aus: auftanken@evangelium.de; Jörgen
Bauer)