vor Jahrmillionen
(Vorschläge, Korrekturen => amuk(at)sprachrohr.ch)
S kann in einem
abgeschlossenen System nur zunehmen oder gleich bleiben. Die
ältesten Steinwerkzeuge stammten erst von Vorarten der heutigen Homo
Sapiens (die begannen vor ~70´000 Jahren mit Kulturen) sind ~2.12
Mio. Jahre alt. Aus Afrika breitete sich soweit man heute weiss der heutige Mensch (Homo Sapiens)
dann vor ~60´000 Jahren
aus.
Andere Menschen, andere Ansichten; wirklich ganz
& gar anders.....
Das menschliche Gehirn ist für ein Gewicht von 60kg
groß (~1300cm³; Durchschnitt von bisher bekannten, anderen Säugern:
200cm³; aber es gibt noch viel größere
Tiere; Verbrauch
im Ruhezustand: ~20% der Körperenergie (bei Affen nur ~8%).
Paläontologie
Heisst: ‘Die Lehre von alten Lebewesen’ (Paläo: alt; Onto: das Seiende, Lebewesen; Logos:
Lehre)
Forschungsobjekte sind Fossilien
(Versteinerungen,.....). Reste
vorzeitlicher Organismen. Die Bezeichnung "Fossil" bezeichnet
etwas aus dem Boden Gegrabenes (fodere,
lat. = graben), neben Organismenresten auch Mineralien, Artefakte, Wurzeln,..... Der Umfang des Begriffes hat sich aber im
Laufe der Zeit eingeengt.
Man spricht von fossilen und rezenten Organismen.
"Rezent" ist alles, was in der Gegenwart oder der jüngeren
Vergangenheit lebt oder lebte. "Fossile" Reste stammen aus
vorgeschichtlichen und älteren Zeiten. Das dazwischen sind "Subfossile"
(es gibt auch fließende Übergänge).
Die Paläontologie probiert ein zeitliches Bezugssystem der letzten 540 Millionen
Jahre zu sein (neuere Erkenntnisse über die
Entstehung von Sedimenten & die Entwicklung von Ökosystemen, Bio-/Atmosphäre, Hydrosphäre sowie ganz allgemein des Klimas. Durch den Tod eines Organismus wird
ein Lebewesen auch zum Fossil, vollzieht also den Übergang von der Biosphäre zur
Lithosphäre.
Teilbereiche
∗ Die Allgemeine Paläontologie
behandelt das Wesen und die Entstehung von Fossilien
(Fossilisation), Methoden und Prinzipien der Systematik, Taxonomie und
Nomenklatur (Klassifikation und Benennung) von Arten und Gruppen von Arten,
grundlegende Prinzipien und Besonderheiten der Evolution, die Prinzipien
der Biostratigraphie (Altersbestimmung von Gesteinen durch Fossilien)
und der Paläoökologie (Bestimmung von Umweltparametern durch
Fossilien, hierunter zunehmend auch Klimadaten), und sie beschäftigt sich auch
mit der Lebensweise, der Biogeographie und ihren Anwendungen sowie der frühen
Geschichte des Lebens auf der Erde & der weiteren Entwicklung
der Pflanzen und der Tiere bis hin zum Menschen.
∗ Die Spezielle Paläontologie
behandelt die einzelnen Bakterien-, Pflanzen- und Tiergruppen,
ihre Morphologie und Lebensweise, ihre Stammesgeschichte und ihre
Anwendungsmöglichkeiten im Gefüge der geologischen und biologischen
Wissenschaften. Aus praktischen Gründen sind die fossil bedeutenden Lebewesen
hier in die Hauptgruppen Mikropaläontologie (Bakterien und einzellige Eurcaryota), Paläobotanik (Thallophyta,
mehrzellige thallöse Algen) und Embryophyta (Gefäßpflanzen, "Land"pflanzen),
Invertebrata (wirbellose mehrzellige Tiere) und Vertebrata (Wirbeltiere) unterteilt worden. Es sei hier
betont, dass diese Untergliederung nichts mit einer Einteilung im
Sinne einer natürlichen Systematik zu tun hat, sondern rein aus praktischen
Erwägungen in dieser Weise erfolgt.
Übernommen aus (u.a.):
∗ Paläobiologie (O. ABEL 1912): die Lehre von der
Lebensweise der fossilen Organismen und ihren Anpassungen (= Pal(äo)ökologie nach R. RICHTER 1928,
= Paläontologie i. allg. S.)
∗ Paläozoologie: die Lehre von den fossilen Tieren
∗ Paläobotanik: die Lehre von den fossilen Pflanzen
∗ Mikropaläontologie (C.G. EHRENBERG 1854, H. Ford
1883): Lehre mikroskopisch kleiner Organismen bzw. Reste davon (systematisch
uneinheitliches Material)
∗ Biostratigraphie (L. DOLLO 1910): Zeit- und
Altersbestimmung mit Hilfe von Fossilien
∗ Pal(äo)ökologie (R. RICHTER 1928): die Lehre von den Beziehungen
der fossilen Lebewesen zueinander und zu ihrer Umwelt (Paläoautökologie und
Paläosynökologie)
(= Paläobiologie nach O. ABEL
1912)
∗ Aktuopaläontologie (R.
RICHTER 1928): die Paläontologie des Aktuellen, die Erforschung der heute
wirkenden Vorgänge (z.B. Ichnologie oder
Thanatologie)
und die Übertragung ihrer
Gesetzmäßigkeiten auf die Entstehung von Fossilien (z.B. Pa(äo)ichnologie oder Taphonomie)
∗ Paläothanatologie (E. HENNIG 1932): die Lehre vom
Sterben, eingebettet werden und der postmortalen Stoffumsetzung der fossilen
Organismen
∗ Taphonomie
(Fossilisationslehre, J.A. EFREMOV 1940): die Lehre von der Einbettung und von
der Entstehung der Lagerstätten fossiler Organismen (Biostratonomie
+ Fossildiagenese)
∗ Paläotax(i)ologie (R. RICHTER 1955): die Verhaltensforschung an
fossilen Tieren
∗ Pal(äo)ichnologie (A. SEILACHER 1953): die Lehre von den fossilen
Lebensspuren
∗ Paläopathologie (R.L. MOODIE 1923): die Pathologie
(Wissenschaft von Krankheiten) der fossilen Lebewesen
Die Bezeichnung ‘Paläontologie’ wurde im Jahr 1825
durch H.D. DE BLAINVILLE (1777-1850) eingeführt. Nach einer modernen Definition
von HANS-GEORG HERBIG (1998) ist es die Wissenschaft von der Entwicklung der
Biosphäre und ihren Rückkopplungen im System Erde.
Die Erforschung bzw. die Wissenschaft des
vorgeschichtlichen Menschen und seiner Vorfahren wird im Allgemeinen nicht zur
Paläontologie gezählt, sondern bildet eine eigenständige Forschungsrichtung
(Pal(äo)anthropologie).
Als Begründer der Paläontologie gilt GEORGES CUVIER
(1769-1832). Anhand von neogenen und pleistozänen Säugetierfunden konnte er im
Jahr 1796 die wahre Natur von Fossilien (ausgestorbenen Lebewesen) eindeutig
belegen.
Fossilien sind dem Menschen aber schon seit dem Paläolithikum
bekannt, wie Funde aus der Siedlung Vogelherd bei Stetten in Württemberg zeigen
(ca. 75.000 - 100.000 Jahre alt). Im frühen Altertum beschrieben bereits einige
griechische Gelehrte, darunter HERODOT (500-424 v. Chr.) und XENOPHANES
(570-480 v. Chr.) Fossilien als &Uuuml;berreste von Organismen.
.....
Nur wenige Gelehrte betrachteten jedoch während
einer langen, von der Kirche geprägten Zeitspanne, Fossilien als &Uuuml;berreste von
Organismen. Zu ihnen gehörte z.B. LEONARDO DA VINCI
(1452-1519), der aber wie alle anderen auch mit seinen Vorstellungen keine
Beachtung fand.
.....
1796 erbrachte G. CUVIER mit Hilfe von anatomischen
Vergleichen den ersten wissenschaftlichen Beweis von ausgestorbenen Organismen
(Fossilien). Gleichzeitig erkannte WILLIAM SMITH (1769-1839), dass bestimmte
Fossilien immer nur in bestimmten Gesteinsschichten auftreten. Demzufolge fällt
in dieses Jahr nicht nur der Anfang der Paläontologie bzw. der Paläozoologie,
sondern auch die Geburt der vergleichenden Anatomie und der Biostratigraphie.
Den gleichen Gedanken wie W. SMITH hatte aber auch bereits R. HOOKE, der
Fossilien als "chronologische Denkmäler der Natur" beschrieb. Den Begriff des
Leitfossils führte LEOPOLD VON BUCH (1774-1853) im Jahr 1810 in die
Wissenschaft ein. Das Werk von CARL VON LINNÉ (1707-1778), die binäre
Nomenklatur und die Aufstellung eines taxonomischen Systems für die rezente
Pflanzen- und Tierwelt (1753, 1758), und seine Übertragung auf die Fossilien,
hat aber erst die Paläontologie als Wissenschaft ermöglicht.
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Im heutigen 21. Jahrhundert flammen die Diskussionen
zwischen einer religiösen & der rein wissenschaftlichen Argumentation
wieder auf.
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Ein Erfolgsrezept der heutigen Wissenschaft ist
soweit als möglich Interdisziplinarität.
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Auch um das zukünftige Klima bestimmen bzw.
verstehen zu können, ist das von großem Nutzen.
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Zum Beispiel dokumentieren die paläogeographischen
Klimakarten von SCOTESE eindrucksvoll Früchte von Zusammenarbeit (von
verschiedenen Zweigen der Wissenschaft).